- Was die Uni plant
- Wie die Stadt beteiligt ist
- Welche Vorschläge das Architekturbüro hat
- Wie der Zeitplan aussieht
Mehr Studierende, mehr Forschungseinrichtungen, mehr Personal: die Constructor University will wachsen. Doch dafür braucht sie mehr Platz. Wie der geschaffen werden kann, hat das Bremer Architekturbüro Hilmes Lamprecht untersucht. Nun liegt ein erster Entwurf vor.
Was die Uni plant
Nach den Worten von Bastian Schmidt-Faber soll die Zahl der Studierenden in den kommenden fünf bis sechs Jahren verdoppelt werden. "Aktuell haben wir rund 1300 Betten auf dem Campus, später sollen es einmal um die 3000 sein", informierte der kaufmännische Leiter der Universität den Vegesacker Beirat am Montagabend. Hinzu kommen weitere 2000 Studierende, die zwar die Lehrangebote der Hochschule nutzen, jedoch nicht dort wohnen. Darüber hinaus will die Universität auch die Zahl der Forschungseinrichtungen erhöhen. "Dazu zählen etwa Start-ups, die von unseren Studenten gegründet werden", so Schmidt-Faber.
Wie die Stadt beteiligt ist
Die Behörde hat die Planung intensiv begleitet, sagte Stefanie Rohbeck vom Bauamt Bremen-Nord. "Wir haben mit der Constructor University ein Memorandum of Understanding, also eine Absichtserklärung, unterzeichnet", sagte sie. Darin sei festgeschrieben, dass ein Masterplan entwickelt wird. "Dadurch wollen wir eine gemeinsame Vorstellung bekommen, wie die Constructor University sich erweitern möchte", so die Stadtplanerin. Die Vorschläge des Architekturbüros seien dabei ein erstes Zwischenergebnis.
Welche Vorschläge das Architekturbüro hat
"Um die Bettenkapazität auf dem Campus zu erhöhen, können wir im Dachbereich ergänzende Flächen schaffen", sagte Architekt Hans Jürgen Hilmes. Zunächst habe es Überlegungen gegeben, die Gebäude um zwei Stockwerke zu erhöhen. Bei einer entsprechenden Untersuchung habe sich allerdings herausgestellt, dass die Häuser diese Last nicht tragen können. Aus diesem Grund sollen die sogenannten Colleges lediglich um eine Etage erweitert werden. Darüber hinaus könnten sämtliche Verwaltungsaktivitäten an der Bruno-Bürgel-Straße gebündelt werden. Dadurch würden Räume frei werden, die wiederum als Schlafstätten genutzt werden könnten. Zusätzlich sollen aber auch neue Wohnheime auf dem Areal entstehen.
Gebaut werden soll auch im Bereich Friedrich-Humbert-Straße. "Damit wollen wir auch die Adressbildung für die Vorbeifahrenden stärken", so der Architekt. "Angedacht sind dort ein Zentralgebäude, Labore und Büroeinheiten." Damit eine Verbindung zum geplanten Steingut-Quartier entsteht, sind auch im Norden Neubauten geplant. Hier könnten sich den Planungen zufolge die Start-ups ansiedeln.
Um Vorlesungen für eine große Menge von Studierenden anbieten zu können, braucht es in Zukunft auch ein Hörsaalgebäude auf dem Campus. "Momentan gibt es einen ersten Vorschlag, den wir weiter vertiefen werden", so Hilmes. Erweitert werden müssten auch die Laborkapazitäten. Angedacht ist ein Neubau, sodass für alle Studierenden genügend Forschungsmöglichkeiten bestehen.
Steigt die Zahl der Menschen auf dem Campus, muss auch das gastronomische Angebot ausgebaut werden. "Es gibt die Idee, im Eingangsbereich eine Mensa zu entwickeln", sagte er. Die Mensa soll neben Angehörigen der Constructor University auch Gästen offenstehen. Gleiches gilt für die Kapelle, die inzwischen unter Denkmalschutz steht. "In Absprache mit der Denkmalpflege gibt es Umnutzungsideen, die neben Gastronomie auch Veranstaltungen im Innen- und Außenbereich vorsehen", informierte der Architekt.
Darüber hinaus soll es mehr Grün geben. Geplant ist, dass Flächen entsiegelt werden. "Wir werden Wege reduzieren und das Grün aktivieren, sodass wir das Gelände stärken. Wegeachsen im Umfeld bleiben dabei erhalten", sagte er.
Weitere Themen für die Architekten sind unter anderem Gästezimmer sowie ein Kindergarten auf dem Grundstück. "Hierzu sind wir gerade in der Abstimmung, ob die Einrichtung direkt auf dem Campus oder in Kooperation mit den Entwicklern des Steingut-Quartiers auf dem Areal dort entsteht", so der Architekt.
Bastian Schmidt-Faber betonte allerdings, dass sämtliche Vorschläge bisher noch nicht final von der Hochschulleitung verabschiedet wurden. "Das sind vorläufige Ideen", sagte er. Dennoch befinde sich das Projekt bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.
Wie der Zeitplan aussieht
Das Projekt soll in den kommenden zehn Jahren umgesetzt werden. Dabei habe die Universität allerdings die reale Entwicklung der Studierenden- und Mitarbeiterzahlen im Blick. "Wir werden dieses Ensemble nicht auf Reserve bauen, sondern Schritt für Schritt", sagte Bastian Schmidt-Faber. "Schließlich muss das Vorhaben auch wirtschaftlich abbildbar sein."