Es ist grotesk. Einerseits irren Rettungsschiffe tage- oder wochenlang auf dem Mittelmeer umher und finden keinen Hafen, an dem sie anlegen dürfen. Andererseits erklären Städte und Gemeinden in Deutschland: Wir wollen Geflüchteten Schutz bieten. Doch der Bund und auch das Land Niedersachsen schlagen die Hilfsangebote aus. Die aus Seenot geretteten Menschen werden nach der üblichen Quote innerhalb Deutschlands verteilt, so als gebe es diese Angebote nicht.
Es mag sein, dass das der rechtlichen Lage entspricht. Aber wie wäre es mit ein wenig mehr Flexibilität, zumindest übergangsweise? Es steht natürlich außer Frage, dass sich alle Regionen in Deutschland an der Flüchtlingsaufnahme beteiligen müssen. Aber es sollte möglich sein, dass aufnahmebereite Orte, die nachweislich gute Integrationsarbeit leisten und über viele Ehrenamtliche verfügen, auch stärker eingebunden werden.
Unbestritten ist selbstverständlich, dass endlich eine europäische Lösung im Streit über die Geflüchtetenverteilung gefunden werden muss. Vielleicht wäre es auch hierbei hilfreich, Städte und Kommunen mit einzubeziehen.