Bornreihe. Der Abgang von Justin Dähnenkamp beim SV Blau-Weiß Bornreihe hat ein durchaus differenziertes Stimmungsbild bei den "Moorteufeln" hervorgerufen. "Natürlich", so betont Trainer Nils Gresens, "hätten wir gerne mit Justin weiterhin zusammengearbeitet, das ist ja klar."
Über die sportlichen Fähigkeiten des 26-Jährigen müsse man schließlich nicht lange diskutieren. Diese Qualität hätte dem frischgebackenen Aufsteiger auch in der Fußball-Oberliga Niedersachsen ziemlich gut zu Gesicht gestanden. Doch da ist eben auch noch die andere Seite dieses Transfers – und die hinterlässt durchaus einen faden Beigeschmack. Denn Nils Gresens macht keinen Hehl daraus, dass er sich den Ablauf dieser Personalie etwas anders gewünscht und auch erwartet hätte.
"Gerade bei dem, was man gerade so aus Delmenhorst hört, haben wir uns schon ziemlich gewundert", umschreibt es der Bornreiher Trainer. Zur Erklärung: Beim SV Atlas hat nach dem Regionalliga-Abstieg eine wahre Abwanderungswelle eingesetzt, Trainer Dominik Schmidt bemängelte mehrfach das Verhalten der wechselnden Spieler, die hinter dem Rücken des Vereins seit Wochen mit anderen Klubs verhandelten und die Delmenhorster Verantwortlichen nun reihenweise vor vollendete Tatsachen stellten. Genau jene dort vermisste Transparenz gab es laut den Blau-Weißen nun aber weder von Dähnenkamp noch vom baldigen Oberliga-Konkurrenten – und das ist durchaus ein Widerspruch zu dem, was der Spieler selbst behauptet.
"Wir haben erst jetzt erfahren, dass da offenbar schon seit mehreren Wochen intensiv verhandelt wurde", erläutert Gresens. Da man aber nicht zu viel Energie in diese Personalie verschwenden wolle, stand für den Bornreiher Coach und seinen Trainerkollegen Frank Meyer schnell fest, dass die Causa Dähnenkamp möglichst zügig ad acta gelegt werden sollte. Zumal kein Domino-Effekt zu befürchten sei, denn: "Alle anderen Spieler haben zugesagt", sagt Gresens. Auch Ricardo Marafona da Costa übrigens, dessen endgültige Zusage noch ausstand, gab jetzt grünes Licht für eine weitere Saison in blau-weiß. Ohne Frage ein ganz wichtiges Puzzleteil für die Oberliga-Spielzeit der "Moorteufel".
"Unser Gerüst steht also. Und jetzt ist es wichtig, dass wir Spieler von uns überzeugen, die zu uns passen und unsere Identität verstehen", kündigt Gresens an. Bis hier Vollzug gemeldet werden könne, dürfte es aber noch ein bisschen dauern. "Die Situation ist momentan wirklich nicht so einfach, es stehen noch einige wichtige Entscheidungen aus", weiß der Bornreiher Coach mit Blick auf die Relegationen, in denen mit dem Bremer SV und OSC Bremerhaven auch zwei Teams aus der Umgebung involviert sind. Auch der Regionalliga-Abstieg von Werder II in die Bremen-Liga sorgt für eine ganz neue Konstellation im Bremer Fußball. Und dann ist da ja auch noch der neue Konkurrent aus Delmenhorst – der nun zumindest schon mal das Rennen um Justin Dähnenkamp für sich entscheiden konnte.