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Kulturvereine in Schwanewede Kooperation statt Konkurrenz

Der Heimatverein Schwanewede und die Schwaneweder Initiative wollen zusammenarbeiten. Warum und wie sie kooperieren wollen.
30.03.2023, 17:55 Uhr
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Kooperation statt Konkurrenz
Von Gabriela Keller

Die Schwaneweder Initiative und der Heimatverein Schwanewede wollen  zusammenarbeiten. Ziel ist, Termine und Veranstaltungen besser zu koordinieren und gemeinsame Angebote zu machen. Langfristig geht es aber auch um die Existenz der beiden Vereine

Seit Ende vergangenen Jahres sind sie miteinander im Gespräch. Der Anstoß kam von der Schwaneweder Initiative, dem Förderkreis für Kultur und Freizeitgestaltung. Dessen Vorsitzender Joachim Bergemann hatte den Kontakt zur Vorsitzenden des Heimatvereins, Margrit Kuleßa gesucht. Es folgten Gesprächen mit den Vorständen. Beide Vereine haben ein gemeinsames Problem: "Viele Veranstaltungen überschneiden sich sehr stark", erklärt Joachim Bergemann.

Als Beispiel nennt er einen Präventionsvortrag der Polizei, der sowohl bei der Schwaneweder Initiative als auch beim Heimatverein auf dem Programm stand. Bei der Initiative haben sie nach seinen Worten festgestellt, dass durch derartige Doppelveranstaltungen Besucherzahlen sinken. "Die Beteiligung an manchen Veranstaltungen ist so gering, dass sie in keinem Verhältnis mehr zum Aufwand steht." Ein Boule-Turnier im vergangenen Jahr habe mangels Anmeldungen sogar ausfallen müssen.

Sechs Besucher bei Vortrag

Von ähnlichen Erfahrungen kann Margrit Kuleßa berichten. "Zum Präventionsvortrag bei uns kamen gerade mal sechs Besucher", sagt die Vorsitzende des Heimatvereins Schwanewede. Dass eine Veranstaltung wegen zu wenig Zuspruch abgesagt werden musste, sei im Heimatverein aber noch nicht vorgekommen. "Eigentlich wollen wir uns gegenseitig keine Konkurrenz machen", sagt Joachim Bergemann. Genau das passiert ihm zufolge aber durch Veranstaltungen, die sich inhaltlich überschneiden oder gar identisch sind: "Dadurch nehmen wir einander was weg."

Durch die jetzt beschlossene Kooperation wollen beide Vereine das in Zukunft vermeiden. "Wenn wir unsere Angebote ein bisschen bündeln, sind wir auf einem guten Weg", meint die Heimatverein-Vorsitzende Margrit Kuleßa. Auch wenn dies nach den Worten von Joachim Bergemann Abstriche bei der Anzahl der Angebote bedeuten wird: "Lieber weniger Veranstaltungen, die müssen dafür aber auch richtig gut sein."

Nach seinen Angaben bietet die Schwaneweder Initiative derzeit durchschnittlich rund 25 Veranstaltungen im Jahr an. Der Heimatverein hat sich laut Margrit Kuleßa jeden Monat eine Veranstaltung auf die Fahnen geschrieben. "Von gemeinsamen Veranstaltungen versprechen wir uns mehr Besucher", sagt sie. Zum Beispiel für Reisen, die der Heimatverein anbietet. Und für die es zunehmend schwieriger werde, genug Teilnehmer zu bekommen. "Wenn wir dafür die Schwaneweder Initiative mit ins Boot holen, hoffen wir auf einen besseren Zuspruch."

Gemeinsame Veranstaltungen

Geplant ist, dass jeder Verein wie bisher sein Programm aufstellt, sich dabei aber mit dem Kooperationspartner abstimmt. Die Programme sollen auf den Internetseiten verlinkt werden. Es wird auch gemeinsame Veranstaltungen geben, nach den Sommerferien soll es losgehen. Die ersten drei sind schon geplant: eine Mehrtagesfahrt nach Essen im August, ein Abend mit dem plattdeutschen Geschichtenerzähler Gerd Spiekermann im September und Anfang Dezember eine Fahrt zu einem Weihnachtsmarkt. Daneben soll es weiterhin Veranstaltungen nur für die jeweiligen Mitglieder geben. "Jeder Verein behält seine eigene Weihnachts- und Adventsfeier", sagt Margrit Kuleßa.

Von der Zusammenarbeit erhoffen sich die Vorsitzenden nicht nur mehr Zuspruch für die Veranstaltungen, sie wollen damit auch die Zukunft ihrer Vereine sichern. "Es geht ums Überleben", sagt Joachim Bergemann von der Schwaneweder Initiative. Der 1976 gegründete Verein zählt rund derzeit rund 300 Mitglieder. "Ganze wenige bei uns sind unter 50, der Großteil ist über 70 Jahre", sagt er. Die Überalterung ist auch im Heimatverein, der seit 1987 besteht, ein Problem. "Wir hatten mal über 300 Mitglieder, heute sind wir 210", berichtet Margrit Kuleßa.  Einige seien ausgetreten, die meisten aber verstorben. "Langfristig versprechen wir uns von der Kooperation auch mehr Mitglieder." 

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