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Bovenschulte besucht Vegesack Vegesacker Neujahrsempfang: Positive Signale bestimmen den Abend

Bremens Bürgermeister Bovenschulte betont beim Neujahrsempfang in Vegesack die Notwendigkeit eines zukunftsorientierten Aufbruchs und lobt den Einsatz der Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus.
25.01.2024, 12:32 Uhr
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Von Jörn Hildebrandt

„Wie oft habe ich auf Neujahrsempfängen den Satz gehört: `Es liegt ein schwieriges Jahr hinter uns´“, sagte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte auf dem 30. Neujahrsempfang des Ortsamts Vegesack im großen Saal der Constructor University. Doch Andreas Bovenschulte stellte nicht Probleme in den Mittelpunkt, sondern wollte eher positive Signale senden: Er betonte das Auseinanderfallen zwischen der guten persönlichen Situation der meisten Bürger und ihren gleichzeitigen Ängsten um die Zukunft. Bovenschulte forderte deshalb eine Politik, die sich der realen Probleme annimmt, diese aber auch löst. „Wir brauchen einen Aufbruch in die Zukunft, müssen dabei aber auch die Menschen mitnehmen“, sagte der Bürgermeister und bekannte: „Mich hat es zutiefst berührt, wie an diesem Wochenende in Bremen gegen Rechtsextremismus demonstriert wurde. Dies hat gezeigt, dass die Zivilgesellschaft aufsteht“, sagte er.

Bovenschulte betonte auch die Bedeutung der Constructor University als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. Die Universität biete allein mehr als 400 Arbeitsplätze, und er wünschte sich deren weiteres Wachstum – eine Perspektive, auf die der Präsident der Constructor University, Stanislav Protasov, detaillierter eingehen konnte: Auch er legte in seiner Rede den Fokus eher auf Aufbruch als auf gegenwärtige Probleme: „Wissen ist die Lösung gegen alles Böse“, sagte Protasov und legte in Zahlen dar, wie die Universität in Grohn gemeinsam mit der Industrie an der Vergrößerung von Wissen arbeite: „Seit dem Jahre 2019 hat es 32 Forschungsprojekte mit 17 Partnern gegeben, und zwar in allen Bereichen der Forschung“, sagte er und erläuterte, wie Gebäude, aber auch Strukturen an der Constructor University vergrößert, erweitert oder neu gestaltet werden sollen. Besonders die Entwicklung von künstlicher Intelligenz sowie der Informations- und Kommunikationstechnik spiele für die Zukunft der Universität eine wichtige Rolle.

Andreas Bovenschulte ergriff auch die Gelegenheit, den neuen Vegesacker Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik zu begrüßen, der in seiner Eröffnungsrede zum Neujahrsempfang gleichfalls auf die Treffen rechtsextremer Personenkreise einging: „Sie wurden jedoch von der Mehrheit lautstark und vehement verurteilt. Circa 45.000 Menschen waren allein in Bremen auf der Straße“, sagte Skolik und konnte einen Satz des Bremer Bürgermeisters zitieren: „Die freiheitliche Demokratie muss wehrhaft sein.“

Vegesacks Aushängeschild liegt schon viel zu lange brach, der gesamte Stadtteil wie das Umland fordern zurecht, dass es wieder einen Ort für Veranstaltungen, Gastronomie und Aufenthaltsqualität gibt, der weiträumig bekannt und renommiert ist.
Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik

Auch Gunnar Sgolik richtete den Blick eher auf positive Entwicklungen im Stadtteil als auf Probleme: „Viele Bauprojekte konnten vorangetrieben werden, dies auch durch Unterstützung des Bauamtes Bremen-Nord, das den Beirat und den Fachausschuss bestmöglich informiert und beteiligt hat“, sagte er und erwähnte zum Beispiel die Grundsteinlegung des neuen Polizeikommissariats direkt gegenüber des Vegesacker Bahnhofs oder die Beendigung des Architektur-Wettbewerbs zum Areal der „Neuen Strandlust“ mit zwei Siegerentwürfen. „Vegesacks Aushängeschild liegt schon viel zu lange brach, der gesamte Stadtteil wie das Umland fordern zurecht, dass es wieder einen Ort für Veranstaltungen, Gastronomie und Aufenthaltsqualität gibt, der weiträumig bekannt und renommiert ist“, sagte Sgolik.

Der Ortsamtsleiter hob auch die Arbeit des Jugendbeirats hervor, der zum Beispiel aus eigenen Mitteln eine Sportbox im Stadtgarten Vegesack mitfinanziert und sich für eine Versorgung mit WLAN im öffentlichen Raum einsetzt. Vor kurzem sei im Beirat die veränderte Planung des Steingut-Areals vorgestellt worden, und viele öffentliche Veranstaltungen wie das Festival Maritim oder der Vegesacker Herbstmarkt würden zeigen, welchen Stellenwert Vegesacker Events in der Region haben.

Der Neujahrsempfang des Ortsamts Vegesack wurde traditionell auch dafür genutzt, Spenden zu sammeln: In diesem Jahr soll die Summe für die Sanierung des sogenannten Hofmeierhauses in der Ökologiestation zur Verfügung gestellt werden: „Die Kosten für die Baumaßnahmen belaufen sich auf 178.500 Euro, doch rund 60.000 Euro fehlen noch zur Umsetzung der Maßnahme“, sagte Gunnar Sgolik. Bevor das Festessen in Form von Kohl und Pinkel serviert wurde, gingen zwei Vegesacker Jungen mit Sektkübeln durch die Reihen, um die Spenden einzusammeln.

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