Weyhe. Ihr ganzer Stolz sind ihre Kinder. Daran lässt Sonja Eden keinen Zweifel. Ihre Familie ist es auch, die ihr den Rückhalt bot und bietet, wenn sie sich ehrenamtlich engagierte. Jahrzehntelang war Sonja Eden in der Schulelternarbeit tätig – sogar dann noch, als ihre Kinder aus dem Schulalter heraus waren. Für ihr vielseitiges Engagement wurde sie jüngst als Weyherin des Jahres 2022 ausgezeichnet (wir berichteten).
17 Vorschläge waren dafür bei der Gemeinde Weyhe eingegangen, Sonja Eden setzte sich am Ende durch. Etwa drei Wochen vor der Kür hat sie davon erfahren, dass die höchste Auszeichnung ihrer Heimatgemeinde in diesem Jahr an sie geht – "durch Frank Seidel direkt", betont sie nicht ohne Stolz. "Ich freue mich natürlich", erinnert sie sich. Viel Aufhebens habe sie aber nicht gemacht. "Nur den Kindern", ihren vier Töchtern und ihrem einen Sohn, und ihrem Ehemann Gerd Eden habe sie zuerst Bescheid gegeben, die erwartungsgemäß voller Stolz auf ihre Mutter gewesen seien.
Umso mehr konnte sich Sonja Eden freuen, dass alle Kinder es auch zur Verleihung geschafft hatten – und das, obwohl es sie mittlerweile teils von Hamburg über Münster nach Bielefeld verschlagen hat. Aus ihrem Nachwuchs hat sie auch immer die Kraft geschöpft, sich zu engagieren. Angefangen hatte sie als Elternsprecherin der Grundschule Leeste, an der sie einst auch Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung angeboten hat, später war sie Vorsitzende des Schulelternrates der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Leeste und auch des Gemeindeelternrates für alle Schulen der Gemeinde Weyhe und gab Deutschunterricht für Schüler mit Migrationshintergrund.
Förderkreis lange unter Edens Führung
Viele Jahre war sie zudem Vorsitzende des Förderkreises der KGS Leeste, saß dem Verein bis 2017 vor. Zum heutigen Format aufgebaut hat sie vor allem die Ehemaligenbörse, die unzähligen Schülerinnen und Schülern die berufliche Orientierung erleichtert hat. Durch den Verein darf sich Sonja Eden nun gewissermaßen als Doppelpreisträgerin betrachten: Der Förderkreis wurde im vergangenen Jahr als Organisation des Jahres 2021 ausgezeichnet. "Da habe ich mich sehr gefreut", blickt sie zurück. Von höchster deutscher Ebene wurde Sonja Eden ebenfalls bereits geehrt: Seit 2009 ist sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Aus ihrer Tätigkeit in der Schule leitete sie ihr weiteres Engagement ab: Sonja Eden war Mitbegründerin des Runden Tisches gegen Rechts, "als Reaktion auf den Aufmarsch von Neonazis 2001". Auch im Präventionsrat der Gemeinde, aus dem sich später die Streetwatcher entwickelten, wirkte sie mit, ehe es sie in die Politik verschlug. "Um tiefere Einblicke in die Kommunalpolitik zu erhalten, habe ich damals am Mentoringprogramm 'Mehr Frauen in die Rathäuser' teilgenommen", erinnert sie sich. Als Mentor hatte sie sich den damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden im Weyher Rat und späteren Bürgermeister Frank Lemmermann ausgesucht. Auch er habe sie überzeugt, in die SPD einzutreten und sich für die Wahl zum Gemeinderat und für den Kreistag 2006 aufstellen zu lassen. 2022 schied sie aus gesundheitlichen Gründen aus dem Weyher Rat aus.
Eine weitere große Freude sei ihr während der Zeit als Kreistagsabgeordnete die Kulturpolitik gewesen, insbesondere das Kennenlernen der im Landkreis lebenden Künstler und die Besuche der Ateliers. Von daher ist sie auch voller Stolz, dass ihre zweitälteste Tochter Tiffany mittlerweile als Kunstlehrerin an der KGS Leeste arbeitet und ebenfalls im Vorstand des Förderkreises mitwirkt. Trotz ihres politischen Engagements sei ihr Kontakt zu den Schulen, vor allem zur KGS Leeste, nie abgerissen: "Durch die Mitarbeit in der Cafeteria und im Förderkreis blieb ich diesem Ort weiter verbunden."