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Specht-Gruppe entwickelt Areal Wohnquartier Weyhe-Leeste: Was für die GS-Agri-Fläche geplant ist

Die Specht-Gruppe soll das frühere GS-Agri-Areal in Leeste zu einem Wohnquartier entwickeln. Die Verantwortlichen unterschrieben die städtebaulichen Verträge an diesem Montag. Wie es dort nun weitergeht.
10.02.2025, 16:56 Uhr
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Wohnquartier Weyhe-Leeste: Was für die GS-Agri-Fläche geplant ist
Von Wolfgang Sembritzki
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Die Verträge sind unterschrieben: Im Leester Ortskern rollen wohl bald erneut die Bagger an, denn nicht weniger als "das größte städtebauliche Projekt der jüngeren Vergangenheit" soll auf dem früheren GS-Agri-Gelände entstehen, geizt die Gemeinde Weyhe nicht mit Superlativen. Für das Wohnquartier Weyhe-Leeste, wie das Areal künftig heißen soll, leisteten Bürgermeister Frank Seidel und Investor Rolf Specht an diesem Montag die entscheidenden Unterschriften.

Wo liegt das Areal?

Bei der Fläche handelt es sich um das rund 1,4 Hektar große Areal zwischen den Straßen Zum Irrgarten, Irrgarten und der Daimlerstraße. Das Gebiet liegt nördlich der künftigen Linie-8-Trasse. Bis zum endgültigen Abriss im Frühjahr 2020 war das Gelände noch durch das ehemalige Futtermittelwerk samt Siloanlagen des Unternehmens GS Agri geprägt. GS Agri sitzt mittlerweile in Melchiorshausen.

Was soll dort entstehen?

Momentan liegt die Gewerbefläche brach, die Specht-Gruppe will dort eine parkähnliche Anlage für mehrere Generationen errichten. Gebaut werden sollen fünf Gebäudekomplexe: ein Pflegeheim mit etwa 80 Plätzen, betreutes Wohnen mit etwa 30 Wohnungen und Gemeinschaftsräumen, 20 barrierefreie Wohnungen, etwa 16 kleinere Single- oder Mitarbeiterwohnungen sowie sechs Reihenhäuser. 20 Prozent der Wohneinheiten sollen in gefördertem Wohnungsbau gebaut werden, was "mindestens 15 Wohnungen" für Menschen mit geringem Einkommen bedeute, so die Gemeinde.

Wie steht es um den Umwelt- und Klimaschutz?

Fossile Energieträger werden ausgeschlossen. "Gesetzt wird auf ökologische Dämmung, ökologisches Heizen und Fotovoltaik", heißt es von der Gemeinde weiter. Gebaut werden soll mit nachhaltigen Baustoffen. Zum Hitzeschutz sollen Dächer begrünt werden, zudem würden Mulden eingearbeitet, um Wasser auch aus Starkregen zu halten und kontrolliert versickern zu lassen, erklärt Architekt Moritz Greiling. Die Gebäude sollen dann die Energieeffizienzstufe 40 haben. Durch die Umgestaltung des Geländes soll dieses auch großflächig entsiegelt werden: Bebaut werden sollen knapp 9000 Quadratmeter, bei 2000 Quadratmetern begrünter Dachfläche.

Wie steht es um den Verkehr?

Das Areal wird zur autofreien Zone. Geparkt werden kann auf Parkstreifen an den Rändern des Geländes. Das Wohnquartier wird über die Straßen Zum Irrgarten, Irrgarten und die Daimlerstraße erschlossen, diese seien laut Stadtplaner Christian Silberhorn jedoch "in einem beklagenswerten Zustand". Gemeinde und Specht-Gruppe hätten sich demnach darauf verständigt, dass der Investor den Großteil der Kosten für die Straßensanierung übernimmt, "ohne dass es für die Anlieger zu Ausbaugebühren kommt", versichert Silberhorn.

Was kostet das Gesamtprojekt?

Rolf Specht, geschäftsführender Gesellschafter der Specht-Gruppe, kalkuliert mit etwa 45 Millionen Euro.

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Wie ist der zeitliche Fahrplan?

Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan (B-Plan) ist schon da, das Areal wurde bereits auf Kampfmittel und Altlasten untersucht: "Da ist jetzt nichts mehr", sagt Christian Silberhorn. Als nächste Schritte stünden die erste frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung sowie Untersuchungen der Statik an. Bis zur Grundsteinlegung werde es aber noch etwa anderthalb bis zwei Jahre dauern, so Silberhorn.

Was bedeutet das Projekt für das Voranschreiten der Leester Ortskernsanierung?

Steht das Wohnquartier, biegt das Großprojekt "auf die Zielgerade" ein, sagt Weyhes Bürgermeister Frank Seidel. Christian Silberhorn präzisiert: "Wir sind dann im letzten Drittel." Stand jetzt soll die gesamte Sanierung des Leester Ortskerns 2031 abgeschlossen sein.

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