Mit dem guten Wetter haben Bremer Radfreunde wieder ideale Bedingungen, um eine Tour ins Grüne oder durch die Stadt zu unternehmen. Umso ärgerlicher ist es, wenn das Rad plötzlich nicht mehr an Ort und Stelle steht und gestohlen wurde. 4901 Fahrraddiebstähle registrierte die Polizei Bremen für 2017. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor.
Das sind zwar weniger Fälle als noch im Vorjahr (5848 angezeigte Diebstähle). Doch die Dunkelziffer ist nach Einschätzung der Bremer Polizei dabei enorm hoch. Zum einen sind viele Räder nicht registriert und zum anderen zeigen die Besitzer einen Fahrraddiebstahl oft nicht an. Die Aufklärungsquote liegt in Bremen bei nur 4,2 Prozent. "Fahrraddiebstähle sind nur schwer nachzuweisen", sagt Werner Klein von der Polizei Bremen. Klein war lange Leiter der Ermittlungsgruppe Fahrrad, ehe die Aktivitäten aufgrund von Personalmangel Anfang des Jahres eingestellt wurden. Streifenpolizisten würden zwar weiterhin gezielt nach Fahrraddieben Ausschau halten, doch dies erfolge "nicht mehr in der Konzentration wie früher", als es noch die spezielle Ermittlungsgruppe gab.
Laut dem Experten gibt es drei verschiedene Gruppen von Fahrraddieben: "Zum einen ist es die Beschaffungskriminalität, um etwa vom Verkauf der Räder den Drogenkonsum zu finanzieren." Außerdem gebe es noch den organisierten Diebstahl durch Banden, die die Fahrräder ins Ausland schafften. Die dritte Gruppe seien Gelegenheitsdiebe. "Das sind oft Jugendliche, die Fahrräder stehlen, um mobil zu sein."
Zwei Fälle pro Tag in der Innenstadt
Generell werden Fahrräder häufig dort gestohlen, wo viele Menschen sie nutzen. Das zeigt sich auch in Bremen: In der Innenstadt werden im Schnitt fast zwei Fahrräder pro Tag gestohlen (685 Fälle). Auch das Steintor, die Neustadt, Walle und Vegesack sind Hotspots für Fahrraddiebe. Am sichersten ist es in Woltmershausen/Strom, doch hier wohnen auch weniger Menschen.
"Wichtig ist das Fahrrad auch wirklich anzuschließen und nicht nur abzuschließen", rät Werner Klein. Besonders sicher sind dabei Bügel- und Panzerkabelschlösser. Klein geht davon aus, dass die Fallzahlen derzeit wieder steigen. "Ich will nicht ausschließen, dass es in Zukunft wieder eine Ermittlungsgruppe geben wird."
In der City sollte man sein Fahrrad also besonders sicher verwahren, doch die Diebe schlagen überall in Bremen zu. Wie sieht es in Ihrer Gegend aus? Klicken Sie einfach auf den jeweiligen Stadtteil und erfahren Sie mehr.
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