Die finanzielle Situation der Ökologiestation in Schönebeck hat sich insgesamt verbessert. Damit sind die Bildungsangebote für die nächsten Jahre gesichert. Mit der Sanierung des sogenannten Hofmeierhauses beschäftigt den Verein aber ein Projekt, das noch nicht vollständig finanziert ist.
Nach den Worten von Martina Schnaidt stehen der Ökologiestation rund 150.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. "Etwas mehr als die Hälfte davon sind öffentliche Gelder", sagte die fachliche Leiterin während der Sitzung des Vegesacker Ausschusses für Umwelt, Gesundheit und Sport am Montag. Finanziert werde die Einrichtung unter anderem von der Bildungsbehörde sowie dem Umweltressort. Letzteres hätte die Bildungsstätte 2016 in die Basisförderung aufgenommen. Das bedeute unter anderem, dass der Verein nur noch alle drei Jahre einen Antrag auf Förderung stellen müsse. "Dadurch haben wir mehr Planungssicherheit. Wir wissen: Zumindest von der Umweltbehörde fließen die Gelder bis 2026", so Schnaidt. Darüber hinaus bekäme der Verein unter anderem Spenden sowie Zuwendungen von Stiftungen.
Insgesamt habe sich die Finanzierung positiv entwickelt. "Vor einigen Jahren mussten wir noch sehr um Gelder ringen", erinnerte die Biologin. "Dadurch war häufig nicht klar, wie es mit der Ökologiestation weitergeht." Dass dem nun nicht mehr so ist, liege vor allem an der Basisfinanzierung von der Umweltbehörde. Ein weiterer Grund sei, dass es heute deutlich mehr Fördertöpfe für Projekte in den Bereichen Umwelt-, Natur- und Klimaschutz gebe. "An einigen haben wir uns beteiligt, was uns eigentlich auf einen ganz guten Weg gebracht hat", sagte Schnaidt.
Den größten Posten bei den Ausgaben bilden der fachlichen Leiterin zufolge die Personalkosten. Darüber hinaus kann der Verein aber auch auf Ehrenamtliche zurückgreifen, die sich auf dem mehr als 20 Hektar großen Areal engagieren. Mit seinen Angeboten verfolge die Ökologiestation das Ziel, Kindern und Jugendlichen die Natur nahezubringen. "Und das direkt in der Natur und nicht durch Vorträge oder im Klassenraum", sagte sie. "Wir wollen, dass Kinder Natur vor Ort erleben und ökologische Zusammenhänge begreifen." In der Vergangenheit hätte es auch regelmäßig Veranstaltungen für Erwachsene gegeben. Doch die seien in letzter Zeit zurückgefahren worden. "Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir uns auf eine Zielgruppe fokussieren müssen. Da Kinder unsere Zukunft sind, wollen wir sie auch stärker in den Blick nehmen", erläuterte die Biologin. Im Schnitt käme die Ökologiestation auf 150 Veranstaltungen pro Jahr, die etwa von Kindergärten, Schulen und Einzelpersonen wahrgenommen werden.
Während solche Angebote aus dem laufenden Etat finanziert werden können, braucht es für andere Ausgaben zusätzliches Geld. Das gilt zum Beispiel für Sanierungsarbeiten, die aktuell am denkmalgeschützten Hofmeierhaus anstehen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 180.000 Euro. Da die Ökologiestation als Verein aber keine Rücklagen bilden darf, ist sie auf Bundesmittel angewiesen. "Im dritten Anlauf ist unser Förderantrag von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien bewilligt worden", berichtete Schnaidt. Damit übernehme das Haus von Claudia Roth (Grüne) die Hälfte der Sanierungskosten.
Die andere Hälfte muss die Ökologiestation selbst beisteuern. Dabei bekommt sie Unterstützung von verschiedenen Institutionen. So wurden unter anderem bei den Neujahrsempfängen des Vereins Vegesacker Junge sowie bei dem des Ortsamtes Vegesack gesammelt. Weitere Geldgeber seien die Willy-Lamotte-Stiftung sowie das Landesamt für Denkmalpflege. Darüber hinaus habe die Ökologiestation auch zu Spenden aufgerufen. "Von den 89.250 Euro, die wir selbst aufbringen müssen, sind in jedem Fall 40.000 Euro gesichert", sagte Schnaidt. Eventuell seien es am Ende sogar 50.000 Euro. Damit der Verein aber die Kriterien der Bundesbeauftragten erfüllt, braucht er weiteres Geld. Das soll über einen Kredit generiert werden.