Bornreihe. Wohl dem, der eine solche Qualität auf der Bank hat. Joker Philip Bähr erlöste den SV Blau-Weiß Bornreihe im Heimspiel der Fußball-Landesliga gegen den Verfolger SV Drochtersen/Assel II mit dem Treffer zum 2:0 in der 81. Minute. Auch Pascal Kranz wurde eingewechselt. Der Flügelstürmer setzte in der ersten Minute der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 3:0.
„Wir hatten fast 70 Prozent Ballbesitz. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden“, erklärte Bornreihes Coach Nils Gresens. Die erste dicke Chance der Partie besaß jedoch der Gast. Der auf der rechten Seite sehr umtriebige Louis Ney leitete diese Gelegenheit ein. Max Reichardt bekam den Ball in der Mitte zwar an Torwart Henner Lohmann vorbei, doch Ricardo Marafona da Costa rettete kurz vor der Linie (12.). Sechs Minuten später war die Führung der Blau-Weißen fällig: Christoph Müller legte für Hendrik Lütjen ab, der die Kugel bei seiner Direktabnahme nicht zu 100 Prozent erwischte. Dennoch landete das Leder als Aufsetzer unhaltbar für Torwart Fynn-Lukas Hegerfeldt zum 1:0 im Netz. Kurz darauf lagen Bornreihes Denis Chinaka und der Kapitän der Gäste, Lias Patjens, am Boden. Beim Aufstehen rammte Patjens Chinaka seinen Ellenbogen in den Körper. Referee Felix Pellnath hatte die Szene nicht gesehen, konnte sich aber auf seinen Assistenten Rudi Kadach verlassen. Deshalb war Rot die einzig richtige Konsequenz. „Da wäre Gelb Schwachsinn gewesen“, kommentierte Denis Chinaka den Platzverweis.
Dähnenkamps frecher Freistoß
Bornreihes zahlenmäßige Überlegenheit machte sich aber nicht unbedingt bemerkbar. Die Regionalliga-Reserve suchte ihr Heil zwischendurch immer mal wieder in der Offensive. Auf Vorarbeit von Dennis Grooten scheiterte Niklas von Borstel aber nach knapp einer halben Stunde an Lohmann. Kurz vor der Pause versuchte es Justin Dähnenkamp auf der anderen Seite mit einem frech in Richtung kurzer Ecke ausgeführten Freistoß, doch das Leder ging vorbei. In der Nachspielzeit des ersten Abschnitts zielte der Mittelstürmer noch mal klar drüber.
Mit viel Elan kam der Spitzenreiter aus der Kabine zurück. Bereits nach wenigen Sekunden bugsierte Fabian Linne den Ball auf Pass von Hendrik Lütjen an den Pfosten. Nach 50 Minuten wäre Niklas von Borstel beinahe dem Beispiel von Lias Patjens gefolgt. Er war mit Gelb für ein Foul von hinten gegen Chinaka noch gut bedient, entschuldigte sich aber auch sofort bei dem Bornreiher. Louis Ney schickte auf der Gegenseite Justin Schefer auf die Reise, der im Anschluss alleine auf das Gehäuse der „Moorteufel“ zusprintete. Henner Lohmann baute sich vor ihm auf und bewahrte seine Farben mit einer starken Parade vor dem möglichen Ausgleich. „Wir konnten nicht auf Teufel komm raus auf das 2:0 spielen, weil wir im Falle des Ausgleichs ein großes Problem bekommen hätten“, sagte Nils Gresens.
In der Folgezeit häuften sich aber die Möglichkeiten für den Klassenprimus. Dennis Grooten klärte bei einem Kopfball von Loris Menger auf der Linie (55.). Zehn Minuten später zog sich der eingewechselte Jeremy da Rocha Nunes das Trikot über das Gesicht, weil er die Kugel nach einem Zuspiel von Kai Diesing völlig unbedrängt in der Mitte deutlich über die Querlatte gejagt hatte. Dann fasste sich Hendrik Lütjen ein Herz aus der Distanz. Fynn Hegerfeldt wehrte das Leder vor die Füße von „Lulu“ Bähr ab, der bei seinem vermeintlichen 2:0 aber im Abseits stand (75.). „Jerry“ da Rocha Nunes wich für Bähr auf den linken Flügel aus und ließ auch noch eine große Gelegenheit aus (80.). 60 Sekunden darauf war da Nuna Roches aber Ausgangspunkt für Bährs 2:0. Das 3:0 von Pascal Kranz leitete Timo Kanigowski mit einer Linksflanke ein.