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Bei Aldi, Lidl & Co Vergleich in Bremen: Preisunterschiede bei frischen Lebensmitteln

Gerade bei frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse gibt es große Preisunterschiede. Und die Discounter sind nicht unbedingt die günstigsten, wie ein Vergleich des WESER-KURIER zeigt.
08.06.2023, 05:00 Uhr
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Vergleich in Bremen: Preisunterschiede bei frischen Lebensmitteln
Von Florian Schwiegershausen
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Vor allem bei Gemüse und Fleisch gibt es in den Supermärkten große Preisunterschiede. Das hat ein Vergleich der ­Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen anhand von 19 Grundnahrungsmitteln er­geben. Der WESER-KURIER hat am Mittwoch die Preise der gleichen Lebensmittel bei Aldi, Edeka, Lidl und Rewe verglichen. Das Ergebnis: Für ein Kilogramm Kartoffeln zahlen die Verbraucher im günstigsten Falle bei Aldi 40 Cent, bei Edeka können es für besondere Bio-Kartoffeln 3,06 Euro pro Kilo sein. 

Was hat die Verbraucherzentrale verglichen?

Die Verbraucherzentrale hat sich die Preise von Blumenkohl, Möhren, Äpfeln, Bananen, Kartoffeln, Weizentoastbrot, frischen Weizenbrötchen, Weizenmehl Typ 405, Spaghetti, Parboiled Reis, frischer Milch, Joghurt, Gouda, Eier, Hackfleisch, Hühnerbrust, Kidneybohnen, Sonnenblumenöl und Butter angeschaut. Dafür gingen Mitarbeiter in Großstädten zu vier großen Einzelhändlern und 20 Filialen. Das erste Mal wurden die Preise am 21. März erfasst, das zweite Mal am 9. Mai, jeweils das billigste und das teuerste Produkt. Der WESER-­KURIER erfasste die Preise am 7. Juni.

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Wie groß sind die Preisunterschiede?

Bei dem Vergleich in Bremen zeigte sich, wo Kartoffeln im unteren Preissegment erhältlich sind: Die Aldi-Filiale Westerstraße verkauft fünf Kilogramm Kartoffeln für zwei Euro – das Kilo für 40 Cent. Bei Edeka kostete das günstigste Kilogramm einen Euro, bei Rewe Westerstraße 1,08 Euro und beim Lidl Osterholzer Heerstraße 1,40 Euro pro Kilo. Bei Äpfeln gibt es ähnliche Unterschiede, die Discounterpreise sind nicht unbedingt die niedrigsten. Ein Kilogramm ­Elstar verkauft das Edeka-Center in Bremen-Hastedt für 1,20 Euro – in Klasse II und in einem Beutel mit 2,5 Kilogramm. Bei Rewe in der Westerstraße lag der Einstiegspreis bei 1,85 Euro, bei Aldi und Lidl jeweils bei 1,89 Euro. Die teuersten Äpfel gab es am Mittwoch bei Rewe für 4,49 Euro das Kilogramm.

Welche Schlüsse zieht die Verbraucherzentrale aus ihrem Vergleich?

Für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sind die Preisunterschiede ein Ärgernis. Wie der Leiter der Abteilung Ernährung, Bernhard Burdick, der „Berliner Morgenpost“ sagte, handele es sich um gleichwertige Produkte. Es bestehe der Verdacht der ungerechtfertigten Gewinnmitnahmen: „Jetzt scheint es so, dass die Handelsketten die aktuelle Krisensituation ausnutzen, um an der Preisschraube zu drehen und ihre Marge zu erhöhen.“ Für Rewe ist diese Kritik nicht neu. In den vergangenen Monaten erklärte das Unternehmen immer wieder, dass es die gestiegenen Preise nicht vollständig an die Kunden weitergegeben habe. „Wir haben bewusst einen Ergebnisrückgang im Lebensmittelhandel in Deutschland in Kauf genommen und aktiv auf Gewinn verzichtet“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque im März bei der Bilanzpräsentation. 2022 sank das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro.

Wo sinken die Preise wieder?

Beim Preisvergleich im Mai stellte die Verbraucherzentrale für einen Blumenkohl Preisspannen zwischen 0,99 Euro und 4,99 Euro fest. Beim Vergleich in Bremen am Mittwoch verlangten alle Ketten denselben Preis: 2,79 Euro. Das günstigste Sonnenblumenöl kostet bei allen vier Märkten 1,99 Euro. Und die großen vier haben in dieser Woche angekündigt, dass die Preise bei Milchprodukten weiter sinken sollen. Aldi und Edeka verlangten am Mittwoch für ein 250-Gramm-Stück Butter jeweils 1,45 Euro, Rewe lag bei 1,95 Euro.

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Wozu rät die Verbraucherzentrale?

Burdick von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät den Kunden, Preisanstiege nicht einfach so hinzunehmen. „Wechselt den Laden, das ist die Botschaft.“ Gleichzeitig fordern die Verbraucherschützer eine Stelle für Markttransparenz, die beim Bundeskartellamt angedockt sein könnte. Die Hoffnung: Die Handelsketten ändern ihre Preisstrategien, wenn jemand genauer hinschaut.

Welche Erkenntnisse bringt der Vergleich noch?

Junger Gouda in Scheiben ist bei Aldi und Lidl günstiger als junger Gouda im Stück. Das kann einen Preisunterschied von drei Euro pro Kilogramm bedeuten, dabei bedeutet das Schneiden des Käses in Scheiben mehr Arbeitsaufwand. Bei Eiern, Spaghetti, Parboiled Reis sowie Weizenmehl Typ 405 gab es bei allen vier Supermärkten im unteren Preissegment keine Unterschiede.

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