Die Gemeinde Schwanewede geht beim Klimaschutz nach Plan vor. Ein vom Rat am 17. März beschlossenes Konzept sieht eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehört auch die Umsetzung eines energetischen Sanierungskonzeptes. Konkret geht es darum, ein Wohngebiet festzulegen, das mithilfe von Fördermitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) energetisch saniert werden soll.
Verwaltung schlägt vier Quartiere vor
Die Gemeindeverwaltung hat nach geeigneten Quartieren gesucht und dabei das Augenmerk vor allem auf Wohnungsbestand aus den Jahren 1949 bis 1978 gerichtet. Diese Baualtersklasse habe das höchste Energie-Einsparpotenzial. Vier Gebiete in der Ortschaft Schwanewede bieten sich aus Sicht der Verwaltung für eine energetische Sanierung an. Sie liegen östlich und westlich der Ostlandstraße sowie östlich und westlich der Blumenthaler Straße. "Die festgelegten Gebiete sind alle überwiegend in den 1960er- und 1970er-Jahren entstanden und mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut", heißt es dazu von der Verwaltung.
Antrag der SPD-Fraktion
Als fünftes mögliches Sanierungsquartier soll nun das Dreienkamp-Gebiet dazukommen. Die SPD-Fraktion legte dazu jetzt im Ortsrat Schwanewede einen Antrag vor. Als Pilotprojekt sollte ein "Energieversorgungskonzept für Bestandswohnungen und -bauten ... für den Bereich Dreienkamp (Sandbergweg/Trenthöper Weg Richtung Ortsgrenze zur Wölpsche)" erarbeitet werden.
Das Wohngebiet Dreienkamp zeichne sich durch eine gemischte Bauweise hinsichtlich der Wohnformen und der Altersstruktur der Gebäude aus, heißt es in der Begründung des Antrags. Derzeit würden dort unterschiedlichste Energieformen zur Heizung der Bestandsgebäude genutzt. Diese Art der Wohnbebauung erscheine als "besonders geeignet" für ein Pilotprojekt zur Energiewende im Bestandswohnungsbau, führt die SPD in ihrem Antrag aus.
Kritik von den Grünen
"Wir unterstützen den Antrag", meinte Ronald Grzeschik für die CDU. "Wir nicht", hieß es hingegen von den Grünen. Ihre Fraktion sei "sehr verwundert" über den SPD-Antrag, sagte Dörte Gedat. Der Ratsbeschluss vom März sei weiterführender als das, was die SPD jetzt vorlege. Der Beschluss sehe die Realisierung eines energetischen Sanierungskonzeptes vor. "Das geht deutlich weiter, als nur ein Energieversorgungskonzept zu erstellen."
Abgestimmt wurde am Ende über einen modifizierten Antrag der SPD. Um Treibhausgas-Emissionen in der Gemeinde zu reduzieren, sollen Bestandsgebäude saniert werden, heißt es darin. Die Vorschläge der Verwaltung für mögliche Quartiere sollen um das Dreienkamp-Gebiet ergänzt werden. Zudem sollen Bürgerinnen und Bürger informiert und beraten werden. Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen – bei vier Enthaltungen, darunter waren auch die Stimmen der zwei Grünen-Vertreterinnen.
Ausbau der Boule-Bahn
Einig war sich der Ortsrat beim Thema Erweiterung der Boule-Anlage hinter der Dreienkampschule. Der Seniorenbeirat der Gemeinde hatte eine dritte Bahn beantragt. Sie soll gebaut werden, befand der Ortsrat. Die Boule-Anlage wird laut Seniorenvertretung stark genutzt. In der Woche seien die vorhandenen zwei Bahnen von Vereinsgruppen fest gebucht. Die neue Bahn soll auch spontane Spielwünsche ermöglichen. Die Verwaltung hatte zwei Standortoptionen aufgezeigt. In beiden Fällen müsste die neue Bahn etwas versetzt zu den vorhanden Bahnen gebaut werden. In der Variante 1 würde die Verschiebung etwa größer ausfallen – dafür könnten vorhandene Bänke und ein Baum stehen bleiben, zwei Spielgeräte müssten verlegt werden. In der Variante 2 würde die Bahn etwas weniger verschoben – dafür müsste aber die Sitzgruppe den Standort wechseln und der Baum gefällt werden.
Der Ortsrat entschied sich für die erste Option. Verbunden mit der Auflage, dass die Abstandsflächen zwischen den Bahnen nicht gepflastert sondern als wasserdurchlässige Fläche gestaltet werden und der Baum auf jeden Fall erhalten bleibt.