Noch nutzt die Freiwillige Feuerwehr in Meyenburg ihr Gerätehaus an der Straße Butendoor, Ecke Vor den Höfen. Doch die Tage der Brandschützer in dem Gebäude aus dem Jahr 1975, das längst zu klein ist und auch nicht den heutigen Sicherheitsstands entspricht, sind gezählt. Am Ortseingang gegenüber der Grundschule wird ein neues Feuerwehrhaus entstehen. Die Planungen laufen.
Im Dorf überlegen sie nun, was aus dem Altbau werden soll. Der Meyenburger Ortsbürgermeister Domink Schmengler hat eine mögliche Nachnutzung des Gebäudes ins Gespräch gebracht. Sein Vorschlag: Die Räumlichkeiten könnten örtlichen Vereinen als Treffpunkt für Versammlungen, für Ausstellungen, Präsentationen oder andere Zwecke zur Verfügung gestellt werden.
In Meyenburg gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus, das von einem Trägerverein aus fünf örtlichen Vereinen und Einrichtungen unterhalten wird. Die Räumlichkeiten, darunter ein großer Saal bieten Platz für kleine und große Feste, Feiern und kulturelle Veranstaltungen. "Das Dorfgemeinschaftshaus ist aber ziemlich ausgebucht. Dort noch einen freien Termin zu bekommen, ist schwierig", weiß der Ortsbürgermeister.

Der Meyenburger Ortsbürgermeister Dominik Schmengler schlägt vor, dass örtliche Vereine das alte Gerätehaus künftig nutzen.
Schmengler will Kontakt zu Vereinen aufnehmen, um zu klären, ob sie Bedarf und Interesse an einer Nachnutzung des alten Feuerwehrhauses haben. Mit dem Arbeitskreis für Dorfverschönung und Heimatpflege in Meyenburg (AKM) habe er schon gesprochen. "Dort kann man sich gut vorstellen, in das Gerätehaus zu ziehen."
Gerd Arfmann-Knübel, der gemeinsam mit Jörg Wiesberg dem Arbeitskreis vorsteht, bestätigt: "Wir haben Interesse." Dem Verein sei es wichtig, dass das zentral gelegene und auch ortsbildprägende Gebäude für das Dorf erhalten bleibt und weitergenutzt wird, sagt der Vorsitzende. In einem Schreiben an die Gemeinde Schwanewede und den Meyenburger Ortsbürgermeister, das der Redaktion vorliegt, hat der AKM dargelegt, wie er sich eine Weiternutzung vorstellen kann. Der Verein möchte das alte Gerätehaus selber nutzen.
Bislang nutzt der AKM die Wassermühle in Meyenburg. Dort treffen sich die Mitglieder zu Versammlungen, laden zu Vorträgen. "Die Mühle möchten wir dazu auch weiterhin nutzen", sagt Arfmann-Knübel. Für das alte Geräthaus hat der Verein vorrangig andere Pläne im Blick: Er möchte die Räumlichkeiten dort als Werkstatt nutzen. Der Arbeitskreis biete nicht nur Vorträge an oder organisiere Feste für das Dorf wie das alljährliche Mühlenfest. "Wir sind im Dorf auch handwerklich unterwegs", erklärt der Vorsitzende. Der Verein hält die Wassermühle in Schuss, die dem Landkreis Osterholz gehört. Die Mitglieder reparieren Tische und Bänke für Rastplätze, bauen Wetterhäuschen, pflegen Grünanlagen und Beete.
Werkstatt in der Fahrzeughalle
Derzeit habe der Verein Werkstatträume bei einem Landwirt im Dorf angemietet. "Das sind aber immer nur Jahresverträge", sagt Arfmann-Knübel. Von einer Werkstatt im alten Gerätehaus, dass nach den Vorstellungen des AKM in öffentlicher Hand verbleiben sollte, verspricht sich der Verein mehr Planungssicherheit. Er möchte dafür die Fahrzeughalle nutzen. Über die Rahmenbedingungen einer Nutzung des Gerätehauses wäre mit der Gemeinde zu sprechen.
Die Räumlichkeiten könnten auch anderen Vereinen in Meyenburg zur Verfügung gestellt werden, sagt Gerd Arfmann-Knübel. "Ich könnte mir ein Haus der Vereine in Trägerschaft des AKM vorstellen."
Ob und unter welchen Voraussetzungen sich das Gerätehaus aus dem Jahr 1975 überhaupt für eine Nachnutzung eignet, muss noch geklärt werden. Im Ortsrat Meyenburg gibt es neben Fürsprechern einer Weiternutzung des Gebäudes auch kritische Stimmen. Die Bedenken: Das Dach des Gerätehauses sei in keinem guten Zustand, Wärme sei nur schwer im Haus zu halten, ein Umbau wäre teuer, zudem gebe es vor Ort kaum Parkplätze.
Deshalb soll die Bauverwaltung der Gemeinde nun den Zustand des Gebäudes und einen eventuellen Sanierungsbedarf prüfen. Auch die derzeitigen monatlichen Unterhaltungskosten sollen ermittelt werden. Im Rathaus haben sie erste Schritte eingeleitet, hat der Ortsrat in seiner jüngsten Sitzung erfahren. Ein externer Sachverständiger ist laut Dominik Schmengler beauftragt worden, den aktuellen Zustand des bestehenden Gerätehauses und eventuell erforderliche Sanierungsmaßnahmen zu prüfen.
Derweil schreiten die Planungen für das neue Feuerwehrhaus voran. Eine Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen und einer Waschstraße sowie ein zweigeschossiger Verwaltungstrakt sind am Dorfeingang geplant. Der Bebauungsplan für das 3,2-Millonen-Projekt ist beschlossen, inzwischen auch der Bauantrag genehmigt. "Der Landkreis Osterholz hat die Baugenehmigung für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Meyenburg im April 2024 erteilt", teilt Kreissprecherin Sabine Schäfer auf Nachfrage mit. Mittlerweile liege auch die statische Berechnung vor, die werde derzeit von einem beauftragten externen Fachbüro geprüft. Erst wenn der Prüfbericht vorliege, könne gebaut werden, so Schäfer. Die Schwaneweder Bauverwaltung hat den Baubeginn für das dritte Quartal 2024 vorgesehen. "Derzeit geht die Verwaltung davon aus, dass dieser Termin gehalten werden kann", heißt es aus dem Rathaus. Auch hier verweist man aber in dem Zusammenhang auf den noch ausstehenden Statik-Prüfbericht.