- Wie ist die Ausgangslage?
- Was schlägt die Verwaltung vor?
- Wie hoch sollen die neuen Preise sein?
- Wie begründet die Verwaltung die Erhöhung?
- Was sagt die Politik dazu?
Die Gemeinde Weyhe hat die Eintrittspreise für das Freibad zuletzt 2018 angepasst. Zwischenzeitlich ist viel passiert: Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und vor allem die Inflation. Daher sieht die Gemeinde die Zeit gekommen, die Preise zur kommenden Saison zu erhöhen, erklärte Malte Schwander, Teamkoordinator für die Bereiche Schule, Sport und Jugendpflege, am Mittwochabend dem Ausschuss für Sport und Kultur.
Wie ist die Ausgangslage?
Die Preisstruktur von 2018 sieht vor, dass manche Besucher keinen Eintritt zahlen müssen. Darunter fallen Kinder im Alter bis fünf Jahre, Übungsleiter der DLRG und des Weyher Schwimmvereins, Weyher Feuerwehrmitglieder, Weyher Polizeibeamte, Begleitpersonen für Schwerbehinderte, Besitzer von Jugendleiterkarten und Leistungsempfänger aus Weyhe.
Was schlägt die Verwaltung vor?
Zunächst soll die Kategorie "ermäßigt" eingeführt werden, die für Auszubildende, Studenten, Schüler über 17 Jahre, Freiwilligendienstleistende, Ehrenamtskarteninhaber, Schwerbehinderte und alle Leistungsempfänger gilt.
Wie hoch sollen die neuen Preise sein?
Erhöht werden die Preise in folgenden Kategorien: Einzelkarte Erwachsene (von 3,50 auf vier Euro), Zehnerkarte Erwachsene (von 32 auf 36 Euro) und Saisonkarte Familie (von 90 auf 120 Euro). Die neue ermäßigte Einzelkarte für Erwachsene soll zwei Euro kosten, die ermäßigte Zehnerkarte 18 Euro und die ermäßigte Saisonkarte 40 Euro. Die Eintrittspreise für Kinder sollen unverändert bleiben, wobei die Saisonkarte für Kinder sogar im Preis fällt und fortan 20 statt 23 Euro kosten soll. Zudem soll eine Miete für die Nutzung der Becken und Lehrschwimmhallen für ortsfremde Institutionen eingeführt werden. Die Mieten für eine 50-Meter-Schwimmbahn soll 30 Euro pro Stunde betragen, für eine 25-Meter-Schwimmbahn 15 Euro pro Stunde, für die Lehrschwimmhallen 20 Euro pro Stunde und für das Sprungbecken 40 Euro pro Stunde.
Wie begründet die Verwaltung die Erhöhung?
Neben zusätzlichen Personalkosten seien die Betriebskosten vor allem durch die diversen globalen Krisen und die Inflation stark gestiegen. Ohnehin arbeite das Freibad immer defizitär, erklärte Freibad-Betriebsleiter Markus Kuske dem Ausschuss. Das durchschnittliche Defizit pro Saison vor der Corona-Pandemie belief sich auf etwa 445.000 Euro. Seit 2022 ist wieder ein normaler Badebetrieb möglich, das Defizit liegt seitdem jedoch jährlich bei etwa 750.000 Euro. "Die Kosten steigen überall, leider auch bei uns", bedauerte Malte Schwander.
Was sagt die Politik dazu?
Alle Fraktionen waren sich darüber einig, dass an der Preisschraube gedreht werden muss. Die Meinungen darüber, wie sehr, gingen jedoch auseinander: Der FDP in Person von Andreas Hinderks ging der Vorschlag der Verwaltung nicht weit genug, sodass er für seine Fraktion eine moderate Erhöhung der Einzelkarten für Erwachsene wie Kinder beantragte. Außerdem sollte die Familienkarte nach Gusto der Freidemokraten 230 Euro kosten und eine Duschpauschale von einem Euro eingeführt werden. Den Antrag wiesen die Ausschussmitglieder aller anderen Fraktionen zurück, lediglich Hinderks stimmte dafür.
Die SPD wiederum beantragte, Rentner in die ermäßigte Preiskategorie aufzunehmen. Rainer Zottmann führte aus, dass viele Ruheständler so aus der Einsamkeit geholt werden könnten. Außerdem beantragte die SPD, auch Einzel- und Zehner-Familienkarten anzubieten. Das stieß auf Widerspruch, Janine Greulich (CDU) hielt den Aufwand zur Überprüfung der Familienzugehörigkeit für nicht zumutbar: "Das hält den Betrieb irrsinnig auf." Unterstützung erhielt sie dafür von Ulrike Buck (Bündnis 90/Die Grünen). Markus Kuske erklärte zudem, dass Zehnerkarten übertragbar sind: "Dann kann jeder reinkommen." Lediglich die SPD stimmte für die Einzel- und Zehner-Familienkarten, alle anderen lehnten den Vorschlag ab. Rentner dürfen sich dagegen freuen: Während die SPD dafür stimmte, enthielten sich alle anderen – der Antrag wurde angenommen. Schließlich empfahl der Ausschuss die Preiserhöhung einstimmig bei Enthaltung der FDP.