- Präsenzunterricht
- Maskenpflicht
- Tests
- Sicherheitsphase
- Luftfilter
- Aufholen nach Corona
- Ukrainische Schulkinder
Wie will Bremen in seinen Schulen und Kitas nach den Sommerferien mit Corona umgehen? Und was ändert sich noch zum neuen Schuljahr? Die wichtigsten Informationen auf einen Blick.
Präsenzunterricht
Die Schulen sollen laut Bildungsressort im Regelbetrieb starten, ebenso wie die Kitas. "Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen darf es im Interesse und zum Wohle unserer Kinder nicht mehr geben, ohne Wenn und Aber", betonte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) zuletzt. Schulschließungen gefährdeten massiv die Gesundheit, Psyche, die seelische und soziale Entwicklung und nicht zuletzt den Bildungserfolg, so die Senatorin. Man habe aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt und könne viele Instrumente nutzen, um auch kurzfristig zu reagieren, sagt Maike Wiedwald, Sprecherin der Bildungsbehörde. Falls notwendig, könnte Bremen zum Beispiel eine Regelung zum Distanzunterricht wieder einführen, die im vergangenen Schuljahr lange galt: Wenn vier oder mehr Kinder in einer Klasse infiziert sind, könnte die ganze Klasse in den Distanzunterricht geschickt werden. Dies könne von Bremen kurzfristig per Erlass verfügt werden, so Wiedwald. "Dafür gibt es im Moment aber keinen Anlass."
Maskenpflicht
Eine Maskenpflicht an Schulen ist nicht geplant. Das Bundesinfektionsschutzgesetz erlaubt derzeit keine Maskenpflicht, stellt das Bildungsressort klar – es sei denn, Bremen würde zum Hot-Spot erklärt. "Masken bieten – korrekt getragen – einen gewissen Schutz", sagt Behördensprecherin Wiedwald. "Alle, die eine Maske tragen wollen, können das weiterhin machen."
Tests
Zuletzt gab es an Schulen und Kitas nur noch anlassbezogene Tests. Dabei soll es im neuen Schuljahr auch bleiben. Die Wiedereinführung von drei verpflichtenden Tests für Kita- und Schulkinder ist laut Bildungsbehörde nicht geplant. "In Schule und Kita sind anlassbezogene kostenlose Tests bei Symptomen möglich, die Schulen und Kitas haben auch Tests vorrätig", versichert Wiedwald.
Sicherheitsphase
Zuletzt gab es jeweils nach den Ferien eine Sicherheitsphase, in der sich Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte zwei Wochen regelmäßig auf Corona testen sollten. Derzeit ist noch unklar, ob es nach den Sommerferien wieder eine solche Sicherheitsphase geben soll. "Die Schulen werden darüber Mitte August informiert", sagt Wiedwald. Falls man sich dafür entscheide, seien genügend Tests vorhanden. Der Personalrat Schulen hat sich für eine solche Sicherheitsphase zum Schulstart ausgesprochen.
Luftfilter
100 Prozent der Klassenräume in der Stadt Bremen sind laut Bildungsressort inzwischen mit Luftreinigungsgeräten ausgestattet. Diese Geräte und auch die CO2-Messgeräte sollen in den Sommerferien gewartet werden. In den Ferien seien die Schulen auch gehalten zu prüfen, ob sich alle Fenster gut zum Lüften öffnen lassen.
Aufholen nach Corona
Senatorin Aulepp setzt sich dafür ein, das Bundesprogramm "Aufholen nach Corona" fortzusetzen. Dafür müsse es längerfristig mindestens 500 Millionen Euro pro Schuljahr für die Länder geben, fordert die Senatorin. Zudem sollten die Fördermittel anders verteilt werden als bisher: Länder mit hohem Bedarf sollten mehr Geld bekommen, meint Aulepp. Weil im Land Bremen deutlich mehr Schülerinnen und Schüler in schwierigen Lebenslagen aufwachsen als in allen anderen Bundesländern, würden die Fördermittel hier besonders benötigt. Derzeit stehen in Bremen für das Aufhol-Programm laut Bildungsressort knapp 13 Millionen Euro zur Verfügung. Sie fließen zum Beispiel in die Mathe-Förderung, Leseprojekte, aber auch in Sportprogramme an den Schulen. Die Aufhol-Angebote laufen an vielen Schulen noch bis Ende des Schuljahres 2022/23.
Ukrainische Schulkinder
Etwa 10.000 Menschen aus der Ukraine werden derzeit laut Bildungsressort insgesamt im Land Bremen erwartet. Darunter könnten rund 3000 Kinder im schulpflichtigen Alter sein. In der Stadt Bremen wurden bisher rund 1200 Kinder zum Schulbesuch bei der Bildungsbehörde angemeldet. 980 von ihnen wurden einer Schule zugewiesen, 220 warten noch darauf. Bislang gibt es einen Standort, an dem ausschließlich ukrainische Kinder in Willkommensklassen unterrichtet werden: in Mobilbauten am Halmerweg in Gröpelingen. Zum neuen Schuljahr soll ein zweiter Standort für Willkommensklassen starten: an der Stresemannstraße in Hastedt. Dort sollen 133 ukrainische Kinder unterrichtet werden.