Wie geht es weiter mit dem Worpsweder Hallenbad und wie realistisch ist es, dass in den kommenden Jahren ein Neubau verwirklicht werden kann? Diese Fragen beschäftigt nicht nur die Worpsweder Politik schon eine ganze Weile, sondern auch die Menschen, die tagtäglich mit dem Bad zu tun haben, wie beispielsweise die Mitglieder des Worpsweder Schwimmbadfördervereins. Dass es in der Angelegenheit relativ schleppend vorangeht und ein Neubau noch immer mehr als fraglich ist, heißt der Vorstand nicht gut. Dennoch will er die Hoffnung nicht aufgeben und das liegt vor allem an zwei Punkten.
Zum einen erfährt der Schwimmbadförderverein aktuell einen starken Mitgliederzuwachs, was dem Vorstand aufzeige, dass sich viele Menschen mit der Zukunft des Bades beschäftigen. Zum anderen steht im kommenden Jahr die Kommunalwahl an. „Man wird das Bad im Wahlkampf zur Kommunalwahl nicht verstecken können. Die Politiker werden mit kreativen Lösungsansätzen bestimmt versuchen, Stimmen zu gewinnen“, sagt Peter Glötzel, Vorsitzender des Worpsweder Schwimmbadfördervereins.
Als der Verein Ende Februar in der Cafeteria des Hallenbads seine Mitgliederversammlung abhielt, war der Vorstand über die hohe Teilnehmerzahl erstaunt. „Der Raum war im Vergleich zu vergangenen Versammlungen richtig gut besucht, was uns natürlich freut“, sagt Glötzel. Generell sei der Verein aktuell im Wachstum. Zählte Glötzel vor einem Jahr noch knapp 70 Mitglieder, sind es jetzt mehr als 80. „Hier in der Region gibt es keine vergleichbaren kommunalen Bäder, die Leute kommen gerne hier her und wollen das auch weiterhin tun“, ergänzt Schatzmeister Johannes Michaelis. Die neuen Mitglieder würden Glötzel zufolge einige hilfreiche Ideen einbringen, um den Traum vom neuen Bad am Leben zu erhalten. Um die Ideen zu ordnen, haben man zudem Arbeitsgruppen gebildet.
Gleiche Größe gewünscht
Mit dem Slogan „Lieber ein kleines Bad statt keins“ wirbt der Worpsweder Förderverein auf Plakaten im Ortskern. Doch wie definiert der Verein ein „kleines Bad“? Peter Glötzel klärt auf: „Der Neubau sollte die gleiche Größe besitzen, wie das jetzige Bad. Natürlich sollen den Schwimmerinnen und Schwimmer weiterhin fünf Bahnen zur Verfügung stehen. Auch einen Sprungturm nehmen wir zusätzlich gerne dazu, sollte es denn mit der Realisierung klappen.“ Mit dem Ortsverein der DLRG, der bereits ähnliche Wünsche geäußert hat, sei man ständig in Kontakt. Nun liege der Ball bei der Politik, so der Vorstand des Schwimmbadfördervereins.
Auch wenn Peter Glötzel die Hoffnung auf ein neues Bad nicht aufgeben möchte, so sei ihm dennoch bewusst, dass der Bau eines neuen Hallenbads aus finanzieller Sicht von Jahr zu Jahr unrealistischer wird. „Wir können die Augen nicht vor dem verschließen, was in der Welt passiert. Viel Geld fließt in Gebiete, die durch Kriege erst wieder aufgebaut werden müssen. Da bleibt für Extras, wie es ein Hallenbad-Neubau nun mal ist, nicht viel übrig“, sagt Glötzel.
Fahrt nach Hannover geplant
Wie in den vergangenen Jahren will der Schwimmbadförderverein auch im Laufe dieses Jahres nichts unversucht lassen, um selbst Gelder für den Neubau zu sammeln. So legten 2024 im Rahmen der Stadtradeln-Aktion 629 aktive Radler 103.253 Kilometer zurück. Die Volksbank Worpswede und die Sparkasse Rotenburg-Osterholz belohnten diese Leistung mit einer Spende von 1600 Euro. Zudem habe man mit dem Fahrrad mehrere Politiker besucht und den Bedarf eines neuen Hallenbads deutlich gemacht. Unter anderem ging es zum Landtagsabgeordneten Oliver Lottke nach Loxstedt-Nesse, zu Landrat Bernd Lütjen ins Osterholzer Kreishaus und auch zum CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt in den Kreis Verden.
Im Zuge der Stadtradel-Aktion 2025 plant der Schwimmbadförderverein, mit einer Delegation nach Hannover zu fahren. Dort möchte man Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, besuchen und über die Lage des maroden Hallenbads informieren. „Genau solche Aktionen braucht es, um weiter auf unser Anliegen aufmerksam zu machen“, sagt Peter Glötzel und ergänzt: „Wenn wir aufhören, daran zu glauben, können wir die Hoffnung sofort beerdigen. Deshalb bleiben wir aktiv, stellen Anträge für Fördermittel und machen deutlich, dass wir in Worpswede weiterhin ein Hallenbad benötigen.“