Bornreihe. Fußball-Landesligist SV Bornreihe hat einen dicken Fisch an Land gezogen. Christoph Müller wird im Sommer seine Zelte beim FC Hagen/Uthlede abbrechen und dorthin zurückkehren, wo er vor elf Jahren seine überregionale Laufbahn startete. Nach sechs Jahren im Landkreis Cuxhaven wird der 30-Jährige wieder ein Blau-Weißer, das gaben die "Moorteufel" nun offiziell bekannt.
"Ich hatte die letzten Jahre natürlich immer Kontakt zu Christoph", sagt Bornreihes Trainer Nils Gresens, der selbst noch mit Müller im Teufelsmoor gekickt und 2016 zusammen mit diesem den größten Erfolg der jüngeren Bornreiher Vereinsgeschichte geschafft hat – nämlich den Oberliga-Aufstieg. "Wir freuen uns sehr über Christophs Rückkehr und natürlich planen wir mit ihm als absoluten Führungsspieler", so Gresens weiter. 2011 war Müller als damals 19-Jähriger vom ATSV Scharmbeckstotel zum SV Blau-Weiß Bornreihe gewechselt und hatte sich dort innerhalb kürzester Zeit zum Stammspieler und Leistungsträger entwickelt.
Nach fünf erfolgreichen Jahren, die mit dem Oberliga-Aufstieg gekrönt wurden, zog es den baumlangen Innenverteidiger zum FC Hagen/Uthlede. Müller hatte ein Haus in Beverstedt bezogen, da machte dieser Wechsel auch geografisch Sinn. Auch mit den Grün-Schwarzen gelang im zweiten Jahr der Aufstieg in die Fünftklassigkeit. 55 Oberliga-Spiele hat Müller mittlerweile auf dem Buckel, entsprechend geht er die neue (alte) Aufgabe an. "Ich habe Bornreihe damals mit 24 Jahren verlassen und komme jetzt mit sehr viel Erfahrung zurück. Natürlich möchte ich nun auch etwas an die jungen Spieler weitergeben."
Aber warum ist überhaupt Schluss beim FC Hagen/Uthlede? Immerhin war der Defensivexperte auch dort seit vielen Jahren ein Gesicht der Mannschaft. "Wir haben uns zusammengesetzt und den Entschluss gefasst, dass der gemeinsame Weg im Sommer endet", berichtet Tjark Seidenberg, der den FC ab Sommer als Chefcoach trainieren wird und seinem bald scheidenden Akteur alles Gute für die Zukunft wünscht. Auch für Müller ist klar: "Ich habe mich in Hagen immer superwohl gefühlt und dort viele tolle Typen kennengelernt. Ich werde auf jeden Fall Fan bleiben."Außer vielleicht, falls er mit seinem neuen Verein auf seinen alten trifft – und das scheint derzeit nicht unwahrscheinlich.
Mit Christoph Müller haben sie beim SV Bornreihe also nun bereits eine Personalie in trockenen Tüchern, die durchaus als Königstransfer gewertet werden kann. Doch auch der zweite Wechsel, den Trainer Nils Gresens bekanntgab, dürfte in der Fußballszene zumindest auf Kreisebene für anerkennendes Nicken sorgen. Denn mit Fynn Lütjen haben die Blau-Weißen einen Spieler von sich überzeugen können, den auch viele Bezirksligisten auf dem Zettel gehabt haben. Der 22-Jährige Mittelfeldspieler gehört bei Kreisligist SG Platjenwerbe zu den Leistungsträgern und will sich nun höherklassig beweisen. "Fynn hat eine gute Dynamik und richtig Lust auf diese Herausforderung", freut sich Gresens. Bei einem Testspiel während der jüngsten Vorbereitungsphase hatte Lütjen bereits einmal bei den Blau-Weißen mitgespielt. Gresens: "Großer Dank an die Platjenwerber, dass das so reibungslos funktioniert hat."
Auf der anderen Seite stehen bei den "Moorteufeln" aber auch zwei ziemlich gewichtige Abgänge. So wird Meikel Klee den Verein berufsbedingt verlassen. "Er tritt eine neue Stelle an und wechselt damit in den Schichtdienst", begründet Nils Gresens. Klee wird künftig wohl nur noch auf Kreisebene aktiv kicken – wenn überhaupt. Der zweite Abgang ist kein Geringerer als Michel Klimmek. Der aktuelle Bornreiher Mannschaftsführer wird ab Mitte Juli eine große Weltreise antreten und somit erst einmal nicht mehr zur Verfügung stehen. Allerdings hat sich der 26-Jährige ohnehin gerade erst das Kreuzband gerissen und wäre deshalb dieses Jahr vermutlich ohnehin nicht mehr zum Einsatz gekommen. "Sein Pass bleibt auf jeden Fall in Bornreihe und je nachdem, wie lange Michel am Ende wirklich unterwegs ist, wird er anschließend vielleicht auch wieder bei uns einsteigen", sagt Nils Gresens.
Auch Torwart Daniel Griesbach verlässt die Bornreiher aus beruflichen Gründen zum Saisonende. Mit Jascha Stern, Justin Dähnenkamp, Dario Cordes und Marius Lennartz gibt es zudem noch vier Fragezeichen im Kader. "Aber alle anderen Spieler haben für die kommende Spielzeit zugesagt", verrät der Bornreiher Coach. Darunter Urgesteine wie Philip Bähr und Hendrik Lütjen oder aber die auf dem Markt heiß begehrten Loris Menger und Jeremy da Rocha Nunes.
"Am Ende möchten wir den Kader gerne noch breiter aufgestellt sehen", sagt Nils Gresens, der im besten Fall noch bis zu vier weitere Spieler verpflichten möchte. "Die Gespräche laufen natürlich längst, aber wir müssen jetzt bis Mitte April abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Spätestens dann wollen wir komplette Klarheit haben."