Landkreise Osterholz/Cuxhaven. Auf ein arbeitsreiches Wochenende blicken die Feuerwehren im Landkreis Osterholz zurück; zu zahlreichen Sturmeinsätzen in der Nacht zum Sonnabend kam außerdem ein Brand, der die Einsatzkräfte in Oldenbüttel beschäftigte. Insgesamt sei man aber noch glimpflich davongekommen, bilanzierte Chris Hartmann, Sprecher der Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck.
Alle zehn Ortsfeuerwehren der Stadt waren im Einsatz; von Freitag- bis Sonnabendnachmittag gab es mehr als 60 Alarmierungen. Für die Koordination der Einsätze in den ersten zwölf Stunden war im Feuerwehrhaus an der Heimstraße eine sogenannte Einsatzleitung Ort (Elo) eingerichtet, um die Leitstelle in Bremerhaven zu entlasten. Wie am Donnerstag zuvor beim Sturmtief "Ylenia" waren es vor allem umgestürzte Bäume, die die Einsatzkräfte beschäftigten.
Stark betroffen war die B 74 im Stadtgebiet Osterholz-Scharmbeck; sie musste bei Buschhausen in der Nacht zu Sonnabend über Stunden hinweg voll gesperrt werden. In Ohlenstedt-Büttel kollidierte zudem ein 28-jähriger Autofahrer mit einem umgestürzten Baum. Der Mann konnte den Wagen selbstständig verlassen und wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
In Freißenbüttel wurde das Feuerwehrhaus durch eine umstürzende Tanne beschädigt, so Hartmann weiter. Insgesamt habe das Sturmtief "Zeynep" stadtweit eine niedrige dreistellige Zahl von Bäumen umgeknickt. Die Aufräumarbeiten erstreckten sich über den ganzen Sonnabend und seien für die Helfer nicht ungefährlich gewesen.
Gerade die kleineren Ortswehren mit Grundausstattung hätten Herausragendes geleistet, so der Wehr-Sprecher: "Was in den vergangenen Tagen die Einsatzkräfte insbesondere in Ohlenstedt und Heilshorn aber auch in Freißenbüttel, Hülseberg, Sandhausen und Teufelsmoor geleistet haben, verdient Respekt und Anerkennung." Stadtbrandmeister Jörg Bernsdorf unterstrich das: „So eine große Einsatzlage ist auch immer ein Test für unsere Einsatzfähigkeit – und die war im gesamten Zeitraum voll gegeben.“
Die Feuerwehr Freißenbüttel unterstützte in der Nacht zum Sonnabend zudem ihre Kameraden aus der Samtgemeinde Hambergen, die es mit einem – ebenfalls sturmbedingten – Großbrand in Oldenbüttel zu tun hatten. Laut Gemeindebrandmeister Jens Bullwinkel war ein Baum auf eine Scheune gestürzt, in der mehrere Wohnwagen untergestellt waren. Dadurch entstand ein Kurzschluss in einem der Wagen. Die Flammen setzen – durch den starken Wind angefacht – das komplette Gebäude in kurzer Zeit in Brand. Die Scheune brannte vollständig nieder, die benachbarten Reetdachhäuser blieben aber unbeschädigt.

In Oldenbüttel ging in der Sturmnacht eine Scheune in Flammen auf; verletzt wurde niemand.
"Verletzte waren entgegen der ersten Einsatzmeldung zum Glück nicht zu beklagen", bilanzierte Bullwinkel. An dem Löscheinsatz waren 90 Kräfte beteiligt. Die sieben Feuerwehren in der Samtgemeinde befanden sich von Freitagnachmittag bis Sonnabend, 3.45 Uhr ebenfalls im Elo-Modus. Bis Sonnabendmittag mussten sie insgesamt 54 Mal zu Hilfeleistungen ausrücken.
Umherfliegendes Zelt verletzt Frau
Die örtliche Einsatzleitung in der Gemeinde Ritterhude zählte in der Nacht zum Sonnabend 15 Einsätze, berichtete Gemeindebrandmeister Andreas Albrecht. Personenschäden gab es dabei nicht; zu Baumschäden kamen Werbeplakate hinzu, die umherflogen und gesichert werden mussten. Im Verhältnis zur angekündigten Lage sei es relativ ruhig geblieben, so Albrecht. Die relativ geschützte Lage der Gemeinde, die geografisch größtenteils tiefer liege als das Umland, habe sich dabei wohl positiv ausgewirkt.

Meist blieb es bei Sachschäden, wie an diesem Gewächshaus in Hagen.
Deutlich mehr zu tun hatten unteressen die Wehren in Hagen im Bremischen, die vom Feuerwehrhaus Sandstedt aus koordiniert wurden. Sie kamen in der Sturmnacht auf 88 Einsätze, in der Regel ebenfalls Sachschäden. Eine Frau wurde in Hagen leicht verletzt, als sich am Amtsdamm das Vorzelt eines Geschäfts gelöst hatte und sie von umherfliegenden Teilen getroffen wurde.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!