Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Tourismusförderung Schwanewede Mit dem Mobiltelefon auf Geschichtstour

In Schwanewede sollen Touristen künftig mit dem Handy oder Smartphone auf Geschichtstour gehen können. An ausgewählten Sehenswürdigkeiten ist ein mobiles Audioguide-Angebot geplant. Wie das funktionieren soll.
22.08.2024, 08:01 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Mit dem Mobiltelefon auf Geschichtstour
Von Gabriela Keller

Wie lassen sich Sehenswürdigkeiten vor Ort und ihre Geschichte für Touristen und Einheimische besser erlebbar machen? In Schwanewede haben sie sich diese Frage gestellt und ein Projekt ins Leben gerufen. Geplant ist ein mobiles Audioguide-Angebot, bei dem das eigene Handy oder Smartphone zum Stadtführer wird.

"Der Heimatverein Schwanewede ist mit der Idee auf die Gemeinde zugekommen", sagt Michael Glasneck, im Rathaus für den Bereich Tourismus zuständig. Die Heimatverein-Vorsitzende Margrit Kuleßa hatte ein ähnliches Projekt in Otterndorf im Landkreis Cuxhaven gesehen. Der Anstoß des Vereins sei bei der Gemeinde sofort auf Interesse gestoßen, sagt Glasneck. "Wir wollen im Bereich Tourismusförderung verstärkt tätig werden."

Für das Audioguide-Projekt hat er mehrere Vereine angesprochen. Neben dem Heimatverein Schwanewede auch die Heimatfreunde Neuenkirchen, den Arbeitskreis Meyenburg, die Mühlenfreunde Aschwarden, den Touristikverein Schwanewede und die Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser, in der die Gemeinde Schwanewede Mitglied ist. Außerdem die Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher. "Für das Projekt wollen wir möglichst alle Ortschaften berücksichtigen."

Geschichte per Anruf oder App

Zwei Treffen hat es bislang gegeben. Bei dem ersten waren Vertreter einer Firma aus Delmenhorst dabei, die unter dem Namen "Culture Call" ein kulturtouristisches mobiles Audioguide-System entwickelt hat. Michael Glasneck erklärt, wie das Ganze funktionieren würde: Über eine Telefonnummer und/oder einen QR-Code auf Schildern an den Sehenswürdigkeiten könnten die Informationen mit dem eigenen Mobiltelefon oder per App mit dem Smartphone abgerufen werden. "Wir würden die Daten zu den historischen Stätten bereitstellen, das Unternehmen würde die Texte einsprechen und sie auch mit Musik und Klangkulissen hinterlegen", erklärt Glasneck. Die Hörerlebnisse an den Stationen sollen jeweils maximal drei Minuten dauern, so sehe es das Culture-Call-Konzept vor. "Die Informationen müssen kurz und prägnant sein."

Zehn bis 20 Stationen könne man sich in der Gemeinde für das Projekt vorstellen, sagt Glasneck. Aus Schwanewede und Neuenkirchen gibt es schon erste Vorschläge. "Das Küsterhaus, die Kirche, der Standort des ehemaligen Herrenhauses am Vosshall, das Mausoleum auf dem Friedhof Am Spreeken", listet die Schwaneweder Heimatverein-Vorsitzende Margrit Kuleßa Beispiele auf. Für Neuenkirchen nennt Hartmut Bohlmann, Vorsitzender der örtlichen Heimatfreunde, sofort die Michaelskirche und die Gedenkstätte Baracke Wilhelmine, aber auch die Gösper Mühle. Insgesamt gäbe es elf Orte, die sich in Neuenkirchen anbieten würden.

Dort sehen sie das Projekt laut Bohlmann "als Bereicherung für die einzelnen Ortschaften". Es könne dazu beitragen, bei Touristen aber auch Einheimischen das Interesse an der Geschichte der Region und vor Ort zu wecken. Der Vorsitzende hofft, dass davon auch die eigenen Geschichtstouren der Heimatfreunde profitieren. Der Audioguide könne neugierig machen auf mehr. Der Verein hat zudem einen ersten Entwurf für eine künftige Beschilderung der Stationen erarbeitet und bei einem Projekttreffen vorgestellt.

1000 Euro pro Station

Eine Audioguide-Station nach dem Culture-Call-Konzept würde laut Michael Glasneck rund 1000 Euro kosten. Geld müsste im Haushalt 2026/27 erst noch bereitgestellt werden. Erst dann könnten Aufträge erteilt werden, so Glasneck. Zuvor müssten aber mindestens zwei weitere Angebote eingeholt werden.

Zur Finanzierung soll Glasneck zufolge versucht werden, Zuschüsse einzuwerben. Fördermöglichkeiten gebe es über das EU-Programm "Leader" und auch über die Zukunftsregion "Moorregion Elbe Weser", einen Zusammenschluss der Landkreise Cuxhaven, Osterholz, Rotenburg (Wümme) und Stade.

Am Mittwoch, 28. August, gibt es ein weiteres Projekttreffen. Dann sollen laut Glasneck die gesammelten Vorschläge für mögliche Audioguide-Stationen gesichtet, Anzahl und Standorte festgelegt werden. "Damit werden wir dann in die weitere Planung gehen."

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)