Ein Finale beim städtebaulichen Wettbewerb zur Strandlust gab es schon, jetzt steht quasi das zweite und diesmal endgültige kurz bevor: Im Mai soll darüber entschieden werden, welcher der beiden Siegerentwürfe, die seit Ende vergangenen Jahres im Stechen sind, es nun werden soll. Wann die zwei letzten Architekturbüros ihre Beiträge abgeben, wer über sie abschließend urteilt und warum der Projektentwickler vorab noch mit Nordbremer Jugendlichen sprechen will – die Planungen im Überblick.
Die Entwürfe: Seit Dezember ist klar, dass der Wettstreit der Planer sozusagen in die Verlängerung geht. Nach Ansicht der Jury war der städtebauliche Entwurf der Züricher Marazzi und Paul AG genauso gut wie der von der GWJ Architektur AG aus Bern. Mit der Folge, dass beide Sieger und ihre Partner noch einmal Zeit bekommen haben, ihre Beiträge zu überarbeiten. Und die läuft jetzt ab. Projektentwickler und Auslober Max Zeitz sagt, dass die finalen Entwürfe in der nächsten Woche abgegeben werden müssen. Und dass bei einem Briefing im Februar den Schweizer Architekten genau gesagt worden ist, wo sie noch nacharbeiten müssen.
Max Zeitz
Die Entscheidung: Der Termin steht: Am 13. Mai, einem Montag, soll bekannt gegeben werden, welcher der beiden Siegerentwürfe der bessere ist. Wie im Dezember wird die Entscheidung von mehreren Leuten gefällt. Streng genommen ist der Wettbewerb zur Strandlust zwar vorbei, ein Teil der Juroren wird trotzdem zusammenkommen. Nach Zeitz' Worten werden zu ihnen unter anderem Senatsbaudirektorin Iris Reuther und Preisrichterchefin Ingrid Spengler gehören. Wo getagt wird, ist noch offen. Fest steht dagegen: Eine Präsentation gleich nach der Bekanntgabe des Siegers wie Ende des Vorjahres wird es nicht geben.
Ein Entwurf, der die Jury überzeugte: die neue Strandlust als Solitärgebäude mit geschwungenem und begrüntem Terrassendach.
Die Beteiligung: Noch bevor die Entscheider ein letztes Mal zusammenkommen, sollen sich die Vegesacker Beiratsfraktionen ein Bild davon machen können, worüber die Juroren eigentlich befinden werden. Zeitz zufolge sollen beide Siegerentwürfe in ihrer überarbeiteten Version den Parteien vorgestellt werden. Sie sind nicht die Einzigen, die einen Eindruck davon bekommen sollen, wie die neue Strandlust endgültig werden könnte. Und nicht die Einzigen, die vorab das Wort bekommen. Auch mit den Mitgliedern des Vegesacker, Blumenthaler und Burglesumer Jugendbeirats will sich der Projektentwickler austauschen.
Der Workshop: Zeitz sagt, dass sein Team gerade eine Veranstaltung vorbereitet, zu der die Vertreter der drei Jugendgremien eingeladen werden sollen. Er möchte von ihnen so viel wissen, dass ihm ein Workshop vorschwebt. Um die Sicht von jungen Leuten auf die Stadtentwicklung soll es gehen. Darum, was sie gut finden und was sie vermissen. Und um ihre Meinung zu den Architektenplänen. Laut Zeitz soll sie bei der Entscheidung, welches Konzept das bessere ist, berücksichtigt werden. Bei dem einen ist die neue Strandlust ein Solitärgebäude mit begrüntem Terrassendach, bei dem anderen ein Teil eines Ensembles aus fünf Häusern.
Der andere Siegerentwurf: Bei ihm ist die neue Strandlust ein Teil eines Ensembles, das aus fünf Gebäuden besteht.
Die Bauarbeiten: Läuft alles glatt, soll im Sommer die leer stehende Strandlust abgerissen werden. Stand jetzt geht der Projektentwickler von Juni oder Juli aus. Und davon, dass im nächsten Jahr die Arbeiten für den Neubau beginnen werden – vielleicht nicht gleich im ersten Quartal, aber in einem der folgenden Monate. Momentan, sagt Zeitz, sind Arbeiter dabei, das Gebäude auszuräumen und zu entkernen. Bis Ende Dezember war es geöffnet, damit sich jeder die Wettbewerbsbeiträge anschauen konnte. Erst wurde der Hotelbetrieb eingestellt, dann die Gastronomie geschlossen. Seit Februar ist die Strandlust eingezäunt.
