Nun ist es offiziell: Die Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Weyhe hat ihre Gründungsversammlung abgehalten und nimmt ihre Arbeit auf. Es ist ein gutes Zeichen, wenn solches Engagement aus der Mitte der Gesellschaft heraus entsteht. Denn Klimawandel geht schließlich jede und jeden etwas an. Die Gemeinde Weyhe gab mit einer Informationsveranstaltung im März 2023 den ersten Impuls für eine solche BEG, der sich nun fortgetragen hat und immer konkretere Züge annimmt.
Bürgermeister Frank Seidel hatte die Initiative jüngst als "Baustein" bezeichnet, um Weyhe bis 2035 klimaneutral zu gestalten. Denn alleine kann eine Verwaltung dieses Ziel nicht verwirklichen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen mitziehen. Dass das Interesse an dem Thema in Weyhe allgemein groß ist, zeigte sich bereits bei der gut besuchten Informationsveranstaltung im vergangenen Jahr. Ein weiterer Vorteil: Das Gründungsteam der Bürgerenergiegenossenschaft bringt Expertise in wichtigen Bereichen mit – vom Elektrotechnik-Ingenieur über den Bio-Bauern bis hin zur Bankerin.
Zwar steckt das Vorhaben derzeit noch in den Kinderschuhen, doch der Fokus ist bereits klar ausgerichtet auf ein Kalt-Wärmenetz für Heizung und Warmwasser, Windkraft und Fotovoltaik. In Kürze will die BEG Weyhe zudem zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung einladen und das 21-köpfige Genossenschaftsteam weiter vergrößern.
Eine ähnlich gute Nachricht diese Woche: Ein Angebot für genossenschaftliches Wohnen mit 20 Einheiten soll in Syke gestartet werden. Angesichts hoher Mieten, hoher Bauzinsen und knappen Baulands ist das eine Möglichkeit, sich langfristig und gemeinschaftlich gute Konditionen sichern zu können. Auch da zeigt sich: Bürgerinnen und Bürger im Landkreis nehmen Dinge selbst in die Hand.