Herr Dähnenkamp, Sie verlassen den SV Bornreihe zur kommenden Saison. Was hat für Sie letztlich den Ausschlag gegeben, zum SV Atlas Delmenhorst zu wechseln?
Justin Dähnenkamp: Letztlich waren es die Ambitionen, die Atlas verfolgt. Atlas möchte in den nächsten zwei Jahren wieder aufsteigen, und ich wollte auch noch einmal unbedingt Regionalliga spielen. Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir dieses Ziel erreichen. Es ist halt auch ein etwas anderer Fußball als in Bornreihe.
Inwiefern anders?
Es ist von den Bedingungen her anders. Ich denke, die Rasenplatzsituation ist besser, und natürlich wird die Atmosphäre ganz anders sein. Vor den Atlas-Fans zu spielen, wird noch einmal ganz anders sein. Und natürlich ist es total reizvoll, mit Atlas einmal im DFB-Pokal zu spielen.
Hatte der "kleine" SV Bornreihe gegenüber dem "großen" SV Atlas denn überhaupt eine Chance, Sie zu halten?
Eine Chance gibt es immer im Fußball. Aber ich denke, dass Atlas oben mitspielen und Bornreihe unten stehen wird. Das soll nicht zu negativ klingen, aber davon muss man aktuell ausgehen.
Was hätte der SV Bornreihe denn machen müssen, um Sie zum Bleiben zu bewegen?
Die haben schon alles versucht, aber es hätte nichts gebracht. Am Ende war es meine Entscheidung, die Herausforderung in Delmenhorst anzunehmen. Es ist halt alles etwas größer beim SV Atlas, deshalb freue ich mich auch auf die nächsten zwei Jahre.
Apropos zwei Jahre: So lange waren Sie auch bei den "Moorteufeln". Lassen Sie die Zeit doch einmal Revue passieren. Was bleibt hängen?
Zusammen mit der Zeit beim FC Hagen/Uthlede war das vielleicht die beste Zeit in meinem Fußballerleben. Es hat richtig Spaß gemacht, mit den Jungs zu kicken. Ich wurde vom Verein auch sehr gut aufgenommen, in Bornreihe ist es ja ohnehin sehr familiär. Das war alles top und ich habe mich immer sehr wohlgefühlt. Aber manchmal ist es so, dass man auch einen Wechsel anstrebt.
Mit diesem Wechsel ist gleichzeitig ein größerer Aufwand verbunden. Sie wohnen in Hagen, da ist der Weg nach Delmenhorst wesentlich länger als nach Bornreihe.
Ich gehe definitiv aus meiner Komfortzone raus. Hinzu kommt, dass ich jetzt wahrscheinlich viermal die Woche trainieren werde. Also das wird definitiv ein größerer Aufwand werden, aber ich freue mich auch drauf.
Der SV Atlas hat das Rennen um Sie gewonnen. Dabei waren es nicht nur die Delmenhorster, die an einer Verpflichtung interessiert waren, oder?
Ja, es gab ein paar Vereine, die mich angerufen haben. Aber ich glaube nicht, dass ich die an dieser Stelle erwähnen möchte.
Haben Sie die Mannschaft und die Trainer schon von Ihrem Wechsel unterrichtet? Und wie haben sie reagiert?
Die ganze Mannschaft wusste die ganze Zeit ziemlich gut Bescheid, weil ich die ganze Zeit mit offenen Karten gespielt habe. Ich habe kein Geheimnis draus gemacht, dass ich mit Atlas in den Verhandlungen bin. Letzten Donnerstag habe ich den Trainern meine endgültige Entscheidung mitgeteilt. Aber natürlich werde ich mich von der Mannschaft noch einmal persönlich verabschieden.
Wie war die Reaktion vom Trainerduo Frank Meyer/Nils Gresens?
Sie haben gesagt, dass es meine Entscheidung ist. Wir gehen im Guten auseinander, auch wenn sie natürlich auch darauf hingewiesen haben, dass Bornreihe mit Atlas in derselben Liga spielt. Man hat halt gemerkt, dass da zwei Herzen in der Brust schlagen. Einerseits sagen sie, dass ich meinen Weg bei Atlas weiter gehen soll, andererseits sind sie traurig, dass ich nicht mehr da bin.
Das Gespräch führte Dennis Schott.