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Kultur und Soziales Bassumer Medaille: Alfred Wolter für Ehrenamt geehrt

Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde Alfred Wolter aus Schorlingborstel jüngst mit der Bassumer Medaille ausgezeichnet. Sowohl im kulturellen als auch im sozialen Bereich packt er ehrenamtlich mit an.
08.07.2025, 16:17 Uhr
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Von Peter Cordes

Alfred Wolter lebt mit seiner Frau Ursula, einem Hund, zwei Katzen und einigen Schafen abseits der Bundesstraße 61 im Bassumer Ortsteil Schorlingborstel. Der Flurbezeichnung folgend, auf der Kolloge. Dort wohnen sie in einem immer wieder restaurierten und hübsch gemachten Bauernhaus aus dem Jahr 1859 und genießen gemeinsam das Landleben. Alfred Wolter sitzt gerne vor dem Haus auf dem Gartenstuhl – wenn die ehrenamtlich eingegangenen Verpflichtungen es zulassen. Dann hat er auch Zeit, seine auf der Bassumer Kulturbühne durch den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Bassum, Jürgen Falck, erhaltene Bassumer Medaille mit ein wenig Stolz zu betrachten.

Einmal im Jahr ehrt die Stadt Bassum ehrenamtlich Tätige für ihr Engagement im Sozialen, Sport, Kirche und Kultur. Alfred Wolter war einer der vier diesjährigen Preisträger. Die Vorschläge über die zu ehrenden Bürgerinnen und Bürger wurden in diesem Jahr erstmals aus dem Kreis der Bevölkerung an die Mitglieder des Bassumer Verwaltungsausschusses herangetragen. Die Zeremonie wurde am 19. Juni in den Räumen der Bassumer Kulturbühne ausgerichtet.

Werdegang und Arbeit im TVE Nordwohlde

Eine zwölfjährige Bundeswehrzeit beendete Alfred Wolter mit der Abschlussausbildung beim Bundesverwaltungsamt Köln. Während eines darin eingeschlossenen Praktikums bei der Stadt Bassum angelte sich der damalige Stadtdirektor Wilhelm Krüger Alfred Wolter mit der Berufung in ein Beamtenverhältnis zum 1. April 1978. Von dort an war er als Verwaltungsbeamter zunächst für das Ordnungsamt und später im Sozialamt der Stadt Bassum tätig. Ein Wohnungswechsel erfolgte von Barnstorf nach Nordwohlde.

In Nordwohlde angekommen lockten die Angebote im ehrenamtlichen Bereich und schon im Januar 1979 erfolgte die Übernahme der Geschäftsführung im TVE Nordwohlde. Erst für zwölf Jahre und dann nach einer zwölfjährigen Pause für weitere zwölf Jahre. Sechs Jahre oblag ihm zusätzlich die stellvertretende Spatenleitung Fußball.

Unterstützung für Menschen in Not

Der Sorge um den Rückgang der Besucherzahlen beim Norwohlder Sportlerball trat Alfred Wolter mit der Idee der Gründung einer plattdeutschen Theatergruppe entgegen. Schon 1985 konnte die Theatergruppe ihren ersten plattdeutschen Einakter präsentieren. Die Besucherzahlen steigerten sich jährlich und aus den Einaktern wurden Dreiakter. Nach jetzt 40 Jahren Theater, davon 20 Jahre mit der Organisation und Spielleitung betraut, verabschiedete sich Wolter 2024 aus dem Nordwohlder Theaterkreis. Während der ganzen Zeit nie als Schauspieler dabei, verdonnerten ihn seine Mitspieler zu einem kurzen Bühnenauftritt. „Ich hatte nicht viel zu sprechen und so habe ich ja gesagt“, erinnert sich Wolter lächelnd an diesen Auftritt.

Damit war das Ehrenamtliche aber nicht genug. Soziale Zwecke immer im Blick nahmen er und seine Frau Ursula einen in Schwierigkeiten geratenen jungen Menschen in ihr Haus auf. Die beiden kümmerten sich um dessen Arbeit und Finanzen. Nach vier Monaten, mit den Problemstellungen des Lebens fertig werdend, konnte er allein in eine eigene Wohnung beziehen.

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Mit seinem arbeitsbedingten Leitspruch „Ich bin für die Bürger da“ erfreute er aus seiner Position im Sozialamt heraus die Bewohner der Bassumer Obdachlosenunterkunft jährlich zu Weihnachten mit einer selbst gebackenen Ananastorte. Kochen ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Zum zehnjährigen Bestehen des Bassumer Wochenmarktes gestaltete er 2004 als damaliger Marktmeister ein Kochbuch für die Marktbesucher. Obwohl schon längst im Ruhestand und seit 1998 in Schorlingborstel lebend, lässt er sich das nicht nehmen. In diesem Jahr gestaltete er das 21. Kochbuch-Exemplar.

„Ich mache das gerne und so lange es noch geht, geht’s weiter", sagt Alfred Wolter. Die freiwillige Arbeit habe ihm immer Spaß gemacht. Dem Motto "entweder es klappt oder es klappt nicht" ist er dabei immer treu geblieben. "Meistens hat's geklappt.“

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