Die Ortschaft Hoope in der Gemeinde Hagen war jetzt Zentrum der sportlichen Aktivitäten im Süden des Landkreises Cuxhaven. Während östlich der L 135 die Motoren beim Autocross brüllten und etwa 2000 Zuschauer begeisterten, kämpften über 1500 Sportler westlich der Landesstraße beim „Lake Run“ um den Sieg in den verschiedenen Klassen beim Extrem-Geländelauf im Hoope-Park.
Der „Lake-Run“ ist eine bundesweite Sportaktion in vier Etappen. Nach der ersten Station, der „Wood-Edition“ im sauerländischen Winterberg, folgte nun die „Mud-Edition“ in Hoope. Teilnehmer aus der gesamten Republik waren angereist, um sich gegen Schlamm und Wasser zu beweisen. Darüber hinaus hatte der Veranstalter bis zu 30 Hindernisse in die acht, zwölf und 20 Kilometer lange Strecke integriert. „Heute geht es vor allem darum, den inneren Schweinhund zu bezwingen“, betonte Pressesprecher Philip Stallmeister.
In unterschiedlichen Gruppen gingen die Teilnehmer im 15-Minuten-Abstand auf den Kurs. „Fisching Net“, „Lake Run Slide“ oder „Container Hafen“ hießen die Hindernisse, die es zu überwinden galt. Eine große Herausforderung stellte auch ein Tümpel mit Brackwasser dar. „Vom Sprungbrett in die trübe Brühe zu springen, ist nicht leicht“, erklärte Organisator Ingo Schaffranka.
Acht Kilometer für Einsteiger
Die Acht-Kilometer Distanz zog besonders viele Einsteiger an. Neben Freundeskreisen, Kollegenrunden und Familien starteten auch Sportmannschaften. Unter ihnen eine Gruppe Fußballfrauen von der Spielgemeinschaft Wittstedt, Driftsethe und Bramstedt aus der Gemeinde Hagen. Akribisch befestigten die jungen Frauen ihrer Startnummern am Trikot. Der Transponder wurde an der Schuhschnürung eingehakt – so konnte jeder Läuferin ihre persönliche Zeit im Ziel zugeordnet werden. „Wir sind guter Dinge“, freuten sich Birte Nührenberg, Christin Krämer, Rabea France, Julia Meinschien und Lena Plitzner auf den Start.
Beim „Stage Dive“, dem Sprung ins Brackwasser, waren die fünf noch obenauf, auch die 25 Meter lange Rutschpartie „Lake Run Slide“ kostete wenig Kraft. Das „dicke“ Ende überraschte jedoch mit einer kiesigen Auslaufzone, die eine Herausforderung für die Gesäßmuskulatur darstellte. Die Kräfte schwanden dann bei den folgenden Hindernissen, die Kraft und Ausdauer erforderten.
Schließlich mobilisierten die fünf Fußballerinnen ihre Reserven und liefen völlig ausgepowert aber glücklich über die Ziellinie. „Wir hatten keine Ahnung was uns hier erwartet“, berichtete Christin Krämer, die mit ihrem Team nach zwei Stunden erschöpft, aber glücklich die Ziellinie querte. Einige Mannschaften nahmen die Herausforderung mit großem Ehrgeiz an, wie die Profis auf der 20 Kilometer langen Strecke. Dort konnten sie sich für die Extremhindernislauf-EM in Italien qualifizieren. Für die meisten anderen stand jedoch der Spaß im Vordergrund. Sie waren zum Teil mit lustiger Kostümierung unterwegs.
„Wir konnten unsere Teilnehmerzahl zum fünften Mal in Folge steigern“, freute sich Veranstalter Schaffranka und zeigte sich mit dem Verlauf des Events zufrieden. „Ein fast perfekter Lauf“, befand der Organisator, betonte aber auch Verbesserungsbedarf. Einige Teilnehmer hätten über Schürfwunden durch offen liegende Steine am Ende der Rutsche geklagt.
Sein besonderer Dank galt den vielen freiwilligen Helfern. „Ohne die Unterstützung wäre eine solche Großveranstaltung nicht zu meistern“, sagte Schaffranka und nannte die Landwirte, die örtlichen Sportvereine und die DLRG Hagen. Unter Leitung von Alexander Eilers sorgten 50 Lebensretter für die Sicherheit und die Versorgung bei kleinen Verletzungen. Für die allermeisten Teilnehmer war die Aktion ein großer Spaß. Sie gingen mit einer Medaille und der Gewissheit nach Hause, eine außergewöhnliche Leistung vollbracht zu haben.