Dennis, wir starten die Juni-Ausgabe mal mit einem kleinen Quiz: Was bringt der folgende, auf den ersten Blick relativ sinnfreie Satz ganz wunderbar auf den Punkt: "Das Dirty Dancing von Miss Germany und dem Hauptkommissar hinterließ beim Samurai einen Stachel im Herzen, weshalb er umgehend einen Flashmob mit Iron Man initiierte, woraufhin so richtig schönes Westerlandfeeling aufkam."
Herr Dohr, was stimmt nicht mit Ihnen?
Keine Idee, Herr Kollege? Sie enttäuschen mich.
Ehrlich gesagt wollte ich den Satz "Herr Dohr, was stimmt nicht mit Ihnen" schon immer mal öffentlich loswerden. Aber natürlich weiß ich, was Sie meinen. Wir haben uns natürlich auch vor dieser Ausgabe ein paar Gedanken gemacht, was wir zum Inhalt machen wollen. Und dabei sind wir im Zuge unserer Reitberichterstattung auf das Thema "Pferdenamen" gestoßen. Ich glaube, wir verraten nicht zu viel, wenn wir sagen, dass sich da regelrecht Abgründe auftun. Und mit dem Wissen, dass Sie eben versucht haben, mehr oder weniger galant Pferdenamen miteinander zu verbinden, macht Ihr Eröffnungssatz für unsere Leserinnen und Leser jetzt vielleicht mehr Sinn. Ich betone: vielleicht...
Von. nix. Kommt. nix, sagte der Nobby zu Federer und wanderte Sorgenfrei mit einem Bacardi in der Hand zum Grand-Père. Herrlich, ist ein bisschen wie Scrabble. Aber woher kommen diese extravaganten Namen eigentlich, Dennis? Das musst Du als ausgewiesener Experte für gesattelte Vierbeiner doch wissen?
Es muss sich dabei um einen Trend handeln, den wir nicht einmal erahnen können. Für mich ist das ein einziges Mysterium. Deswegen habe ich mal eben bei Google "Pferdenamen" eingegeben und bin bei "pferd-aktuell.de" gelandet. Dort gibt es tatsächlich eine Pferdenamensuche. Eine echte Inspirationsquelle ist das. Einfach den gewünschten Pferdenamen ins Suchfeld eintragen und erfahren, ob und wie oft der Name (oder ähnlich) vergeben ist. Habe mal "Dohr" eingegeben, und heraus kam: Dohra, Dohrens Chapeau, Dohrens Moonlight, Dohrens Mylo und - aufgepasst! - Dohrtje...
(lacht). Moooment... ah ja: Schotti, Schotte, Schottengirl, Schottenmaid und – mein absoluter Favorit: Schottergöttin. Fantastisch. Bleibt die Frage, wie man auf solche Namen kommt. Man sitzt doch als Züchter nicht da, sieht das neugeborene Fohlen an und sagt: Oh, du siehst aber aus wie eine Schottergöttin. Vielleicht bekommen wir ja mal Aufklärung von einer oder einem der vielen Reiterinnen und Reiter im Landkreis. Wie läuft so eine Namensgebung bei Pferden?
Manchmal weiß man ja sogar nicht, wer Reiter und wer Pferd ist, wenn (Nachname einmal weggelassen) Chantal auf Rosalinde gewinnt... Aber, und da müssen wir mal eine Lanze für die Reiterinnen und Reiter brechen, das mit den komisch anmutenden Namen kommt nicht nur im Reitsport vor. Wir haben ja im vergangenen Monat nicht nur verstärkt übers Reiten berichtet, sondern auch über Einradhockey. Da nennen sich Mannschaften "Stachelbären" und "Rädertierchen". Süß, oder? Und auch im Floorball gibt es interessante Wortschöpfungen. Ich sage nur "Igels Leipzig"...
Dass die Leipziger ein unbequemer, also stacheliger Gegner sein wollen, kann ich mir ja noch ganz gut erklären. Aber Dir als Freund der gepflegten Sprache ist natürlich sofort aufgefallen, dass der Plural von Igel wie lautet...?
