Täglich kommen Geflüchtete aus der Ukraine im Bremer Norden an. Die Menschen brauchen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Hilfestellungen in vielen Lebenslagen. Deshalb suchen Organisationen wie die Arbeiterwohlfahrt nun Ehrenamtliche.
"Wir brauchen nach wie vor große Unterstützung von Dolmetscherinnen und Dolmetschern", sagte Matthias Wolf, Leiter der Erstaufnahmestelle an der Lindenstraße. Während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für die Betreuung von Geflüchteten und Asylbewerbern in Vegesack sagte er, dass Übersetzer etwa für Arztbesuche gebraucht würden. "Das ist im Moment unsere größte Herausforderung, dass wir Menschen finden, die die Geflüchteten zu Arztterminen begleiten und vor Ort übersetzen", so der Einrichtungsleiter.
Gesucht werden sowohl Ehrenamtliche, die ukrainisch als auch russisch sprechen. "Die Älteren sprechen überwiegend russisch, die Jüngeren ukrainisch", sagte Wolf. "Sich auf Englisch zu verständigen, ist eher schwieriger." Russisch und Ukrainisch seien sehr eng verwandt, ergänzte Lucyna Bogacki, die bei der Arbeiterwohlfahrt den Fachbereich Migration und Integration leitet. "Die allermeisten Ukrainer verstehen russisch, insofern sind Dolmetscher für Russisch eine sehr große Hilfe."
Inwieweit sich Ehrenamtliche darüber hinaus in der Erstaufnahmeeinrichtung engagieren können, stehe derzeit noch nicht fest. "Wir müssen zunächst das neue Hygienekonzept der Behörde abwarten", sagte Wolf. "Daraus lässt sich dann ableiten, welche Projekte sowohl in der Einrichtung als auch außerhalb möglich sind."
Neben Dolmetschern werden im Bremer Norden auch Therapeutinnen gesucht, die russisch oder ukrainisch sprechen, sagte Lucyna Bogacki. Auf ehrenamtlicher Basis sollen sie Gruppen und Kreise leiten, die psychologische Unterstützung für die Geflüchteten bieten. Wer sich als Therapeutin engagieren will, könne sich an das Ortsamt Vegesack wenden, das den Kontakt zur entsprechenden Stelle bei der Arbeiterwohlfahrt herstellen würde.
Darüber hinaus werden auch für etliche andere Tätigkeiten Ehrenamtliche gesucht. Einen Überblick gibt die Internetseite www.gemeinsam-in-bremen.de. Dort wird auch aufgelistet, welche Spenden aktuell benötigt werden.