Eigentlich sollte der Vegesacker Jugendbeirat aus elf Mitgliedern bestehen. Weil es aber nicht genügend Bewerber gab, ist das Gremium zunächst mit acht Vertretern gestartet. Da sich in der Zwischenzeit aber weitere Interessenten gefunden haben, kann die Vertretung nun wachsen.
Engagieren wollen sich Deborah Ezuruike, Iris Gerds und Nils Bowitz. "Mein Ziel ist, den Stadtteil interessanter und vielfältiger zu machen", sagte Ezuruike während der jüngsten Zusammenkunft des Vegesacker Beirates. Zudem wolle sie auch hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche unterstützen. "Mir ist es ein Anliegen, die Interessen der Jugendlichen im Stadtteil zu vertreten", erklärte Gerds. Darüber hinaus wolle sie durch die Arbeit im Jugendbeirat Einblicke in politische Abläufe gewinnen.
Einfach so neue Mitglieder aufnehmen kann der Jugendbeirat allerdings nicht. Zunächst musste das Gremium selbst der Erweiterung zustimmen. Das haben die Vertreterinnen und Vertreter bereits im September einstimmig getan. In dieser Woche musste nun der Kommunalbeirat grünes Licht geben. Im Vorfeld informierte Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik die Fraktionen darüber, dass der Jugendbeirat seit Kurzem eine gültige Geschäftsordnung hat. "Darin ist verankert, dass das Gremium auch während einer laufenden Wahlperiode neue Mitglieder aufnehmen kann", sagte er. "Das Vorgehen ist mit der Senatskanzlei abgestimmt."
Als nicht ganz unproblematisch bezeichnete Ingo Schiphost (Stimme Vegesacks) dieses Vorgehen. Schließlich sei der Jugendbeirat nicht gewählt, sondern lediglich berufen. Der Entsendung der Jugendlichen in das Gremium wolle er aber trotzdem zustimmen. Für die Situation könnten die Schülerinnen und der Schüler ja nichts. In Zukunft müsse das Interesse am Jugendbeirat aber so groß sein, dass auch eine Wahl stattfinden kann, forderte Schiphorst. Zeitgleich kritisierte er den Fokus, den die Vertreterinnen und Vertreter hin und wieder hätten. "Teilweise haben sich die Mitglieder mehr als ein Jugend-Vegesack-Marketing verstanden", so Schiphorst. Positiv bewerte er dagegen, dass die Jugendlichen einen Teil ihrer Globalmittel zurückgegeben haben.
Beiratssprecherin Heike Sprehe (SPD) gab zu bedenken, dass im vergangenen Jahr erstmals ein Jugendbeirat in Vegesack gegründet wurde. "Aus diesem Grund dürfte die Bekanntheit unter den Schülerinnen und Schülern noch nicht so groß gewesen sein", sagte sie. Allerdings gehe sie davon aus, dass die Situation bei der nächsten Wahl eine gänzlich andere sein werde. Schließlich sei der Vegesacker Jugendbeirat aktiv und habe eine eigene Meinung.
In der anschließenden Abstimmung votierte der Kommunalbeirat einstimmig dafür, Deborah Ezuruike, Iris Gerds und Nils Bowitz in den Vegesacker Jugendbeirat zu entsenden. Zeitgleich haben die Fraktionen die Jugendlichen für das kommende Frühjahr eingeladen, im Rahmen einer Beiratssitzung von ihren Projekten zu berichten.
Das werden sie allerdings nicht zu elft, sondern lediglich zu zehnt tun. Denn mit Anna Eka Udoh, die sich bereits im Vegesacker Jugendforum engagiert hat, verliert das Gremium erstmals ein Mitglied. Die Gründe dafür seien zum einen terminlicher Natur, zum anderen begleite die Studentin seit Mitte des Monats den Jugendbeirat Walle als pädagogische Kraft, informierte Sgolik. "Mit der Arbeit im Jugendforum hast Du die Strukturen für die Jugendarbeit in Vegesack geschaffen und sie bekannt gemacht", sagte Jugendbeiratssprecherin Jolina Wolf. "Ohne das Engagement im Jugendforum hätte es nie einen Jugendbeirat in Vegesack gegeben", ergänzte ihr Sprecherkollege Koray Köroglu.
