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Fußball-Oberliga Wie das erste Saisondrittel beim FC Verden 04 eingeordnet wird

Vom ungeschlagenen Meister zum Tabellenletzten: Der FC Verden 04 erlebt ein schwieriges erstes Saisondrittel in der Fußball-Oberliga. Warum die Reiterstädter dennoch positiv bleiben.
11.10.2024, 17:00 Uhr
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Wie das erste Saisondrittel beim FC Verden 04 eingeordnet wird
Von Maurice Reding

Lange Zeit sind die Fußballer des FC Verden 04 auf einer Erfolgswelle geritten. Die Reiterstädter haben die Spielzeit 2023/2024 in der Landesliga Lüneburg als ungeschlagener Meister beendet und sind in die Oberliga aufgestiegen. Seit Anfang August tritt der Klub vom Hubertushain im niedersächsischen Oberhaus an. Hier herrscht jedoch das komplette Kontrastprogramm: Der Aufsteiger ist nach elf Spieltagen mit neun Punkten Tabellenletzter. So ordnet Verdens Trainer Frank Neubarth das erste Saisondrittel ein.

Der bisherige Saisonverlauf: An den ersten vier Spieltagen musste der FC Verden 04 jeweils dem Gegner zum Sieg gratulieren. Alle Partien gingen – wenn auch knapp – verloren. Zum Auftakt hatte die Neubarth-Elf den Heeslinger SC zu Gast. Trotz einer frühen 1:0-Führung und Überzahl verlor der FCV die Partie mit 1:2. Mit dem gleichen Resultat unterlagen die Reiterstädter eine Woche später der FSV Schöningen. Im Heimspiel gegen den SV Arminia Hannover setzte es eine 0:1-Niederlage. Zudem verloren die Verdener beim VfL Oldenburg durch zwei späte Gegentore mit 1:3.

Am fünften Spieltag gelang dem Aufsteiger der ersehnte erste Saisonsieg. Die Reiterstädter legten vor eigenem Publikum gegen den Vizemeister TuS Bersenbrück eine 6:1-Gala hin. Es folgte ein hart erkämpftes 1:1 beim SV Meppen II. Beim HSC Hannover setzte es eine deutliche 1:6-Pleite. Danach blieben die Verdener zweimal ungeschlagen: Gegen Lupo-Martini Wolfsburg gelang ein 3:1-Heimsieg, zudem holte der FCV in Hildesheim ein spätes 2:2.

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Bei der 2:3-Pleite gegen den 1. FC Germania Egestorf-Langreder kam die Aufholjagd nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand noch zu spät. Am vergangenen Wochenende gelang der Neubarth-Elf jedoch das Kunststück, einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen. Zur Halbzeit lagen die Verdener gegen den SV Wilhelmshaven mit 0:3 zurück. Dank einer starken Leistung in der zweiten Halbzeit schoss der FCV noch drei Tore und fuhr einen Punkt ein. Dennoch ist der Aufsteiger am vergangenen Wochenende an das Tabellenende gerutscht.

Die Erkenntnisse von Frank Neubarth: Nur neun Zähler nach elf Spieltagen sind nicht nach dem Geschmack von Frank Neubarth. "Wir haben zu wenig Punkte", lautet eine Erkenntnis des Verdener Trainers. Neubarth denkt vor allem an die ersten vier Partien, in denen sich sein Team knapp geschlagen geben musste. "Da hätten wir vier, fünf Punkte mitnehmen müssen. Dann wären wir im Mittelfeld. Dem rennen wir hinterher", sagt Neubarth.

Dass nicht mehr Punkte herausgesprungen sind, hat laut Neubarth verschiedene Gründe. "Wir sind manchmal im Zweikampf nicht so resolut. Hinten müssen wir weniger Tore schlucken. Wir haben 25 Gegentore, keiner hat mehr kassiert", legt der Coach die Fakten auf den Tisch. Die Gegentreffer fielen zum einen durch individuelle Fehler, zum anderen aber auch durch traumhafte Treffer des Gegners. "In Hannover haben wir zwei Dinger in den Winkel gekriegt, gegen Wilhelmshaven auch. In der Landesliga kam so etwas selten vor. In der Oberliga können das aber einige", sagt Neubarth.

Die personelle Situation: Die Reiterstädter sind in dieser Saison vom Verletzungspech verfolgt. Wichtige Spieler fallen aus oder haben noch gar keine Partie bestritten. Letzteres gilt für Dennis Hoins. Verdens Offensivspieler, der immer für ein Tor gut ist und den Unterschied ausmachen kann, plagt sich seit der Vorbereitung mit Problemen an der Achillessehne herum. Eine Rückkehr ist laut Neubarth nicht abzuschätzen.

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Linksverteidiger Daniel Kunkel konnte verletzungsbedingt erst ein Spiel bestreiten. Zwei Partien mehr hat Luis Saul absolviert. Der Vizekapitän laboriert an einem Mittelfußbruch und fehlt den Reiterstädtern daher. "Mit den allermeisten Spielern ist dieses Jahr nicht mehr zu rechnen. Vielleicht noch mit Luis Saul", hofft Neubarth auf eine Rückkehr des Vizekapitäns.

Das macht dem Trainer Mut für die kommenden Wochen: Die Offensive liefert nach einigen Startschwierigkeiten. Der FCV hat bislang 21 Tore geschossen. Nur drei Teams haben mehr Treffer erzielt. "Das ist absolut positiv, da sind wir auf einem guten Weg", findet Frank Neubarth. Verdens Coach arbeitet mit seinem Team zudem daran, dass die Defensive stabiler wird.

Auch das Wilhelmshaven-Spiel macht Neubarth Mut. "Die erste Halbzeit war nicht so schlecht wie viele meinen. Der Gegner hat uns nicht auseinander gespielt", betont der Trainer der Reiterstädter. Gerade in der zweiten Halbzeit haben die Verdener gezeigt, dass sie mit jedem Gegner mithalten können.

Das nächste Spiel gegen Eintracht Braunschweig II: Am zwölften Spieltag steht für den FC Verden 04 das Auswärtsspiel gegen Eintracht Braunschweig II an. In der Löwenstadt wollen die Reiterstädter am Sonnabend (Anpfiff um 14 Uhr) dreifach punkten und den letzten Tabellenplatz verlassen. "Braunschweig ist eine typische zweite Mannschaft mit jungen und gut ausgebildeten Spielern. Sie sind technisch und taktisch stark", sagt Neubarth über die Zweitliga-Reserve.

Um die Partie für sich zu entscheiden, müsse sein Team defensiv stabiler stehen und die vorhandene Qualität vorne einsetzen. Die erkrankten Marcel Hilßner und Nils Koehle werden die Reise nicht antreten. Thomas Celik muss mit Muskelfaserriss pausieren. Bei Kevin Klee, der mit Verdacht auf Fußbruch gegen Wilhelmshaven fehlte, steht eine genaue Diagnose noch aus.

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