Orientierungsläufe, Geschicklichkeitsspiele, Beach-Volleyball – beim Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr Osterholz in Neuenkirchen gibt es für den Feuerwehr-Nachwuchs jede Menge zu erheben. Auf dem Gelände des Sportparks Weser-Geest haben 400 Kinder, Jugendliche und begleitende Erwachsene in diesem Jahr die Zelte aufgeschlagen.
„Wir sind hier mit 18 Jugendfeuerwehren. 17 davon kommen aus dem Landkreis Osterholz, eine aus Bremen vom Lehester Deich“, sagt Kreisjugendfeuerwehrwart Björn Finken. Die kleinste Gruppe sei aus Ohlenstedt mit sechs Kindern und zwei Betreuern angereist, die größte aus Schwanewede mit 48 Teilnehmern und zwölf Betreuern. Die Teilnehmer der Jugendfeuerwehren sind laut Ole Büntemeyer, Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit, zwischen zehn und 18 Jahren alt. 60 Prozent seien Jungen, 40 Prozent Mädchen.
Der 15-jährige Joris aus Osterholz-Scharmbeck ist nach eigenen Worten seit fünf Jahren bei der Jugendfeuerwehr aktiv. Er habe sich schon immer für die Feuerwehr interessiert, sagt er. Es sei etwas Gutes, sich sozial zu engagieren. Am besten gefallen habe ihm beim Kreiszeltlager der abendliche Orientierungsmarsch. Joris lobt auch die Kameradschaft unter den Teilnehmern.
Prüfung für die Jugendflamme
Ein Höhepunkt des Lagers war das Verleihen der Jugendflamme zwei. Die Jugendflamme der Deutschen Jugendfeuerwehr ist ein Ausbildungsnachweis in Form eines Abzeichens. „Da muss zum Beispiel eine Saugleitung zusammengestellt und ein Standrohr gesetzt werden“, erklärt der Kreisjugendfeuerwehrwart die Anforderungen der Prüfung.
Die Voraussetzungen für die Jugendflamme zwei sind Finken zufolge ein Mindestalter von 13 Jahren und das Bestehen der Jugendflamme eins. „Die Prüfung wird teilweise in Gruppen und teilweise in Einzelleistung absolviert." Über 100 Jugendliche hätten die Prüfung für die die Jugendflamme zwei bestanden.
Johann Ficken, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Schwanewede, gratulierte dem erfolgreichen Nachwuchs. Ebenso wie Kreisbrandmeister Jan Hinken lobte er besonders die Disziplin der Jugendfeuerwehren. Von Hinken gab es für den Feuerwehrnachwuchs noch ein weiteres Lob: „Ihr seid eine starke Gemeinschaft." Die Gemeinde Schwanewede unterstütze ebenso wie das Deutsche Rote Kreuz das Zeltlager, erklärt Kreisjugendfeuerwehrwart Finken. Für Strom und Wasser auf dem Camp-Gelände im Sportpark Weser-Geest brauche die Kreisjugendfeuerwehr nichts bezahlen.
Werbetafeln gestalten
Zum einwöchigen Zeltlager, das an diesem Sonnabend endet, gehört auch ein Wettbewerb, bei dem sich die Jugendfeuerwehren jeden Tag miteinander messen. „Dabei müssen einzelne Stationen angelaufen werden, wie das Feuerwehrhaus und das Freibad", erklärt Finken. Beim Feuerwehrhaus hat die Gruppe 20 Sekunden Zeit in das Innere zu schauen, um dann in zwei Minuten zu erzählen, was sie dort gesehen hat.
Auch ein Bastelzelt ist im Camp aufgeschlagen. Dort ist die Wochenaufgabe zu erledigen. Es gilt, eine Werbetafel für die eigene Jugendfeuerwehr zu gestalten. Ziel ist, damit Kinder und Jugendliche zum Beitritt zu motivieren. Auf einer Tafel stehen Begriffe wie „Spaß, nette Betreuer, Ausflüge, Teamgeist, Abwechslung“. Die Schwaneweder haben auf ihrem Werbeschild außerdem einen Schwan mit Lichterketten umrahmt.
Yvonne Laude ist Vorsitzende des Fördervereins der Ortsfeuerwehr Schwanewede, sie arbeitet im Bastelzelt mit. „Hier sind viele kreativ unterwegs“, stellt sie fest. Dabei zeigt sie auf Nistkästen, Laternen und Schlüsselanhänger, die der Nachwuchs gefertigt hat. Einige Teilnehmer hätten aus alter Feuerwehrbekleidung Rucksäcke genäht. „Das ist nachhaltig“, sagt sie.
Langeweile kommt im Zeltlager nicht auf. Dafür sorgen zahlreiche weitere Aktivitäten wie Beach-Volleyball, eine Disco in der Sporthalle und das Geschicklichkeitsspiel Klein gegen Groß, bei dem die Kinder und Jugendlichen gegen die Betreuer antreten. "Das haben die Kinder und Jugendlichen gewonnen“, erzählt Finken. ,