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Handball TS Hoykenkamp gewinnt Derby bei HSG Grüppenbühren/Bookholzberg

Die TS Hoykenkamp wahrt ihre Aufstiegschance: Durch einen Sieg im Derby bei der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg bleiben die Mannen um Spielertrainer Andre Haake in Schlagdistanz zum Tabellenführer Schiffdorf.
06.03.2022, 10:14 Uhr
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Von Rolf Behrens

„Derbysieger, Derbysieger“ tönte es am Freitagabend aus vielen Hoykenkamper Kehlen in der Bookholzberger Sporthalle. Nach drei Jahren Abstinenz hatten die Landesliga-Handballer der TS Hoykenkamp ein Derby gegen den Erzrivalen der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg verdient mit 29:23 (13:9) gewonnen. Damit untermauern die Hoykenkamper die Hoffnung, noch im Kampf um die Meisterschaft mitzureden.

Die Vorfreude auf dieses Treffen war groß. Zum einen, weil durch die Corona Pandemie eine monatelange Wettkampfpause voranging und zum anderen, weil die beiden Mannschaften Verfolger auf Spitzenreiter TV Schiffdorf waren. Für den Gewinner blieb die kleine Aufstiegshoffnung bestehen, der Verlierer war raus. Leider war die Zuschauerkapazität beschränkt, lediglich 150 Fans aus den beiden Lagern durften dabei sein.

Dominante Abwehrreihen

Nach dem Anpfiff der insgesamt gut leitenden Unparteiischen Uwe Wilts und Arce Schwarze entwickelte sich zunächst ein etwas zerfahrenes und nervöses Spiel. Während Hoykenkamps Spielertrainer Andre Haake seinen besten Kader zur Verfügung hatte, musste sein Gegenüber Stefan Buß auf einige etablierte Kräfte verzichten. Wie motiviert beide Teams waren, wurde im Abwehrverhalten eindrucksvoll demonstriert. Die Akteure beider Teams zeigten Dominanz – mit unterschiedlichen Abwehrsystemen. Die Landkreis-HSG versuchte es mit einer 6:0-Deckung, die Hoykenkamper bevorzugten dagegen eine 5:1-Abwehr.

Dass beide Systeme zunächst einmal gut funktionierten, zeigte sich in der Torquote. Nach dem 1:0 durch Hoykenkamps Jan Fischer dauerte es bis zur siebten Minute, ehe Joana Schultz zum 1:1-Ausgleich traf. Schultz den Hoykenkampern auch im weiteren Spielverlauf einiges Kopfzerbrechen, traf unter anderem zum 3:3 (15.). Das sollte jedoch der letzte Gleichstand der Partei sein.

Kleefeld sieht Rote Karte

Mit zunehmender Spieldauer war die gut gestaffelte, aggressiv agierende Abwehr mit einem starken Torhüter Gregor Kleefeldt der Grundstein für das Hoykenkamper Spiel. Im Angriff wurden immer wieder erfolgreiche Spielsituationen kreiert und als Collin Hörner zum dritten Mal von Rechtsaußen erfolgreich war, hieß es 7:4 (19.). Wenig später hatten die Hoykenkamper Routiniers Sebastian Rabe und Stefan Timmermann sogar auf 10:5 erhöht. Danach folge die Szene, die für den weiteren Verlauf des Spiels eine Wende hätte bringen können.

Hoykenkamps Torhüter Gregor Kleefeldt wollte bei einem Tempogegenstoß der Gastgeber dem Ball entgegenlaufen und prallte dabei mit dem Gegenspieler aneinander. Regelkonform mussten die Unparteiischen dem Keeper die Rote Karte zeigen. Jan Schäfer ersetzte ihn (27.). Joana Schultz war es dann, der seine Farben kurz vor dem Wechsel auf 7:10 beziehungsweise nach der Halbzeit mit 10:13 in Sichtweite brachte. Jan Sönke Harfst, HSG-Neuzugang aus Hude, traf in der 35. Minute sogar zum 13:15. Die Hoykenkamper gerieten leicht ins Straucheln.

Routine setzt sich durch

Doch nun zeigte Jan Schäfer im Hoykenkamper Tor, dass auf ihr Verlass ist. Zunächst hielt er einen Strafwurf von Joana Schultz, den er auch im Nachwurf parierte. Danach machte er drei weitere Torgelegenheiten der Gastgeber zunichte. Die kritische Phase war damit für die Haake-Schützlinge beendet. Im Angriff folgten nun zwei Tore durch Malte Kasper vom Kreis, Sebastian Rabe in typischer Eins-gegen-Eins-Manier und Andre Haake sorgte vom Punkt aus für die 19:14-Führung.

Die junge Garde um Stefan Buß ließ den Kopf aber nicht hängen, sondern kämpfte und probierte weiter. Beim 19:21 durch erneut Schultz war man noch einmal auf Schlagdistanz. Doch wiederum waren es die Routiniers der Turnerschaft, die das Spiel in sichere Bahnen lenkten. Kasper, Rabe und Timmermann ließen den Vorsprung wieder auf fünf Tore (53.) anwachsen. Obwohl die Landkreis-HSG mit doppelter Manndeckung und schnellen Abschlüssen alles versuchte – der Drops war gelutscht. Die Hoykenkamper Routiniers behielten den Kopf oben und können nun mit eigenen Händen die Meisterschaft spannend machen. Es stehen noch beide Partien gegen Tabellenführer TV Schiffdorf an.

Verdienter Auswärtssieg

Für die HSG ist die Niederlage kein Beinbruch. Die Mannschaft ist jung, hat Potenzial und einen Trainer, der das Ganze gut einordnen kann. „Es war ein verdienter Sieg der Hoykenkamper. Sie waren in der Abwehr galliger und dazu kommt die Routine vieler ehemaliger Oberligaspieler. Wir kamen nicht so ins Spiel. Das erste Tor fiel erst nach sechs Minuten. Ab der 40. Minute hat man gemerkt, dass wir lange nicht gespielt haben", sagte er. Trotz des Ergebnisses sei er zufrieden mit der Leistung und könne mit der jungen Truppe positiv in die Zukunft schauen. "Sönke Harfst hatte heute einen überaus guten Einstand geliefert“, hatte der HSG-Coach zudem ein Sonderlob parat.

Auch Andre Haake war nach der Partie zufrieden. „Ein Riesenlob an unsere Deckung, die auch nach der Roten Karte gegen Gregor Kleefeldt super gestanden hat. Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen. Der Garant war die Abwehr. Vorn merkte man doch, dass etwas der Spielfluss fehlte. Da haben wir uns in zu viele Einzelaktionen verstrickt. Die Atmosphäre hier war super – ein Derby eben“, analysierte er.

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