Eigentlich wollte sich der Ausschuss für die Betreuung von Geflüchteten und Asylbewerbern in Vegesack in der vergangenen Woche mit der geplanten Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete an der Hammersbecker Straße befassen. Obwohl es einen entsprechenden Beiratsbeschluss gibt, hat das Sozialressort weder einen Referenten entsandt noch die Teilnahme an der Sitzung abgesagt. Vor diesem Hintergrund hat das Gremium die Behörde aufgefordert, bis zur Beiratssitzung am Montag dieser Woche schriftlich zu dem Vorhaben Stellung zu nehmen.
"Die Rückmeldung der Behörde hat mich am Freitag erreicht", sagte Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt am Montagabend. "Nach derzeitigem Stand werden ab dem 15. Januar, gegebenenfalls auch erst ein wenig später, insgesamt 36 unbegleitete minderjährige Ausländer in der Hammersbecker Straße betreut", zitierte er aus dem Brief der Behörde. Die Jugendlichen würden nach und nach in die Einrichtung ziehen. Für die Betreuung habe sich ein sogenanntes Trägerkonsortium aus drei Vereinen gebildet. Dem gehören das SOS-Kinderdorf Worpswede, Kriz und AFJ an. "Die Übergabe des Objekts an die drei Träger ist bereits erfolgt", las Dornstedt vor.
Zurzeit wird das Haus auf seine neue Nutzung vorbereitet. Dazu zähle etwa, dass die Zimmer eingerichtet und die Sanitäranlagen saniert werden. Darüber hinaus würden sich die Träger darum kümmern, sowohl Fachkräfte als auch Menschen mit sonstigen Qualifikationen zu finden. Letztere sollen 30 Prozent des Personalstamms ausmachen. Insgesamt würden zwischen 14 und 15 Vollzeitkräften benötigt, um die Jugendlichen rund um die Uhr betreuen zu können. Hinzu kämen unter anderem eine Lehrerin sowie eine Freizeitpädagogin. Durch ihre Anwesenheit solle ausgeglichen werden, dass die Einrichtung in der ersten Zeit noch nicht an Institutionen wie Schule und Sportvereine angebunden ist.