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Spendenaktion abgeschlossen Hochwasserhilfe: So viel Geld wurde in Lilienthal und umzu verteilt

Mehr als 300.000 Euro hat eine Spendensammlung für Hochwassergeschädigte in Lilienthal und Umgebung erbracht. Jetzt wurde das Geld verteilt. Die Aufgabe stellte sich als aufwendiger heraus als erhofft.
14.03.2024, 08:00 Uhr
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Hochwasserhilfe: So viel Geld wurde in Lilienthal und umzu verteilt
Von André Fesser

Spendengelder im Umfang von gut 300.000 Euro haben die Freiwilligenagentur Lilienthal, der Rotary-Club Osterholz und der Bürgerverein Borgfeld in den vergangenen Wochen an die Hochwassergeschädigten in ihrem Umfeld verteilt. In Lilienthal haben die Organisationen die Ausschüttung ihrer Mittel nun weitgehend abgeschlossen.

Die sogenannten Soforthilfen, die im Rahmen einer vom WESER-KURIER unterstützten Spendensammlung zusammengekommen waren, sollten dazu dienen, Bürgerinnen und Bürgern im Flutgebiet schnell und unbürokratisch ein bisschen Geld an die Hand zu geben, um sie erste Rechnungen bezahlen zu lassen – für einen Bautrockner, einen Handwerker oder Renovierungsmaterial zum Beispiel. Schon im Zuge der ersten Ausschüttungsrunde Anfang Februar aber zeigte sich, dass der Mittelbedarf bei einigen Betroffenen deutlich über dem festgelegten Maximalbetrag in Höhe von 1000 Euro pro Antragsteller lag.

Antragsvolumen: Mehr als 500.000 Euro

So entschieden sich die Freiwilligenagentur und der Rotary-Club nach Angaben der Freiwilligenagentur-Geschäftsführerin Regine Moll in der zweiten Ausschüttungsrunde dazu, den Deckel zu entfernen und sich stärker am tatsächlichen Bedarf der einzelnen Antragsteller zu orientieren. Moll zufolge hätten die Antragssteller Hilfen zwischen 400 und 53.000 Euro erbeten – in der Summe hätte man mehr als eine halbe Million Euro benötigt, um alle Wünsche zu erfüllen.

Tatsächlich zur Verfügung standen in der zweiten Runde in Lilienthal noch knapp 200.000 Euro, da sich neben der Freiwilligenagentur, deren Spendentopf noch 131.000 Euro aufwies, und dem Rotary-Club (36.000 Euro) auch der Lions-Club Lilienthal zum Kreis der Unterstützer gesellt und in seinem Umfeld 30.000 Euro eingesammelt hat. So hätten sich die drei Partner laut Regine Moll entschieden, den Förderbetrag auf einen Anteil von 35 Prozent der jeweils beantragten Summe festzusetzen, sofern die Antragsteller die Voraussetzungen erfüllten.

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Dies zu kontrollieren, habe sich allerdings als recht aufwendig erwiesen, berichtet Moll. Denn der Großteil der Anträge sei nicht vollständig gewesen, sodass sich das fünfköpfige Büroteam der Freiwilligenagentur in den vergangenen Wochen ausnahmslos damit beschäftigt habe, die fehlenden Informationen einzuholen. Vielfach hätten Unterlagen gefehlt, wie Rechnungen oder Kostenvoranschläge, die den tatsächlichen Bedarf dokumentieren. Oftmals sei die Kontonummer nicht oder nicht korrekt eingetragen worden. Und in einem Fall sei die beantragte Summe auch höher ausgefallen als der geschätzte Schaden.

Etliche Hausbesuche

All das galt es zu checken, denn ein verantwortungsvoller Umgang mit den Spendengeldern sei auch im Sinne der Spenderinnen und Spender unabdingbar, betont Moll. So habe man auch etliche Hausbesuche veranstaltet, um sich vor Ort einen Eindruck von den Schäden und den vorliegenden Angeboten, beispielsweise von Handwerkern, zu verschaffen. Und auch dies stehe fest: Die Spendengelder sollen nur in den Fällen zum Einsatz kommen, in denen die Versicherungen nicht zahlen.

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Diese Aufgabe habe das Team enorm gefordert, so Moll. "Wir haben Verständnis für die Situation der Menschen, mussten aber feststellen, dass der Aufwand nur auf ehrenamtlichen Schultern kaum zu stemmen ist, zumal viel Antragstellende mehr brauchen als nur finanzielle Unterstützung." Soll heißen: Viele hätten auch ein offenes Ohr oder eine Beratung zum Umgang mit der schwierigen Situation nötig gehabt. Moll: "Es wurde viel bei uns abgeladen."

Mit der jüngsten Verteilungsrunde betrachten die Freiwilligenagentur und der Rotary-Club ihre Aktivitäten laut Moll als abgeschlossen. Zwar seien auch nach Ablauf der jüngsten Frist noch Anträge auf Soforthilfen eingegangen, aber: "Sowohl unser Spendenvolumen als auch das der Rotarier ist vollständig verteilt." Der Lions-Club habe angeboten, sich um weitere Anfragen zu kümmern, da dieser noch über einen finanziellen Puffer verfüge.

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