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Fußball-Kreisliga Wie Oliver Rozehnal die Meistersaison des MTV Riede erlebt hat

Nach zwei Jahren Abstinenz kehren die Fußballer des MTV Riede in die Bezirksliga zurück. Trainer Oliver Rozehnal erzählt von der fast perfekten Saison in der Kreisliga und verrät die Schlüsselmomente.
23.05.2025, 16:30 Uhr
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Wie Oliver Rozehnal die Meistersaison des MTV Riede erlebt hat
Von Philipp Zehl

Nach zwei Jahren Abstinenz kehren die Fußballer des MTV Riede zurück in die Bezirksliga. Nachdem die Mannschaft von Trainer Oliver Rozehnal im ersten Anlauf in der Relegation gescheitert war, holte sie nun in der Kreisliga frühzeitig den Titel.

"Entscheidend war, glaube ich, das erste Spiel gegen Fischerhude zu Hause, wo wir einen Kaltstart in die Rückrunde hatten", erklärt Rozehnal und verwies auf die ausgefallenen Partien im Vorfeld. Das Spiel gegen die Elf von der Wümme sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, aber letztendlich stand Mitte März ein 3:2-Sieg zu Buche. "Ab diesem Zeitpunkt hätte viel passieren müssen, dass es nicht mehr klappt. Fischerhude hätte beispielsweise eine Serie starten müssen."

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Aufgrund diverser Mini-Rückschläge, wie Rozehnal es betitelt, durch diverse Unentschieden wie beispielsweise gegen den TSV Brunsbrock (1:1), "kamen kurz Restzweifel auf. Da war die Chance für Fischerhude da ranzukommen, aber sie nutzten diese nicht." Stattdessen feierten die Segelhorstkicker am 11. Mai die Meisterschaft – ohne selbst auf dem Platz zu stehen.

Spontane Meisterfeier

Denn während die Fischerhuder beim 1. FC Rot-Weiß Achim verloren, hatte der MTV spielfrei. "Das will natürlich keiner. Es ist sehr ärgerlich, denn so etwas erlebt man nicht oft. Wir hatten davor die Woche die Möglichkeit gegen den TB Uphusen II auf dem Silbertablett bekommen, aber eines unserer schlechteren Spiele abgerufen", erklärt Rozehnal und verweist auf das Last-Minute-Remis gegen die Landesliga-Reserve. Der TBU habe sich beim 3:3 mit Händen und Füßen gewehrt. Zudem hätten sich einige Spieler bereits vorab Urlaub genommen, "da war der ein oder andere einen Tick zu weit im Kopf", sagt Rozehnal.

Stattdessen war eine MTV-Truppe zu Gast in Baden, um das Duell des ärgsten Verfolgers mitzuverfolgen. "Wir waren mit zwölf Mann plus Vorstand in Baden. Durch den spannenden Spielverlauf haben wir mitgefiebert und Emotionen gehabt. Anschließend gab es eine spontane Meisterfeier in Riede", berichtet Rozehnal.

Mehrere Schlüsselmomente

Für den Meistertrainer gab es vorab einige Schlüsselmomente in der Saison. "Die Derbys gegen Thedinghausen und das Spiel gegen Lohberg waren letzte Saison unsere Killer. Während wir gegen Thedinghausen lediglich einen Zähler geholt hatten, hatten wir gegen Lohberg gar beide Spiele verloren. Daher waren diese Duelle sehr wichtig für uns im Kopf", analysiert Rozehnal, der auch dem frühen Pokal-Aus gegen Fischerhude etwas abgewinnen konnte. "Im Pokal haben wir gegen Fischerhude verloren und direkt Lehren daraus für das Meisterschaftsspiel gezogen, das wir gewonnen haben."

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Obwohl die Segelhorstkicker ihr oberstes Ziel bereits erreicht haben, hat sich das Team intern weitere Ziele gesteckt, von denen bereits eines eingetreten ist. Bei der 1:2-Niederlage im Nachholspiel beim TSV Lohberg erzielte die Rozehnal-Elf ihr 100. Saisontor. Gleichzeitig riss hierbei auch die Ungeschlagen-Serie im Ligabetrieb des MTV, der noch ein letztes Saisonziel hat. Rozehnal: "Wir wollen, dass unser Spieler Maik Stöver die Torjägerkanone holt." Mit 26 Toren führt Stöver die Torjägerliste an, Moritz Ackermann vom TSV Lohberg folgt mit 24 Treffern.

Die nötige Fitness für die überzeugenden Leistungen holten sich die Spieler nicht nur während des Trainings, sondern auch in Eigeninitiative während der Winterpause. Dies sei nicht selbstverständlich, dass Spieler in den Wintermonaten freiwillig Läufe machen, findet Rozehnal und lobt die Einstellung seiner Akteure.

Mental stärker geworden

Auch mental hat der MTV einen Schritt nach vorne gemacht. "Die letzte Saison ist nicht nur für uns, sondern auch für unsere Zweite mit einer Enttäuschung geendet", sagt Rozehnal. Durch den verpassten Bezirksliga-Aufstieg durfte die Reserve der Segelhorstkicker bekanntlich nicht hoch in die Kreisliga. "Dann jetzt so einen draufzusetzen, ist schon stark", findet Oliver Rozehnal, der im nächsten Jahr mit einem jüngeren Kader ins Abenteuer Bezirksliga gehen wird.

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Neben den bekanntlich kürzertretenden Marc Lindenberg und Thorben Maass wird auch Hannes König den Aufsteiger verlassen und sich dem künftigen Ligakonkurrenten TuSG Ritterhude anschließen. Stattdessen setzt der MTV in Zukunft auf Jugend forscht und wird seinen U19-Spielern die Möglichkeit geben, um sich zu zeigen. "Wir werden nicht so viele externe Spieler holen", verspricht Rozehnal und betont, dass die kommende Saison eine "Mammutaufgabe" wird.

"Es wird immens schwierig, die Liga zu halten", sagt Rozehnal und ergänzt: "Viele Spieler kennen die Bezirksliga aus dem Abstiegsjahr noch. Die Jungs freuen sich, dass sie dies nun repariert haben. Für mich hingegen ist die Bezirksliga Neuland." Zudem ist er froh, dass sein Team künftig auch die Rolle des Underdogs einnehmen kann. "Es kann auch nervig werden, wenn alle im Vorfeld sagen: Ihr gewinnt doch eh", findet Rozehnal, der sich besonders auf das Wiedersehen mit seinen beiden Ex-Klubs FC Verden 04 II und SVV Hülsen freut.

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