Bornreihe. Es hätte perfekt ins Bild gepasst, wenn es Marc Holler gewesen wäre, der dem SV Blau-Weiß Bornreihe einen absoluten Fehlstart in die Meisterrunde beschert hätte. Bei seiner Rückkehr in den Landkreis Osterholz hatte der nun in Diensten des SV Ahlerstedt/Ottendorf stehende Holler in der 23. Minute die größte Chance des gesamten Spiels. Nachdem Corvin Höft noch mit einem Kopfball nach einer Rechtsflanke von Malcom Brunkhorst an Bornreihes Keeper Daniel Griesbach gescheitert war, landete der Abpraller direkt vor den Füßen des ehemaligen Akteurs vom VSK Osterholz-Scharmbeck und FC Hagen/Uthlede. Doch Griesbach entschärfte den Schuss, sodass nicht ausgerechnet Holler zum Matchwinner wurde. Somit blieb es bei einem aus Bornreiher Sicht aber trotzdem mageren 0:0.
„Der Torwart war schnell wieder oben“, kommentierte Holler, der bei seinen Ex-Vereinen stets ein absoluter Goalgetter war, die Szene. Ansonsten war es aber nicht gerade die Partie der Offensivkräfte. Die beiden Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend gegenseitig im Mittelfeld. Niemand ließ seinem Gegenspieler viel Luft zum Atmen, sodass Torraumszenen Mangelware blieben. Nach einer Viertelstunde setzte Marc Holler eine erste Duftmarke, indem er einen Schuss links am Tor vorbeizog. Kurz darauf bremste Jascha Stern Malcom Brunkhorst so gerade eben noch vor dem Strafraum aus. Da der Routinier, der erneut als Linksverteidiger aushalf, dies allerdings mit unfairen Mitteln tat, erhielt er die erste Gelbe Karte des Spitzenspiels. Corvin Höft scheiterte mit seinem Freistoß jedoch recht kläglich an der Mauer der Blau-Weißen.
In der Offensive der Platzherren lief im ersten Durchgang nur wenig zusammen. Nach 28 Minuten probierte es Emil Tepper deshalb auch mehr aus Verzweiflung mal aus großer Distanz. Doch das Leder strich rechts am Ahlerstedter Gehäuse vorbei. 120 Sekunden hiernach rutschte Marc Holler das Spielgerät ein wenig über den Spann, sodass der Ball ebenfalls daneben ging. Ahlerstedts Lukas Hateke touchierte mit einem Eckball zudem den Außenpfosten (35.). Richtig aufregend wurde es dann Sekunden vor der Pause. Bornreihes Jeremy da Rocha Nunes hätte Torwart Jannis Trapp beinahe mit einem Freistoß aus 35 Metern überrascht. Da die Kugel dabei tückisch aufsprang, musste sich Trapp ordentlich strecken, um den Ball noch über die Querlatte zu lenken. Nach dem daraus resultierenden Eckball lag der Ball plötzlich im Ahlerstedter Tor. Der vermeintliche Torschütze Loris Menger schlug aber verzweifelt die Hände über den Kopf, weil er einfach nicht glauben wollte, dass er im Abseits gestanden haben soll.
Nach dem Seitentausch verstärkten die „Moorteufel“ ihre Offensivbemühungen. Nach einem sehr klug und schnell über rechts von Loris Menger vorgetragenen Angriff hätte sich Philip Bähr auch in der Mitte die Ecke aussuchen können. Doch weil er den Ball nicht richtig traf, passierte gar nichts (47.). Während Bährs Offensivpartner Justin Dähnenkamp nach einer Stunde das Außennetz anvisierte, fand „Jerry“ da Rocha Nunes kurze Zeit später seinen Meister in Jannis Trapp. „Wir haben wenigstens versucht, Fußball zu spielen, während Ahlerstedt immer nur mit langen Bällen agiert hat“, urteilte Bornreihes Coach Frank Meyer. Während die Gastgeber unbedingt noch einen Sieg einfahren wollten, schienen sich die Gäste mit zunehmender Spieldauer immer mehr mit dem Remis anfreunden zu können.
Der Gast setzte nur noch sehr selten Nadelstiche. Dabei beförderte Brunkhorst die Kugel genau in die Arme von Daniel Griesbach (77.). Die letzte Chance gehörte in der Nachspielzeit dem Heimteam. Nach einer Ecke von da Rocha Nunes "flipperte" das Leder unkontrolliert durch den Strafraum. „Kann da den Ball denn keiner mal einfach mit der Pike reinhauen?“, fragte sich Bornreihes Betreuer Werner Filz. Die Platzherren wechselten nicht einmal. „Es gab keinen Grund dafür“, so Meyer. Er könne seinen gut spielenden Schützlingen nichts vorwerfen. „Vielleicht hat aber die letzte Überzeugung gefehlt“, sagte der Übungsleiter.