Seit Jahren bricht zu den Stoßzeiten an der Grundschule sowie der Kita am Sachsenhain das Chaos aus, wenn die Eltern ihre Sprösslinge zur Schule oder in die Kindertagesstätte bringen. Verstopfte Parkplätze und Zufahrten sind das Ergebnis. „Wenn der Notdienst oder die Feuerwehr kommen müssten, würden sie nicht bis zu den Gebäuden durchkommen“, fasst Verdens Bürgermeister Lutz Brockmann (SPD) die prekäre Lage zusammen. Lange war keine Lösung in Sicht, um die Situation an der Schule zu entschärfen. Jetzt indes gibt es einen Elterntaxi-Halteplatz. Und dieser befindet sich am Buswendeplatz der Grundschule.
„Tatsächlich gibt es einen Bushalteplatz, der für das Elterntaxi entbehrt werden kann, nämlich Platz Eins“, freut sich Brockmann. Durch die neue Beschilderung an der Bushaltestelle sei nun gut sichtbar, wo die Kinder aussteigen können. Des Weiteren gebe es die Möglichkeit, die Kinder direkt an der Bundesstraße 215 herauszulassen. Eine entsprechende Beschilderung wurde auch hier eingerichtet. „Unser Ziel ist es, den Halteplatz für die Eltern jetzt nach und nach einzubürgern“, sagt Brockmann.
Beratungsresistente Eltern
Meike Wernwag, Schulleiterin der Grundschule am Sachsenhain, sah sich bislang häufig mit der prekären Parkplatz-Situation konfroniert. Oft musste sie Diskussionen über das absolute Halteverbot an der Schule mit den Eltern führen – meistens erfolglos. „Das Problem ist, dass viele Eltern nur ihre eigenen Kinder im Blick haben. Dass sie, wenn sie kreuz und quer parken und einfach Türen aufreißen, allerdings die Sicherheit der anderen Kinder gefährden, merken sie nicht“, sagt Wernwag. Wer sich ausmalen wolle, wie schlimm es morgens und mittags an der Schule werden könne, der müsse wissen, dass die Grundschule am Sachsenhain eine der größten des Landkreises ist. Sie hat zur Zeit mehr als 300 Schüler, das Einzugsgebiet reicht bis nach Hutbergen – ein Großteil wird per „Taxi Mama“ gebracht.
Doch die neue Eltern-Taxi-Haltestelle gibt nun Anlass zur Hoffnung auf Entspannung. Je mehr die neue Haltestelle von den Erziehungsberechtigten genutzt werde, desto ruhiger werde es vor der Schule, sind sich Verwaltung und Schulleitung einig. Ein weiterer Hoffnungsschimmer sei darüber hinaus die Lernbereitschaft der Eltern derjenigen Schüler, die im Sommer an die Grundschule kommen. Diese könnten gleich von Anfang an alles richtig machen.
Ob die Eltern ihre Söhne und Töchter dann an der Bundesstraße direkt absetzen oder bis zum Bushalteplatz fahren, das obliegt ihnen. Eltern seien eben sehr fürsorglich, findet auch Ralf Neumann von der Verkehrs-Abteilung im Rathaus.
Neben Ralf Neumann ist auch Dauelsens Ortsbürgermeisterin Jutta Sodys bei der Begehung des neuen Halteplatzes dabei. Der Ortsrat Dauelsen war in der Vergangenheit immer wieder aktiv geworden, um die Lage zu verbessern. Auf Initiative des Gremiums waren zusätzliche Parkplätze geschaffen, das absolute Parkverbot und eine Tempo-30-Zone in dem Quartier durchgesetzt worden. Auch sie freut sich über die neue Hol-und Bringstelle.
Ob diese Freude langfristig anhält, bleibt abzuwarten. Vorerst setzen Schulleitung und Verwaltung auf eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit. Meike Wernwag möchte die Eltern bald schulintern auf die Neuerungen vorbereiten. „Wir verteilen noch Informationsmaterial.“