Stuhr. Auf die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Stuhr kommt in den nächsten Jahren einiges Neues zu. So wurde vom Stuhrer Gemeinderat Anfang dieses Jahres der Feuerwehrbedarfsplan verabschiedet, der die umfassende Modernisierung der Wehren vorsieht. Unter anderem sollen auch die Gerätehäuser in Heiligenrode und Alt-Stuhr einen neuen Standort bekommen. Die Verwaltung stecke derzeit mitten in der Umsetzung erster Vorhaben des Planes, berichtete Stuhrs Erste Gemeinderätin Bettina Scharrelmann kürzlich der Politik.
Bei der Verlagerung der Feuerwehrgerätehäuser Stuhr und Heiligenrode befinde ich sich Gemeinde aktuell in den Grundstücksverhandlungen, teilte Bettina Scharrelmann mit. Wie berichtet, sollen die beiden Häuser einen neuen Standort bekommen. Am derzeitigen Haus in Heiligenrode, das direkt an der Bundesstraße 439 liegt, entspreche die Ausfahrt nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards. Gleiches gelte für das Gerätehaus in Alt-Stuhr, das sich mitten im Ortskern befindet. Vor Ort komme noch hinzu, dass die Flächen rund um das Rathaus im Zuge der geplanten Ortskernsanierung umgestaltet und umgenutzt werden sollen. In Heiligenrode soll zudem der Logistikstandort der Stuhrer Wehren ausgebaut werden. Das wäre aber auf dem jetzigen Grundstück an der Heiligenroder Straße nicht möglich. Auch in Alt-Stuhr fehle die Möglichkeit für Veränderungen. Die Gemeinde hoffe, noch in diesem Jahr entsprechende neue Grundstücke für beide Feuerwehrhäuser zu finden, so Scharrelmann weiter.

Auch die Feuerwehr in Heiligenrode soll nach den Planungen einen neuen Standort erhalten.
Am Standort an der Hauptstraße in Seckenhausen soll zukünftig das Einsatzhygienezentrum der Stuhrer Wehren entstehen. Dazu seien vor Ort ebenfalls Um- und Anbauten vonnöten. Die Einsatzhygiene zum Schutz der Gesundheit der Feuerwehrleute nehme einen immer größeren Stellenwert ein. So soll nach dem Feuerwehrbedarfsplan auch ein Hygienemobil angeschafft werden, sodass die Feuerwehrleute nach dem Einsatz ihre kontaminierte Kleidung gefahrenlos und schnell ausziehen können. Übergangsweise soll ein etwas kleinerer Anhänger diese Funktion übernehmen, teilte die Erste Gemeinderätin der Stuhrer Politik mit.
Bei der Beschaffung von neuen Fahrzeugen für die Feuerwehren will sich die Gemeinde zukünftig auch Hilfe von extern holen. So wolle die Verwaltung noch in diesem Jahr einen Dienstleister finden, der passgenaue Lösungen für die einzelnen Feuerwehren finden soll, berichtete Scharrelmann.
Beim Thema Digitalisierung kann die Erste Gemeinderätin einen ersten Abschluss vermelden. So wurden die Arbeiten am digitalen Löschwasserkataster fertiggestellt, sagte Scharrelmann. In der Aufstellung finden sich alle Hydranten und Brunnen in der Gemeinde Stuhr, die als Quelle für Löschwasser dienen können. Ein weiterer Schritt seien dann Tablets für die jeweiligen Einheitsführer. Diese sollen "zeitnah" angeschafft werden, sagte Scharrelmann.
Ein weiterer Punkt der kürzlich beschlossenen Feuerwehrbedarfsplanung war auch die Gewinnung neuer Mitglieder für die Stuhrer Wehren, damit diese auch in Zukunft ihre umfangreichen und wichtigen Tätigkeiten übernehmen können. Dafür wurde sogar eine eigene Arbeitsgruppe (AG) gegründet. Diese beschäftige sich aktuell mit einer Umfrage, so Bettina Scharrelmann. Darin soll es unter anderem um die Zufriedenheit und die Motivation der Stuhrer Feuerwehrleute gehen, erläuterte die Erste Gemeinderätin. Um sich später auch noch besser nach außen präsentieren zu können, möchte die Gemeindefeuerwehr dann einen mobilen Werbestand anschaffen, mit dem sie auf Veranstaltungen oder Messen auf sich aufmerksam machen kann.