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Kitaversorgung in Vegesack Martinsheide: Behörde plant Kita im Gewerbegebiet

Auch wenn in Vegesack Kitaplätze fehlen, votierte der Beirat nicht einstimmig für die Planung einer neuen Einrichtung. Woran das lag.
22.02.2023, 18:01 Uhr
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Martinsheide: Behörde plant Kita im Gewerbegebiet
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Trotz der Tatsache, dass in Vegesack noch immer Kitaplätze fehlen, hat der Beirat in dieser Woche kontrovers über eine mögliche neue Einrichtung im Stadtteil diskutiert. Zwar waren sich alle Fraktionen einig, dass es mehr Betreuungsmöglichkeiten in Vegesack braucht. Doch der angepeilte Standort in einem Gewerbegebiet sagte nicht allen Stadtteilpolitikern zu.

Nach den Worten von Heiko Dornstedt könnte die Einrichtung in der Straße Martinsheide eröffnen. "Ich habe das Ressort für Kinder und Bildung zu diesem Tagesordnungspunkt eingeladen", sagte Vegesacks Ortsamtsleiter. Die Behörde habe ihm allerdings mitgeteilt, dass sie grundsätzlich keine Vertreter in Beiratssitzungen entsenden würde, in denen lediglich über Interessenbekundungen abgestimmt wird. Für das Gremium bedeutete das, dass es außer der Adresse keine weiteren Informationen zu dem Projekt hatte. "Es geht zunächst nur darum, ob der Beirat der weiteren Planung zustimmt", informierte Dornstedt.

Jannik Michaelsen (SPD) begrüßte das Vorhaben. "Wir wissen, dass wir en masse Kitaplätze brauchen", sagte er. "Das hängt natürlich auch von den Erzieherinnen und Erziehern ab, von denen es im Moment auch zu wenig gibt." Trotzdem sei es sinnvoll, die Planung weiterer Einrichtungen voranzubringen.

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Anderer Meinung war Natalie Lorke (CDU). "Wenn man sich die Adresse im Internet anschaut, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Standort für eine Kita nicht angemessen ist", sagte sie. Schließlich liege die Fläche in einem Industriegebiet. "Ein Kindergarten wäre in dem Gebiet nur eine Notlösung", so Lorke.

Andreas Kruse (CDU) erinnerte daran, dass die Immobilie einst als Autohaus genutzt wurde und Teil der Automeile war. "Wir sollten hier bei der Automeile bleiben und die Kinder an einem Ort betreuen, der für diesen Zweck auch geeignet ist", befand er. Zeitgleich wies er darauf hin, dass in unmittelbarer Nähe zur Martinsheide eine Auto-Waschanlage gebaut werde. "In diesem Bereich befinden sich sämtliche Dienstleistungen rund um den Pkw", stellte Kruse fest. Darüber hinaus denke er aber auch an die Sicherheit der Kinder. Die Einrichtung würde sich direkt an einer Straße mit Verkehr zur Autobahn befinden. "Insofern wären die Kinder nicht richtig geschützt", so der Christdemokrat.

"Ein Interessenbekundungsverfahren bedeutet nicht, dass die Einrichtung auch gebaut wird", gab Heike Sprehe (SPD) zu bedenken. Im Laufe des Planungsprozesses könne sich auch herausstellen, dass der Standort nicht geeignet ist. Mit Blick auf den Mangel an Kitaplätzen im Stadtteil sprach sie sich für die Planung aus. "Die Immobilie an der Martinsheide könnte theoretisch als Kita genutzt werden", so Sprehe.

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Auch Eyfer Tunc (CDU) votierte für die Planung. "Gerade in Vegesack brauchen wir nicht darüber diskutieren, ob wir eine zusätzliche Kita benötigen", sagte sie. "Wir sollten dem Verfahren zustimmen und jedes Angebot für eine neue Einrichtung dankend annehmen."

In der anschließenden Abstimmung sprachen sich acht Beiratsmitglieder für das Projekt aus, drei stimmten dagegen. Damit wird die Planung für einen Kindergarten an der Martinsheide weiter vorangetrieben.

Neben der Kita in Aumund-Hammersbeck könnte zudem eine in Grohn geplant werden. Nach den Worten von Heiko Dornstedt liegt der senatorischen Behörde eine Interessenbekundung für eine Einrichtung in der Schönebecker Straße / Steingut-Quartier vor. Das Votum für dieses Vorhaben fiel einstimmig aus und wird damit auch fortgesetzt. 

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