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Unterwegs auf Wümme und Ochtum Wo man in Bremen gut paddeln kann

Bremen bietet gute Bedingungen für Kanu-Fans. In der Stadt gibt es mehrere Verleiher und mehr als 30 Kanu-Vereine, die unter anderem Sonnenuntergangspaddeln anbieten. Die wichtigsten Infos auf einen Blick.
08.07.2023, 05:00 Uhr
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Wo man in Bremen gut paddeln kann
Von Sara Sundermann
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Im Kajak oder Kanu auf dem Wasser unterwegs zu sein – das gehört neben Fahrradfahren wohl zu den Freizeitaktivitäten, die man im flachen Bremer Norden besonders gut betreiben kann. Im Bremer Umland gibt es viele Wasserwege, die zum Paddeln in der Natur einladen und auch gut für Einsteiger geeignet sind. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Touren mit Kajak und Kanadier.

Welche Voraussetzungen sollte man zum Paddeln mitbringen?

„Paddeln kann jeder lernen“, sagt Carola Lampe, Sprecherin des Landeskanuverbandes. Sportlich müsse man dafür nicht sein. „Das ist im Grunde etwas für jeden, der ins Boot reinkommt und auch wieder raus.“ Der Landeskanuverband empfiehlt, dass man sicher schwimmen können sollte – mindestens auf Freischwimmer-Niveau. Zudem sollten Paddler generell eine Schwimmweste tragen. Beim Kanu-Verleih am Torfhafen in Findorff gilt der Freischwimmer nicht als Voraussetzung: „Auf den Wegen bei uns ist das Wasser meist nicht tiefer als 70 Zentimeter“, sagt Verleih-Inhaberin Melina Bauer. „Kinder bekommen bei uns aber auf jeden Fall eine Schwimmweste, egal, ob sie schwimmen können oder nicht.“ Es lasse sich im Prinzip für jedes Körpergewicht ein passendes Boot finden, sagt Lampe.

Wie gefährlich ist Paddeln?

„Grundsätzlich ist Paddeln überhaupt nicht gefährlich, wenn man sich an gewisse Regeln hält“, sagt Frank Jansen, Geschäftsführer der Kanuscheune Lilienthal, die Kajaks und Kanadier für Touren im Blockland verleiht. „Wer es noch nie gemacht hat, bekommt bei uns eine genaue Einweisung.“ Das ein Kanu umkippe und Paddler im Wasser landen, komme selten vor, sagt der Verleiher: „Wenn man sich mutwillig dumm anstellt, kann man es hinbekommen umzukippen.“

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Was sind die besten Kanu-Strecken in der Region?

In der Region um Bremen gibt es passende Touren für Anfänger und Fortgeschrittene. Wer mehr Zeit mitbringt, kann schöne Rundtouren machen – zum Beispiel nach Kuhsiel, von dort nach Dammsiel und dann zurück über den Torfhafen. Das sind etwa 25 Kilometer. „Wir haben in Bremen schon gute Bedingungen zum Paddeln“, sagt Lampe. Vom Wasser aus lässt sich das Umland aus einer neuen Perspektive erkunden: Man sieht Wasservögel, wilde Baumwurzelwerke und kann einige Ausflugslokale direkt mit dem Boot ansteuern, um für eine Pause einzukehren. Auch auf der Ochtum gibt es Rundtouren. Oste, Hunte und die Heideflüsse bieten weitere Strecken für Paddler.

Kann man auch auf der Weser paddeln?

Anders als bei Touren auf der Wümme oder der Ochtum kann es beim Paddeln auf der Weser schnell gefährlich werden. Dort gibt es nicht nur starke Strömung, sondern auch Seeschiffe und Motorboote. Zudem bekommt man Wind und Wellen viel mehr zu spüren. „Ohne Vorerfahrung sollte man auf gar keinen Fall auf der Weser paddeln, das wäre bodenloser Leichtsinn“, stellt Carola Lampe klar.

Welche Rolle spielen Strömung und Gezeiten?

Kanus auszuleihen ist oft auch kurzfristig möglich. Wer eine Tour mit einer Gruppe plant, sollte mit Vorlauf reservieren. Fürs Paddeln auf der Wümme kann vorab ein Blick auf den Gezeitenkalender nützlich sein. Denn Ebbe und Flut spielen dort eine Rolle, sagt Frank Jansen: „Die Strömung ist auf der Wümme deutlich spürbar. Wir helfen bei der Routenplanung, damit Anfänger nicht auf dem Hin- und Rückweg gegen die Tide anpaddeln.“

Was sollte man zur Kanu-Tour mitbringen?

Beim Paddeln kann man nass werden. Deshalb sind Wechselklamotten und ein Handtuch für längere Ausflüge ratsam. Wer ein oder zwei wasserfeste Beutel besitzt, kann auch die mitnehmen – für Wertsachen wie Handy und Portemonnaie sowie die Kleidung, rät Carola Lampe. Kanu-Verleiher geben auch wasserfeste Beutel oder Tonnen zum Boot dazu. Praktisch können Schuhe sein, in die man leicht hineinschlüpfen kann, sagt Lampe. Im Sommer sollte man an Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung denken.

Ab welchem Alter kann man Kinder mit ins Kanu nehmen oder selbst paddeln lassen?  

„Wenn Eltern ihr Kind im Alter von drei oder vier Jahren mit ins gemeinsame Kanu nehmen, geht das sicher“, sagt Carola Lampe. „In ein eigenes Boot würde ich ein Kind nicht vor acht Jahren setzen.“ Bei der Kanuscheune Lilienthal bekommen Kinder in Begleitung der Eltern Kinderschwimmwesten und ein Kinderpaddel. Gemeinsam mit Erwachsenen könnten Zehnjährige schon in eigenen Kanus oder Kajaks fahren, sagt Verleiherin Melina Bauer. An Jugendliche ohne Erwachsene verleiht sie Kanus erst ab 16 Jahren oder an 14-Jährige mit Erlaubnis der Eltern.

Wann ist es sinnvoll, in einen Verein einzutreten?

Wer regelmäßig fährt und gerne mit Gleichgesinnten Touren machen oder neue Techniken lernen will, kann Mitglied in einem Verein werden. In der Stadt Bremen gibt es 33 Vereine mit rund 2300 Mitgliedern. „Man bekommt eine Anleitung und kann sich einfacher zu gemeinsamen Touren verabreden“, sagt Carola Lampe. Die Vereine verleihen auch Kanus an ihre Mitglieder. Bremer Vereine organisieren zum Beispiel Paddel-Kurse für Kinder, Kenter-Training für Erwachsene, Paddel-Reisen oder gemeinsames Sonnenuntergangspaddeln.

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