- „Da ist immer viel los gewesen.“
- „Schade, wenn der Biergarten nicht bleibt.“
- „Eine reine Wohnbebauung geht nicht.“
- „Das war nur was fürs hohe Klientel.“
- „Die Strandlust gehört einfach zu Vegesack“
- „Ich bin da schon als Kind drin gewesen."
Vegesack. Die Strandlust ist vielen Menschen aus Vegesack und umzu ein Begriff. Mit ihr verbinden sich Erinnerungen aus der Vergangenheit und Gefühle zu besonderen Erlebnissen. Angesichts des geplanten Abrisses und des angestrebten neuen Komplexes aus Gastronomie, Gewerbe und Wohnen blicken die Menschen mit Bangen und Hoffen in die Zukunft des zukünftigen Projektes. Wir haben dazu Bürgerinnen und Bürger auf der Gerhard-Rohlfs-Straße befragt. Einig waren sich alle: Der Biergarten muss bleiben.
„Da ist immer viel los gewesen.“

Gabi Netzlaff
„Traurig“, findet es Gabi Netzlaff, dass die Strandlust verschwinden soll. „Da ist immer viel los gewesen.“ Sie habe zwar selber nie in der Strandlust gefeiert. „Aber mein Vater hat da immer mit seinen Kollegen von den Stahlwerken seine Weihnachtsfeier gehabt.“ Sie hofft nun, „dass da was Hochwertiges gebaut wird“. Die Lage sei einfach „exklusiv“, hat die Frau aus der Vahr ausgemacht.
„Schade, wenn der Biergarten nicht bleibt.“

Lothar und Doris Herbrich
„Schade, wenn der Biergarten nicht bleibt“, sind sich Lothar und Doris Herbrich einig. Die Strandlust sei gerade im Sommer ein schöner „Anlaufpunkt“, so Doris Herbrich. Früher habe es zwei Mal im Jahr mit ihrer Firma ein Kaffeetrinken dort gegeben, erinnert sie sich. Zum Schluss sei das da aber nicht mehr „so toll gewesen“. „Sonst war das immer sehr schön.“ Auch ihre Söhne seien in der Strandlust auf ihre Kosten gekommen. Die hätten dort ihre Abi-Bälle gefeiert.
„Eine reine Wohnbebauung geht nicht.“

Hans-Günter Fehrmann und Barbara Levandowski
Hans-Günter Fehrmann und Barbara Lewandowski kommen aus Schwanewede. Barbara Lewandowski wünschte sich, dass alles so bliebe wie bisher. Sie hat besonders Events und Bälle im Auge wie Abtanz-, Reiter- und Abibälle. Außerdem habe es Essen mit ihrer Praxis in der Strandlust gegeben. „Eine reine Wohnbebauung geht nicht“, ist die Schwanewederin überzeugt. In Vegesack sei viel falsch gemacht und blockiert worden, bedauert sie. „Wir werden das nun beobachten“, so Barbara Lewandowski. Hans-Günter Fehrmann meint dazu: „Das Schiff in das richtige Fahrwasser zu bringen, ist nicht leicht.“
„Das war nur was fürs hohe Klientel.“

Uwe Werner
Uwe Werner hat klare Vorstellungen von einem neuen Gebäudekomplex. „Das müsste so sein wie das Cafe Del Sol“, ist er überzeugt. Ein mehrstöckiger Bau wäre schade, so Werner. Er wünscht sich, „dass das gefällig aussieht“ und dass der neue Komplex „das jüngere Publikum anspricht“. Bisher ist die Strandlust nach seiner Auffassung viel zu teuer gewesen. „Das war nur was fürs hohe Klientel.“ Er sei einmal im Biergarten gewesen, erinnert er sich. Doch über die Preise für das Bier sei er so erschrocken gewesen: „Da wollte ich schon das Bierglas mitnehmen.“ Insofern hofft Werner, dass das Bier in der geplanten Gastronomie, hoffentlich mit Biergarten, zu „erschwinglichen“ Preisen angeboten werde. Immerhin hätten seine Söhne sich beim Abi-Ball im gegenüberliegenden Kiosk mit Getränken zu günstigen Preisen eingedeckt.
„Die Strandlust gehört einfach zu Vegesack“

Sabrina Buschmann
„Die Strandlust gehört einfach zu Vegesack“, ist die Vegesackerin Sabrina Buschmann überzeugt. Auch sie schwärmt vom Biergarten. Nach ihrer Erinnerung waren die Kohlfahrten günstig und schön. „Wir sind da auch mal Silvester essen gegangen. Aber alles, was schön ist, wird weggemacht.“ Eigentlich möchte die Vegesackerin, dass die Strandlust bleibt. „Die Preise waren schon so ein büschen“, räumt sie ein. Hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung ist sie sich nicht sicher: „Könnte, könnte.“
„Ich bin da schon als Kind drin gewesen."

Brigitte Aschemann
Warm ums Herz wird es Brigitte Aschemann, gebürtige Nordbremerin, lange in Vegesack wohnhaft, jetzt Ritterhuderin, fällt das Wort Strandlust. „Ich bin da schon als Kind drin gewesen. Wir haben da viel mit der Lesumer Speeldeel Theater gespielt.“ Der Saal sei immer voll gewesen. „Das war eine Superveranstaltung für Vegesack. Das war Theater vor der Haustür.“ Die Reiterbälle habe sie mit ihren Kindern besucht, blickt sie zurück. Verwandte hätten bei Besuchen die Möglichkeit gehabt, da zu übernachten. „Den Hotelbetrieb wird man vermissen.“ Im Augenblick sehe sie „nur Absichtserklärungen“, ist die Ex-Vegesackerin skeptisch. Es bleibe abzuwarten, was komme.