Das Sportzentrum und die Turnhalle an der Waldschule Schwanewede werden ab 2024 zur Großbaustelle. Die Gemeinde will die Gebäude in einem vom Bund geförderten Zehn-Millionen-Projekt technisch und energetisch sanieren. Bis 2027 sollen umfangreiche Maßnahmen umgesetzt werden.
Warum werden die Gebäude jetzt saniert?
Unter den öffentlichen Gebäuden der Kommune hat die Waldschule nach Angaben der Gemeindeverwaltung den höchsten Energiebedarf. Allein der Gasverbrauch beträgt rund 2,6 Millionen Kilowattstunden im Jahr. "Es ist eine große Chance, mit der Förderung diesen Bedarf klimaneutral beziehungsweise energiesparend zu decken", heißt es dazu aus dem Rathaus. Das Sportzentrum und die Turnhalle an der Waldschule, die in den kommenden Jahren saniert werden sollen, wurden in den 1980er-Jahren erbaut.
Was ist geplant?
Die Schwaneweder Bauverwaltung hat einen umfangreichen Maßnahmenkatalog für die Jahre 2024 bis 2027 vorgelegt. Die Dächer des Sportzentrums und der Turnhalle werden saniert. Laut Verwaltung müssen sie "eine Mindeststärke nach dem Gebäudeenergiegesetz erhalten, um den Energiebedarf zu reduzieren." Zudem ist für jedes Gebäude eine Fotovoltaikanlage mit einer Leistung "entsprechend der gesetzlichen Vorgaben" von 30 Kilowatt-Peak geplant. Auch die Heizungsanlagen, die laut Verwaltung aus dem Jahr 2010 stammen, sollen saniert werden. Geplant sei, die Fotovoltaikanlagen zu kombinieren mit einem energiesparenden Wärmeerzeuger. Für das Sportzentrum, in dem sich unter anderem das Hallenbad der Gemeinde befindet, ist zusätzlich eine Solarthermie-Anlage vorgesehen. "Sie wird C02-neutral die Wärmeerzeugung des Schwimmbades unterstützen und zukünftig den Warmwassserbedarf decken."
Der Maßnahmenkatalog sieht für beide Gebäude zudem eine Fassadendämmung, eine Umstellung auf LED-Beleuchtung und neue Außentürelemente vor. Zusätzlich steht am Sportzentrum eine Sanierung der großen Fensterfronten, die nicht mehr dem technischen Standard entsprechen, und der Lüftungsanlage an. Außerdem wird für die Barrierefreiheit ein Aufzug eingebaut.
Was kostet die Sanierung?
Rund 9,8 Millionen Euro hat die Gemeinde Schwanewede als Kosten veranschlagt, einschließlich Planungsleistungen. Teuerste Maßnahme ist die Fassadensanierung der Turnhalle (3,19 Millionen Euro), gefolgt von der Heizungssanierung (1,18 Millionen) und der Fassadensanierung (1,06 Millionen Euro) des Sportzentrums.
Wie viele Geld schießt der Bund zu?
Die Gemeinde Schwanewede muss das Millionen-Projekt nicht alleine stemmen. Aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" soll sie einen Zuschuss von 4,4 Millionen Euro erhalten. Eine entsprechende Förderung für das Schwaneweder Projekt hat der Haushaltsauschuss des Bundestages am 14. Dezember beschlossen. Der Bund übernimmt damit 45 Prozent der Kosten, bei der Gemeinde verbleiben 5,5 Millionen. "Die Förderung ist in ihrer Höhe bemerkenswert und hilft uns sehr bei der Realisierung des Projektes", äußert sich Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrmann erfreut über die finanzielle Hilfe des Bundes. Um das Geld zu bekommen, muss die Gemeinde jetzt einen Zuwendungsantrag stellen. Ausgezahlt werden sollen die Mittel in den Jahren 2023 bis 2027.
Wie viel Energie spart die Gemeinde?
Das Förderprogramm des Bundes gibt energetische Standards vor. So müssen die Gebäude nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme die Effizienzgebäude-Stufe 70 erreichen. "Somit wird die Gemeinde eine Energieeinsparung von mindestens 30 Prozent zu erwarten haben", heißt es vonseiten der Verwaltung.
Was soll zuerst saniert werden?
Das steht nach Angaben aus dem Rathaus noch nicht fest. "Die Umsetzung der Maßnahmen muss auch mit dem Schulbetrieb abgestimmt werden", sagt die Schwaneweder Bauamtsleiterin Ulrike Becker. Die Waldschule nutzt nicht nur die Sportstätten, im Obergeschoss des Sportzentrums befinden sich auch mehrere Unterrichtsräume.