Natürlich Igel! Aber das hat sich scheinbar nicht bis zu unseren ostdeutschen Landsleuten herumgesprochen. Ich kann mir regelrecht vorstellen, wie der Kevin, der Jeremy-Pascal und der Justin-Dustin, wo wir so schön bei Namen sind, im stillen Kämmerlein saßen und sich einen Namen für ihr Floorball-Team ausgedacht haben. Meine Theorie ist ja, dass sie "eagles", also Adler, meinten, aber nicht wussten, wie es geschrieben wird (lacht).
Oha, Herr Schott, Sie riskieren einen Shitstorm. Aber kurios ist das durchaus. Und nicht nur mit den "Igels" beweisen die Floorballer eine interessante Kreativität: Es gibt da ja auch noch Tollwut Ebersgöns, Lumberjacks Rohrdorf oder die Bautzen Bears. Aber was man den "Igels" zugutehalten muss: Sie können Floorball spielen!
Absolut, Tobi. Das mussten unsere Lilienthaler Wölfe leidvoll erfahren. Das Play-off-Finale zum Aufstieg in die 1. Floorball-Bundesliga war eine recht klare Angelegenheit. Und wo wir gerade über Floorball sprechen: Heute greifen die Lilienthaler Wölfe nach dem letzten Strohhalm. Um 18 Uhr ist Anpfiff zum 2. Relegationsspiel gegen den Erstligisten Kaufering. Das erste Spiel ging mehr als klar verloren. Was meinst du, Tobi? Schaffen die Wölfe noch den Turnaround?
Puh, da fehlt mir nach einem ernüchternden 2:13 im ersten Spiel ja schon ein bisschen die Fantasie. Aber natürlich drücken wir die Daumen – und wenn es jemand schafft, dann die Lilienthaler Wölfe. Aber vermutlich kommt der Aufstieg auch ein bis zwei Jahre zu früh. Wenn man ehrlich ist, dann ist Kaufering jetzt ja bereits der dritte Gegner in diesem ganzen Play-Off-Marathon, der stärker zu sein scheint als das junge Lilienthaler Team.
Stimmt, es hätte schon im Halbfinale gegen Quedlinburg Schluss sein können. Wir haben ja schon das letzte Mal dieses komische Spiel thematisiert, in dem Quedlinburg das Floorballspielen einfach eingestellt und Lilienthal den Sieg quasi geschenkt hat. Es ehrt die Lilienthaler trotzdem, dass sie sich ein so ambitioniertes Ziel gesetzt haben. Und das völlig zurecht, denn bis dahin hatten sie ja alles gewonnen. Und wer weiß? Vielleicht schaffen sie es ja noch!
Spätestens Sonntagabend werden wir es wissen. Vielleicht übrigens auch schon, wer in der Fußball-Kreisliga Osterholz Meister wird und in die Bezirksliga aufsteigt. Der SV Lilienthal-Falkenberg hat an diesem Wochenende seinen Matchball. Aber sag mal, das ist schon kurios, oder? In Oberliga- und Landesliga ist schon seit Wochen die Fußballsaison zu Ende, aber in der Kreisliga und Kreisklasse wird bei uns immer noch gespielt.
Allerdings! Auf Kreisebene wird das die kürzeste Sommerpause aller Zeiten werden. Und manche haben darauf ja bereits reagiert. Der TSV Eiche Neu St. Jürgen zum Beispiel. Da hat ja Trainer Daniel Mathies schon vor zwei Wochen verraten, dass er schon seit langem gar nicht mehr trainieren lässt und nur noch die Saisonspiele absolviert. "So holen wir uns die Sommerpause zurück", hat er gesagt. Viele fangen ja schon bald mit der Vorbereitung auf die neue Saison an.
Bezirksligist FC Worpswede testet kommenden Dienstag sogar schon gegen Werders U23. Und die beiden Neuzugänge Marvin Witte und Tarek Hinck spielen mit Bornreihe II an diesem Wochenende noch ihr letztes Kreisliga-Punktspiel mit der Reserve der "Moorteufel". Schon ziemlich schräg alles...
