Über Müll-Rowdies habe ich mich zwar bereits aufgeregt , aber jetzt hat sich bei mir angesichts der traurigen Tatsachen wieder jede Menge Dampf im Kessel angestaut, der raus muss. Und von Rowdies will ich gar nicht mehr reden, das ist längst zu verharmlosend. Wer unsere Stadt achtlos zumüllt, ist kein Rowdie mehr, sondern schlicht asozial.
Los geht das Trauerspiel bereits zu Jahresbeginn. Der Umfang der einfach vor den Haustüren liegengelassenen Böller-Reste lässt schon Rückschlüsse auf das Verantwortungsbewusstsein und Sozialverhalten der Verursacher zu. Ja, ihr seid schon echte Knaller, Leute!
Und so geht’s munter weiter. Da, wo konsumiert wird, bleiben die Überreste des Konsums liegen. Flachmänner und Fastfood-Behältnisse in Parks und an Haltestellen, auf Parkplätzen entleerte Auto-Aschenbecher, Mülltüten in Büschen und Party-Hinterlassenschaften auf Spielplätzen (um nur einige Beispiele zu nennen) sind ein alltägliches Bild geworden. Ein Mülleimer ist in greifbarer Nähe? Mir doch egal, es kommt ja immer irgendjemand, der meinen Mist später wegräumt, denken diese Angehörige der Spezies Homo müllensis Leute offenbar. Obwohl, denken...?

Sperrmüll, Bau-Utensilien und Dreck. Diese Menge an Unrat wurde in einem Kleingartengebiet illegal "entsorgt".
Wenn ich Restmüll sehe, der säckeweise vor Altglascontainern abgeladen wurde, frage ich mich jedes Mal, was in den Köpfen der Leute wohl vorgegangen ist. Vielleicht glauben die ja, dass sie den Entsorgungsunternehmen noch einen Gefallen getan haben, weil sie die Abfallprodukte ihres Daseins nicht in die Container gestopft haben.
Von vornherein zum Scheitern verurteilt, ist der Versuch nachzuvollziehen, was in den Birnen von Frauchen und Herrchen vorgeht, die gefüllte Hundekotbeutel in der Landschaft liegenlassen. Warum machen die sich überhaupt die Mühe, die Scheiße einzutüten, wenn sie sie dann doch liegenlassen?
„Waller Park versinkt im Müll“ lautete jüngst eine Schlagzeile im WESER-KURIER. Und auf dem Gelände eines Kleingartenvereins in der Neustadt luden Unbekannte jede Menge Schrott und Sperrmüll ab. Hallo, klopf klopf an den Kopf - jemand zuhause? Offenbar nicht.
Jede Menge Durchzug zwischen den Ohren herrscht offenbar auch bei den Typen, die im Mai am Bultensee in Tenever ihre noch glühenden Grillkohlen einfach am Strand liegengelassen haben - und die so für die schweren Brandverletzungen eines zweijährigen Jungen verantwortlich sind, der über die Kohlen gelaufen ist, weil die nur leicht mit Sand bedeckt waren. Unfassbar! Aber es soll ja in Tenever sogar Leute geben, die teilweise ihren Müll aus dem Fenster werfen, wie in dieser Zeitung nachzulesen war.
Dass die EU den Plastikmüll eindämmen will, begrüße ich sehr. Angesichts des asozialen Verhaltens so vieler Zeitgenossen allein in unserer schönen Stadt mutet das jetzt geplante Verbot unter anderem von Plastikstrohhalmen aber genauso an wie - ein Strohhalm, an den man sich klammert.
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