Bornreihe. In der Fußball-Bundesliga gibt es die Dusel-Bayern, in der Landesliga Lüneburg die Dusel-Bornreiher. Zumindest könnte man das behaupten. Denn der SV Blau-Weiß Bornreihe schlug das vergangene Mal beim VfL Güldenstern Stade wieder einmal ganz spät zu. Nach dem FC Hagen/Uthlede und den SV Teutonia Uelzen fuhr der Tabellenführer seinen insgesamt dritten Sieg erst in der Nachspielzeit ein. Ohne diese sechs zusätzlichen Punkte wären die "Moorteufel" bereits auf den zweiten Platz abgerutscht.
Da drängt sich schon der Verdacht auf, dass der Ligaprimus bereits eine Menge Glück in dieser Saison erfahren hat. Doch was heißt das schon? "Für mich ist das kein Glück", sagt Frank Meyer, der mit Nils Gresens das Trainerduo bei den Bonreihern bildet. Für Meyer ist es vielmehr ein Ausdruck von Qualität, auch noch so spät Tore zu erzielen. Entscheidende Tore zudem. "Es ist eine Qualität, bis zum Ende durchzuspielen, das heißt auch bis zur letzten Minute, über die 90. hinaus", so Meyer. Dass dann die Tore fielen, sei eine zwangsläufige Folge dieses "Nicht-Nachlassens".
Nicht nachlassen – das trifft es im Vorfeld des Heimspiels gegen den VfL Westercelle (Sonntag, 14 Uhr) ganz gut. Auch wenn die Rollen klar verteilt sind, gehen die Bornreiher mit gebührendem Respekt in diese Partie. Und das aus gutem Grund: Die Gäste bezwangen sowohl den TSV Etelsen als auch den TuS Harsefeld, also jene beiden Gegner, gegen die die "Moorteufel" ihre bislang einzigen Spiele verloren haben. "Wir nehmen Westercelle auf jeden Fall ernst", unterstreicht Coach Meyer. Mit drei Siegen aus den zurückliegenden vier Spielen haben sich die Gäste wieder dicht an die Nicht-Abstiegsplätze herangerobbt. Zudem sind die Westerceller ein Team, das sein Seelenheil nicht ausschließlich in der Defensive sieht. Jedenfalls vermutet das Frank Meyer. "Ich gehe davon aus, dass sie sich nicht nur hinten reinstellen werden. Das sieht man schon daran, wie viele Tore sie erzielt haben", so Bornreihes Coach. In der Tat weist der VfL Westercelle von allen aktuell auf einem Abstiegsplatz stehenden Teams die höchste Trefferzahl auf (30) – plus den FC Hambergen (13./26 Tore), TB Uphusen (12./28) und MTV Treubund Lüneburg (11./21).
Vor allem die Bornreiher Defensive dürfte angesichts dieser Zahlen gewarnt sein. "Wichtig wäre es auch, nicht direkt wieder einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Wir haben in den letzten beiden Spielen zu einfache Gegentore zugelassen. Wenn wir selbst in Führung gehen, dann würde das vieles leichter machen", meint Frank, der in personeller Hinsicht annähernd aus dem Vollen schöpfen kann. Lediglich Jeremy da Rocha Nunes (krank) und Emil Tepper (Adduktorenprobleme) werden nicht mit von der Partie sein.