Sie sind ein Relikt aus Zeiten des Bremer Vulkans: die Schienen in der Löhstraße. Über sie war die Werft mit dem Güterzug zu erreichen. Auch wenn das Nordbremer Traditionsunternehmen seinen Betrieb bereits vor mehr als 25 Jahren einstellen musste, sind die Schienen noch immer da. Und die werden immer wieder zu einem Problem für Fahrradfahrer. Regelmäßig kommt es zu Stürzen. Die will der Vegesacker Verkehrsausschuss in Zukunft verhindern. Im Gespräch ist zum Beispiel, dass die Schienen mit Bitumen verfüllt werden. Doch die Polizei geht davon aus, dass die Zahl der Unfälle dadurch nicht sinken, sondern steigen würde.
Dass in der Löhstraße immer wieder Fahrradfahrer stürzen, hört Andreas Kruse regelmäßig. "Deshalb gibt es die Idee, die Schienen zu verfüllen", sagte der Christdemokrat während der jüngsten Sitzung des Vegesacker Verkehrsausschusses. Zwar gebe es auch die Möglichkeit, die Schienen zu entfernen. Doch dafür stünde nicht genügend Geld zur Verfügung. Die andere Variante könne das Gremium dagegen selbst aus seinem Budget bezahlen. "Wir können es nicht hinnehmen, dass an der Stelle immer wieder Menschen mit ihren Fahrrädern stürzen und sich dabei zum Beispiel einen Hüftschaden zuziehen", so der Ausschussprecher.
Löhstraße kein Unfallschwerpunkt
Nach den Worten von Jörg Hildebrandt ist die Löhstraße kein Unfallschwerpunkt. "Wahrscheinlich kommt es dort zu kleineren Stürzen, die aber nicht immer der Polizei gemeldet werden", sagte der Verkehrssachbearbeiter der Polizei. Er verwies darauf, dass es das Problem mit den Schienen schon seit vielen Jahren gibt. "Ich gehe davon aus, dass die Situation vor Ort durch eine Verfüllung sogar noch einmal verschärft werden würde", erklärte er. Es sei nämlich davon auszugehen, dass die Masse nicht richtig hält und sich wieder löst. Deshalb sei es am besten, wenn die Schienen herausgerissen werden. Zeitgleich erinnerte er daran, dass in der Stadt überall die Schienen der Straßenbahn liegen. "Das ist ein normales Problem", so der Polizist.
Andreas Kruse berichtete, dass die Schienen in der Löhstraße bereits mit Gummilippen versehen wurden. "Die wurden aber immer wieder herausgedrückt", erinnerte er sich. "Deshalb könnte es durchaus eine Lösung sein, die Schienen einfach zu verfüllen." Doch dieser Vorstoß überzeugte Ingo Schiphorst (Stimme Vegesacks) nicht. "Ich finde es schwierig, Beschlüsse über Lösungen zu fassen, von denen wir gar nicht wissen, ob sie überhaupt funktionieren", sagte er. Zudem seien die Kosten hierfür auch völlig unklar.
Deshalb soll das Amt für Straßen und Verkehr zunächst einmal sagen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Straße für Fahrradfahrer sicherer zu machen und wie viel Geld der Ausschuss dafür ausgeben müsste. Darüber hinaus will das Gremium wissen, wie viel es kosten würde, wenn die Schienen entfernt werden. Ebenfalls geklärt werden soll, ob in nächster Zeit größere Bauarbeiten in der Löhstraße anstehen. Dann könnten bei der Gelegenheit auch die Schienen herausgerissen werden.