Die Initiative Land der Ideen und die Deutsche Bank haben in Berlin am Montag erneut 100 junge Start-ups ausgezeichnet, die mit kreativen Erfindungen Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen geben wollen. Der diesjährige Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ steht unter dem Motto „Welten verbinden – Zusammenhalt stärken“. Mit unter den Siegern sind auch drei Projekte aus Bremen.
So wurde etwa das Start-up Spaactor ausgezeichnet. Es bietet eine Suchmaschine an, die nicht nach geschriebenen Wörtern sucht, sondern nach gesprochenen. So können etwa Podcasts, Mediatheken oder Videos nach Begriffen durchforstet werden, die der Nutzer zuvor an der Tastatur eingegeben hat. Ein Alleinstellungsmerkmal der Suchmaschine sei laut Thorsten Schoop, einer der Gründer, dass sie die Treffer sekundengenau in den Videos oder Audiodateien ansteuern kann. „Wenn man beispielsweise einen Beitrag von einer Stunde gesehen hat und man erinnert sich an einen bestimmten Begriff, dann kann man über unsere Seite den Begriff eingeben und muss sich nicht den ganzen Beitrag komplett noch mal anschauen, bis die passende Stelle kommt“, sagte Co-Gründer Christian Schrumpf vor einem Jahr dem WESER-KURIER.
Nach eigenen Angaben befinden sich in der Datenband von Spaactor zurzeit etwa 1,5 Millionen frei durchsuchbare Video- und Audio-Dokumente. Jeden Tag sollen etwa 3000 neue hinzukommen. Nach der einjährigen Entwicklungszeit ging die Suchmaschinen-Seite im September 2016 online.
Projekt für Künstliche Intelligenz
Auch ein Projekt des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen ist unter den ausgezeichneten Orten. Unter dem Namen „Entern“ hat das DFKI zusammen mit der Universität Bremen Softwarelösungen entwickelt, die es Robotern ermöglichen soll, unwegsames Gelände auf fremden Planeten autonom zu erkunden. Das kann zur wichtigen Voraussetzung werden, wenn die Menschheit künftig den Mond oder andere Himmelskörper besiedeln will.
„Wir freuen uns sehr über die Ehrung als ‚Ausgezeichneter Ort‘ 2018. Diese ist sowohl Anerkennung für die erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Weltraumrobotik als auch Ansporn für unsere zukünftige Forschung, die auch immer den Transfer der innovativen Technologien in terrestrische Anwendungen im Blick hat“, sagt der Bremer DFKI-Chef Frank Kirchner. Seit mehr als zehn Jahren entwickeln Wissenschaftler am Robotics Innovation Center des DFKI in Bremen intelligente Robotersysteme, die autonom komplexe Aufgaben in unterschiedlichen Anwendungsfeldern bewältigen und mit Menschen und ihrer Umgebung interagieren können.
Als drittes wurde das World Future Lab im Klimahaus Bremerhaven geehrt. In einem begehbaren, interaktiven Spiel retten die Museumsbesucher hier das globale Klima und lernen dabei, die Umwelt zu schützen. Die Teilnehmer müssen dabei Entscheidungen treffen, die auf einem riesigen Globus in Echtzeit sichtbar werden.
Insgesamt haben sich 1500 Projekte beworben, 100 wurden nun ausgezeichnet. Preisgelder werden bei dem Wettbewerb nicht vergeben. Die Sieger können sich jedoch von Mentoren beraten lassen, zudem gibt es ein professionelles Coaching sowie Zugang zu Netzwerken und Finanzierungsquellen. Spitzenreiter unter den Gewinnern war erneut Berlin mit 18 Projekten, gefolgt von Baden-Württemberg (13 Preisträger) sowie NRW und Bayern mit jeweils zwölf Preisträgern. Vergangenes Jahr wurden die Genesungsbegleiter des Klinikum Bremerhaven Reinkenheide als einziges Projekt aus Bremen ausgezeichnet.