Nach dem Stadtbummel abhängen: Wo sonst Autos auf einer der Hauptverkehrsstraßen im Zentrum durchrauschen, lümmeln jetzt Flanierfreudige in Liegestühlen. Rasen wurde ausgerollt, bepflanzte Beete angelegt, bunte Sitzmöbel und zwei Holztürme aufgebaut. Das kurze Stück Martinistraße, das derzeit im Rahmen eines Verkehrsversuchs bis 10. August für Autos gesperrt ist, wurde neu gestaltet.
Schaulustige zieht vor allem das an, was den Titel "Die erste Bremer Surfwelle" trägt. Das Ding sieht im Wesentlichen aus wie eine blaue Hüpfburg mit Wasserrutsche. Drinnen wird Wasser bergauf gesprudelt. Experimentierfreudige können ein Board ausleihen und versuchen, sich im Wasserstrom auf dem Brett zu halten. Trainer geben Tipps dazu.
"Schwieriger als erwartet", sagt Julia Janßen, die es gerade ausprobiert hat und streicht die nassen Haare zur Seite. "Aber es hat richtig viel Spaß gemacht." Mehrere Erwachsene können sich nur wenige Sekunden auf dem Brett halten, bevor sie ins Wasser rutschen, manche Jugendliche schaffen es auch länger.
Am Sonnabend waren alle Zeiten ausgebucht, unter der Woche dürfte es ruhiger werden, sagt Tesse Heyde vom Surfwellen-Betreiber "Ins Blaue". Die Zeiten zum Surfen sollten vorab gebucht werden, vier Kurzentschlossene pro Stunde können sich aber auch spontan ausprobieren und vom Betreiber vor Ort eine Badehose leihen.
Die Surf-Welle ist wohl bislang die Hauptattraktion dessen, was die Veranstalter als "Erlebnisraum" rund um die Martinistraße bezeichnen. Zunächst ist der umgestaltete Straßenraum überschaubar und konzentriert sich vor allem auf den Bereich, wo Fußgänger von der Obernstraße durch die Pieperstraße zur Schlachte gelangen. Nach und nach sollen weitere begehbare Holztürme und Bühnen hinzukommen. Kunst-Aktionen, Lesungen und Konzerte begleiten die Straßensperrung.

Chantal Biermann (links) und Shari Seekamp nutzten die neue Ruhe auf der Martinistraße für eine Pause im Liegestuhl.