Die Polizei hat angekündigt, dass sie Vegesack in der Silvesternacht besonders im Blick behalten wird. Das ist einer aktuellen Pressemitteilung zu entnehmen. Demnach sollen Einsatzkräfte im gesamten Stadtgebiet uniformiert und zivil unterwegs sein. Besonders genannt werden aber die Sielwallkreuzung, die Schlachte und eben Vegesack. Im Umfeld der Grohner Düne und des Bahnhofsplatzes hatte es in den Silvesternächten immer wieder Randale und Auseinandersetzungen gegeben – zuletzt bei den beiden zurückliegenden Jahreswechseln.
Zur Erinnerung: Zum Jahreswechsel 2017/2018 waren Beamte an der Friedrich-Klippert-Straße aus einer Gruppe von 30 Personen heraus mit Feuerwerkskörpern beworfen worden. Die Angreifer beschädigten zwei Streifenwagen, die Beamten mussten sich zurückziehen. Beim vergangenen Silvester standen sich Polizei und rund 150 Feiernde gegenüber. Wieder wurden die Beamten beworfen. Für ein politisches Nachspiel sorgte, dass einer der Männer aus der Gruppe eine sogenannte Anscheinswaffe trug.
Deshalb warnt die Polizei jetzt: Das Tragen von Anscheinswaffen ist laut Waffengesetz verboten. Damit sind Waffen gemeint, die echt aussehen, es aber nicht sind. Ein Verstoß dagegen sei eine Ordnungswidrigkeit und könne mit bis zu 10 000 Euro geahndet werden. Neben dem Bußgeld muss der Betreffende nun auch damit rechnen, dass die Kosten für den Polizeieinsatz in Rechnung gestellt werden. Im schlimmsten Fall könne es dazu führen, dass die Polizei selbst Schüsse abfeuert.
Zudem kündigt die Polizei an: „Auch in der Silvesternacht wird als ergänzendes Element der Deeskalation und als Mittel der polizeilichen Eigensicherung die Bodycam im Einsatz sein. Mit den anlassbezogenen Aufzeichnungen sollen potenzielle Gewalttäter abgeschreckt werden, da die aufgezeichneten Daten auch in einem sich anschließenden Strafverfahren verwendet werden dürfen.“ Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung liegen aber laut Polizei nicht vor.
Bereitschaft der Ärzte
Vor Silvester haben Polizei, Feuerwehr und Tierschutzverbände erneut auf die Gefahren und Folgen des Feuerwerks hingewiesen. Für die Diskussion um weitergehende Verbote, wie sie aktuell auch in anderen Städten geführt wird, zeige sich Innensenator Ulrich Mäurer offen. „Mit dem Thema werden sich aufgrund der unterschiedlichsten Zuständigkeiten im kommenden Jahr wohl gleich mehrere Ressorts beschäftigen.“ DIE NORDDEUTSCHE hatte unter anderem darüber berichtet, dass die drei Nordbremer Beiratssprecher das private Böllern sehr kritisch sehen. Der Vegesacker Beiratssprecher Torsten Bullmahn hatte ausdrücklich für ein Verbot plädiert, der Beirat hat an die Bevölkerung appelliert, auf Feuerwerk zu verzichten.
Die Kassenärztliche Vereinigung hat vor dem Jahreswechsel noch einmal auf ihren Bereitschaftsdienst hingewiesen. Der Bereitschaftsdienst am Klinikum Bremen-Nord, Hammersbecker Straße 228, ist über den Eingang der Notaufnahme zu erreichen. Besetzt ist die Bereitschaft an Silvester und Neujahr von 8 bis 23 Uhr, über die Nacht gibt es eine Telefonbereitschaft unter 116 117. Für Kinder und Jugendliche gibt es am Klinikum ebenfalls einen ärztlichen Bereitschaftsdienst. Er ist unter Telefon 04 21 / 66 06 18 00 erreichbar und an beiden Tagen von 10 bis 12 Uhr und von 17 bis 19 Uhr besetzt.