Osterholz-Scharmbeck. Es waren Wörter wie "Skandal" oder "Wettbewerbsverzerrung", die im Stadion am Klosterholz in Osterholz-Scharmbeck die Runde machten. Natürlich war der Nichtantritt des Heeslinger SC II beim FC Hambergen auch beim VSK, dem ersten FCH-Verfolger, ein Riesenthema. Es ließ sich nicht ausblenden. Nicht vor dem Spiel, aber auch nicht während der Partie.
"Nach gestern war die Luft so raus. Das habe ich beim Warmmachen schon gesehen", führte Westphal die Probleme seiner Elf während des 5:3-Erfolgs unter anderem auf die für seine Elf so bittere Kunde aus Heeslingen zurück. "Das war einfach bei uns im Kopf. Du hast gemerkt, dass die Spannung weg war. Es ist ja auch klar, dass das was mit den Jungs macht. Sie wollen unbedingt hoch in die Landesliga – und dann wirst du so abgedeckelt", ergänzte er. Dieser Nichtantritt war wie ein Tiefschlag für den VSK. Umso beeindruckender sei es gewesen, dass seine Elf die Partie doch noch gedreht habe, so Westphal.
Dennoch saß der Frust tief, dass der größte Konkurrent um den Titel drei Punkte und 5:0 Tore von Heeslingen womöglich geschenkt bekommt. "Es geht ja auch um das Torverhältnis", betonte Westphal. Auch das könnte entscheidend sein, trennen FCH und VSK doch nur drei Zähler. Während die Kreisstädter eine Tordifferenz von plus 25 aufweisen, wären es bei den "Zebras" mit dem 5:0 plus 32. Bei nur noch zwei Spielen – pikanterweise mit dem Duell zwischen VSK und Heeslingen am letzten Spieltag – ist das schwierig aufzuholen. "Für uns ist das alles überhaupt nicht nachvollziehbar. Die können nicht einen Tag vorher absagen mit vier Herrenmannschaften", ärgerte sich Westphal.
Auch VSK-Fußball-Spartenleiter Ralf Strömer war enttäuscht. Er suchte bereits den Kontakt zu Staffelleiterin Claudia von Kiedrowski. Diese habe versichert, sich mit anderen Staffelleitern kurzzuschließen und zu erörtern, was getan werden könne. Einen ähnlichen Fall habe sie auch noch nicht erlebt, soll sie laut Strömer gesagt haben. Eine Neuansetzung der Partie ist der Wunsch des VSK. "Wir wollen eine sportliche Lösung, nicht eine am Grünen Tisch", machte Strömer deutlich. Und auch Westphal hatte eine kampflose Wertung noch nicht komplett akzeptiert. "Ich hoffe, dass es noch einen Weg gibt, dass das Spiel ausgetragen wird."