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Fußball-Landesliga Lüneburg Meyer kommt, trifft – und geht: FC-Stürmer schießt Hagen zum 4:1-Sieg

Erst saß er gegen seinen Ex-Klub nur auf der Bank, dann wurde er früh eingewechselt - und erzielte drei Tore. Marcel Meyer war der Protagonist eines unterhaltsamen Landesliga-Spiels an der Blumenstraße.
03.09.2023, 19:26 Uhr
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Meyer kommt, trifft – und geht: FC-Stürmer schießt Hagen zum 4:1-Sieg
Von Tobias Dohr

Hagen. Diese Auswechselung, sie musste einfach sein. Auch wenn es in Fußballkreisen ja gemeinhin als größtmögliche Demütigung gilt, wenn ein Spieler erst ein- und dann später wieder ausgewechselt wird – in diesem konkreten Fall war es aber das genaue Gegenteil. Denn als Tjark Seidenberg den in der 39. Minute ins Spiel gebrachten Marcel Meyer in der zweiten Minute der Nachspielzeit wieder vom Feld holte, da wollte der Coach von Fußball-Landesligist FC Hagen/Uthlede seinem Stürmer zu einem donnernden Sonderapplaus verhelfen. Und den bekam Meyer von den rund 220 Zuschauern an der Blumenstraße auch, hatte der 32-Jährige doch seinen Ex-Klub TuS Harsefeld mit drei Treffern beim 4:1 (0:1)-Heimsieg beinahe im Alleingang zerlegt.

53 Minuten stand Marcel Meyer, der bereits am vergangenen Wochenende beim wilden 4:4 in Drochtersen nach seiner Einwechselung doppelt getroffen hatte, am Ende also auf dem Feld. Zwei Jahre hatte Meyer selbst für den TuS Harsefeld gekickt, und sein Ex-Team war in der ersten Hälfte auch zunächst ziemlich feldüberlegen. Während die Hausherren im Prinzip nur eine einzige Halbchance nach einem Freistoß von Kapitän Timo Dressler durch den aufgerückten Patrick Brouwer hatten, zeigte sich die Mannschaft des früheren Ritterhuder Coaches Julian Geils deutlich spielfreudiger und reifer.

Einen Flachschuss von Mika Kraßmann konnte Tom Petter Rode noch parieren (22.), doch zwölf Minuten später belohnten sich die Gäste dann für eine starke erste halbe Stunde. Nach einem aufs Tor gezogenen Freistoß vom Kraßmann behinderten sich Rouven Stürcken und Rode gegenseitig – und schon zappelte der Ball im Netz. Die Hagener hingegen haderten zwar mehrfach damit, dass der gut leitende Schiedsrichter Henning Kann in einigen strittigen Situationen keine Karten für die Harsefelder zückte, doch für die eigenen Zweikämpfe brachten die Gastgeber diese Energie nicht auf.

"Das war eine unterirdisch schlechte erste Hälfte von uns", nahm Tjark Seidenberg hinterher kein Blatt vor den Mund und verriet auch, dass er in der Halbzeitpause den rabiaten Stil gewählt hatte: "Ich habe den Jungs eigentlich zehn Minuten lang nur ins Gehirn geschrien, dass sie jetzt endlich die Zweikämpfe annehmen müssen." Und siehe da: Die Pausenansprache hatte offenbar genau die richtige Tonalität. Denn mit Beginn der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Hagener ganz anders – und sie hatten ja mittlerweile auch einen gewissen Marcel Meyer auf dem Platz.

Der Stürmer war schon nach 39 Minuten für den angeschlagenen Kilian Tienken gekommen und zeigte sich in der 52. Minute hellwach, als Tom Petter Rode mit einem schnell ausgeführten Freistoß alle Gegner überspielte und sich Meyer im Eins-gegen-Eins stark gegen Lukas Brünjes behauptete und zum Ausgleich einschob. Den Treffer zum 2:1 steuerte dann Shaun Minns mit einer tollen Einzelleistung bei (75.), ehe Meyers Geniestreich kam. Der Stürmer reagierte blitzschnell, als ihm das Leder 30 Meter vor dem Tor in die Füße gespielt wurde – und zwar von Harsefelds Keeper, der bis an die Seitenlinie herausgelaufen war. Meyer zog direkt ab und traf zum 2:1. Und in der Nachspielzeit avancierte der Stürmer endgültig zum Helden, als er eine Flanke völlig unbedrängt am zweiten Pfosten in den Maschen versenkte.

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Info

Landesliga Lüneburg

FC Hagen/Uthlede – TuS Harsefeld 4:1 (0:1)

FC Hagen/Uthlede: Rode; Janssen, Dressler, Brouwer, Tienken (39. Meyer, 90.+3 Feldmann), Stürcken, France, Wegner, Minns, Rös (75. Klaus), Subasic

TuS Harsefeld: Pavlov; Tomelczik, Wix, Meyer, Brünjes, Detje, Osuch, Kraßmann, Osuch, Böttcher, Schawaller (62. Bondombe-Simba)

Tore: 0:1 Mika Kraßmann (35.), 1:1 Marcel Meyer (52.), 2:1 Shaun Minns (75.), 3:1 Marcel Meyer (78.), 4:1 Marcel Meyer (90.+2)

Schiedsrichter: Henning Kann (Lüneburg)

Zuschauer: 220 TD

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