Mit anderen Worten: Die beiden haben genau zwei Tage Sommerpause, und zwar Sonntag und Montag. Ganz schräg ist das. Aber Tobi, wo Du gerade den SV Bornreihe II erwähnst: Wir müssen noch über den Kreispokal sprechen. Nicht nur über den Sieg der "Moorteufel", sondern auch über den Wettbewerb als solchen. Du kannst da mehr zu sagen, weil Du vor Ort warst. Es war bestimmt eine gelungene Veranstaltung in Hambergen, aber ich kenne es aus anderen Kreisen, dass sämtliche Kreispokalfinals, also von den Frauen über die Altherren und den Senioren bis zu den Herren, an einem Tag ausgetragen werden. Das war immer ein echter Feiertag! Wieso nicht in Osterholz?
Weil wir hier einfach cleverer sind und das Ganze auf zwei Tage aufteilen. Das bedeutet dann natürlich auch zwei Tage Zuschauer, zwei Tage Umsatz bei Bratwurst und Bier, zwei Tage Fußball und Feiern. Schade ist, dass das Frauenfinale mittlerweile nicht mehr in diesem Pokal-Wochenende dabei ist und gesondert ausgetragen wird. So war es diesmal am Sonntag das Herren-Endspiel und am Freitag natürlich der allseits beliebte Finalabend der Ü32- und Ü40-Kicker. Legendentreffen sozusagen. Und da hat einer ja ganz besonders für Furore gesorgt. Und bevor Sie jetzt irgendeine dumme Bemerkung anbringen, Herr Schott: Nein, es geht nicht um mich.
Na gut, ich bin mal nicht so. Aber wir können trotzdem ohne große Umschweife vom "legendary" Dennis "Heini" Heineke, der mit drei Toren und einer Vorlage das Ü32-Finale für den FC Hambergen quasi im Alleingang entschieden hat, auf die herausragenden Nebendarsteller dieses Spiels zu sprechen kommen: Jan-Henrik Gantzkow und Tobias Dohr aus der Sportredaktion. Wie war das Spiel denn aus Deiner Sicht, Tobi?
Naja, Jan-Henrik, oder besser gesagt "Otze", wie er ja nur genannt wird, hat sich nur für die letzte Minute und unser gemeinsames Foto einwechseln lassen. Er behauptet, er war angeschlagen, ich glaube, er hatte Sorge vor unseren Zweikämpfen. (lacht) Nein, Spaß beiseite, er hatte wirklich ziemliche Knieprobleme. Und an jenem Abend hätte auch ein fitter "Otze" nur eine Nebenrolle gespielt. Bei diesem "Heini" ...
Um das mal klarzustellen: "Heini" kommt in meiner persönlichen Osterholzer Legenden-Rangfolge direkt hinter Helmut Pasierbeck von der Ü40 des SV Grün-Weiß Beckedorf (über den 80-Jährigen hat übrigens erst kürzlich Radio Bremen berichtet, und sogar bei sportschau.de lief ein Audio-Beitrag!), aber noch vor René Thiel, dem 45-jährigen Tausendsassa vom SV Komet Pennigbüttel. Oder wie manche sagen: PenniNgbüttel.
Sehr gut, Dennis. Da wären wir wieder beim Thema kuriose Namen.
Tobi, wir könnten jetzt ja tatsächlich einige Leute aufzählen, die fälschlicherweise IMMER Penningbüttel sagen, darunter sind sogar Bezirksliga-Trainer, die es ja eigentlich besser wissen sollten.
Und damit sind sie in bester Gesellschaft. Als ich vor vielen Jahren mit den "Kometen" mal Kreisliga-Meister geworden bin, haben sich die Spielerfrauen eigene Shirts gemacht, und sogar da war das ominöse dritte N zu finden. Penningbüttel, unglaublich...
Vermutlich ist das genauso ein Mysterium wie die Pferdenamen.
Warte mal eben, ich schau mal nach: Nee, gibt tatsächlich kein Pferd namens Penni(n)gbüttel. Wäre doch mal ne Idee. Vor allem, weil es den Namen "Komet" schon hundertfach bei den Zossen gibt. Also: Wer sein Fohlen "Penningbüttel" nennt, soll sich bitte melden. Wir würden da gerne drüber berichten.