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Ortskern Lemwerder Bauarbeiten an Straßen, Brücke und Schaart bremsen Verkehr aus

In Lemwerder stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an: Der Ortskern wird vorübergehend zur Ruhezone. Welche Baumaßnahmen den Verkehr lahmlegen und für welche Bereiche die Politik dauerhafte Beruhigung wünscht.
23.08.2024, 17:54 Uhr
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Bauarbeiten an Straßen, Brücke und Schaart bremsen Verkehr aus
Von Barbara Wenke
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Im kommenden Sommer dürfte es ruhig werden in Lemwerders Ortskern. Ab Mitte April soll das Deichschart saniert werden. Bis Mitte September unter Vollsperrung. Der überregionale Verkehr wird um Lemwerder herum umgeleitet. Auch die Stedinger Straße wird überarbeitet. Was bislang bekannt ist.

Sanierung des Deichschaarts

Die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) plant, 2025 das Deichschaart in Höhe des ehemaligen Bahnhofs zu ertüchtigen. Weil die Deichlinie vor Beginn der Sturmflutsaison wieder geschlossen sein muss, steht nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung. Der Durchlass wird deshalb vom 15. April bis zum 15. September für den motorisierten Verkehr gesperrt. Wie der Verkehr umgeleitet wird, hat die NLStBV der Gemeindeverwaltung noch nicht mitgeteilt, berichtete Fachbereichsleiter Dennis Paack am Donnerstagabend im Ausschuss für Bauen und Straßen. Radfahrer und Fußgänger sollen mittig passieren können, hatte ein NLStBV-Mitarbeiter bereits Anfang April avisiert.

Sanierung des Fähranlegers

Zusätzlich sperrt die Fährgesellschaft Bremen-Stedingen (FBS) 2025 für vier bis sechs Wochen ihre Verbindung zwischen Lemwerder und Vegesack. Grund sind Sanierungsarbeiten an den Betonsockeln der Anlegestellen. Ab dem Frühjahr werden Taucher am unter der Wasserlinie befindlichen Teil der Sockel arbeiten. Den motorisierten Verkehr der südlichsten FBS-Fährstelle fängt die Nachbarfährstelle Motzen-Blumenthal mit einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb und einem zweiten Schiff am Tag auf.

Planspiele gibt es auch für Fußgänger und Radfahrende. Sie möchte FBS-Geschäftsführer Ralf Kölpin mit einem Fährschiff mit Seitenpforte auf Nordbremer Seite am Anleger der Oceana absetzen. Am linken Weserufer fehlt hingegen ein entsprechender Ponton. Auch würde die alternative Schiffspassage nicht barrierefrei zu bewerkstelligen sein. Die Chancen auf Umsetzung der Idee stehen laut Kölpin schlecht. "Die Genehmigung ist aufgrund behördlicher Auflagen problematisch."

Während der Sperrung der Fährstelle wird die NLStBV die Zuwegung, die Straße An der Fähre, sanieren. Die Oberschicht werde abgefräst und neu asphaltiert, teilte Rathausmitarbeiter Dennis Paack mit.

Sanierung der Stedinger Straße

Während der Sommerferien 2025, wenn der überörtliche Verkehr wegen der Deichschaartsanierung ohnehin weitläufig umgeleitet wird, will die Landesbehehörde zudem die Oberfläche der Stedinger Straße (Landesstraße 885) erneuern. Vom Kreisverkehrsplatz in Deichshausen bis zum Deichschaart soll die Oberfläche abgefräst und neu asphaltiert werden. Wie der Verkehr innerörtlich geführt und welche Straßenabschnitte wann gesperrt werden, ist der Lemwerderaner Gemeindeverwaltung noch nicht mitgeteilt worden.

Bereits im kommenden Monat soll der Rad- und Fußweg entlang der Stedinger Straße erneuert werden. Die NLStBV plant eine Sanierung der Nebenanlage vom Kreisel bis zur Ampel in Höhe der Niedersachsenstraße, weiß Paack.

Sanierung der Industriestraße-Brücke

Damit die Bewohner der Außendeichsiedlung nicht komplett vom Straßennetz abgekoppelt werden und der Lieferverkehr durchgängig die Industriebetriebe an der Weser beliefern kann, will die Gemeinde ihre Brücke im Verlauf der Industriestraße bereits im kommenden Oktober sanieren. Auch diese mehrwöchige Maßnahme wird unter Vollsperrung stattfinden.

Tempo 30 auf der Industriestraße

Eine verdeckte Geschwindigkeitsmessung in der Außendeichsiedlung hat ergeben, dass sowohl der motorisierte Personenverkehr als auch der Schwerlastverkehr zu schnell auf der Industriestraße unterwegs ist. Durchschnittlich wird knapp 60 Stundenkilometer schnell gefahren, doppelt so schnell wie für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht zulässig. Das Messergebnis lässt die Kommunalpolitiker hoffen, dass die von der CDU/NFL-Gruppe beantragte Temporeduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde in diesem Abschnitt der Industriestraße kommen könnte.

Die Verkehrsbehörde des Landkreises setze allerdings "auf eine Überprüfung mit Radartechnik", teilte Fachbereichsleiter Paack mit. Für einen persönlichen Bericht im Ausschuss stehe der Behörde kein Personal zur Verfügung, unterrichtete Paack weiter. Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, ein Lärmgutachten in Auftrag zu geben, um ein weiteres Druckmittel für die Forderung nach einer 30er-Zone in der Hand zu haben.

Verlegung des Ochtumer Ortseingangs

Radtouristen zwischwen Lemwerder und Delmenhorst nutzten häufig den Weg vom Ochtum-Sperrwerk über die Landesstraße 885 in die Delmestadt. Da der motorisierte Verkehr auf der L 885 in Höhe der Hafenstraße, wo die Radfahrenden die Landesstraße queren müssen, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern überschreite, wünscht die Kommunalpolitik, dass das Ortseingangsschild in Richtung Altenesch vorgezogen wird. Innerorts seien Strafen für Raser deutlich höher als außerorts, begründete Frank Schwarz den Grünen-Antrag. Dennis Paack riet dazu, bei der Verkehrsbehörde eine Temporeduzierung zu beantragen. Deren Erfolgschencen schätzt er höher ein als die Verlegung des Ortseingangsschildes.

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