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Gabelprobe Das Suppengrün hat mehr zu bieten als nur Eckkneipen-Charme

Eintöpfe, Frikadellen, Salate, Quiches und Kuchen: Julia Krug hat das "Suppengrün" zu einem beliebten Treffpunkt gemacht - das bestätigen nicht nur die Stammkunden. Und das hat seine Gründe.
03.06.2023, 05:00 Uhr
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Von Antje Noah-Scheinert

„Erich, wie wäre es heute mal mit der Hühnersuppe?“ Eigentlich hätte er gern die Linsensuppe mit den Mettenden gehabt, aber die ist aus. Julia Krug findet dennoch den richtigen Mittagstisch für Erich, der sich zufrieden auf seinen Stammplatz setzt. Als ich komme, sind die Bestände im Suppengrün schon fast aufgegessen. „Wenn leer, dann leer“, sagt Julia Krug und kratzt für einen Stammkunden die letzten Tropfen der Kartoffel-Möhrensuppe zusammen.

So passiert es, dass für die Inhaberin und mich eine Blumenkohl-Curry Quiche (5,50 Euro) und verschiedene Nudelsalate (7,50 Euro) übrig bleiben. Fünf bis sechs verschiedene Suppen und Eintöpfe bietet Julia Krug täglich an, Frikadellen, Folienkartoffeln, Salate, Quiches und Kuchen runden das Angebot im „Suppengrün“ ab. Alles ist selbst und mit Liebe gemacht. „Ich biete ehrliche Gerichte in guter Qualität an.“ In acht bis zwölf Liter Töpfen kocht die 41-Jährige, je nach Jahreszeit, deftiger oder leichter. Manche Suppen sind vegetarisch, die meisten enthalten aber Fleischiges. Ebenfalls ein Klassiker ist das Chili con Pollo.

Schon 2008 eröffnete sie das erste Restaurant, nur ein paar Meter entfernt, in der Hamburger Straße. Ihre Stammgäste blickten nach der Schließung im Juli 2018 ein Jahr in die Röhre. Pünktlich zur Pandemie öffnete Julia Krug erneut, dann aber in den Räumlichkeiten der „Alten Wache“. „Hier war so eine richtige Eckkneipe“, erklärt sie mir, „mit Sparclubkasten und Stammkunden".

Heute, so scheint es mir, ist das Suppengrün ein Treffpunkt für alle Altersklassen. Und den typischen Sparclubkasten gibt es auch noch. „Da packen manche Eltern ein paar Euro für ihre Kinder rein und die essen die dann ab.“ Hoch im Kurs bei den Kids ist der Eichhörnchenkuchen. Ein herrlich saftiger Karotten-Nuss Kuchen mit Schmand, der sogar von Großeltern extra bestellt wird, wenn sich die Enkel zum Besuch anmelden.

Als etwas Ruhe einkehrt, setzen wir uns und essen: Die Salate schmecken wie zu Hause. „Genau so soll es sein“, erklärt mir Julia Krug. Sie mache nix Besonderes, aber alles selbst. So hat der eine Salat ein rotes Pesto, der andere ein Rucola-Pesto und die Gnocchi eine Basilikumsoße. Die kalten Gnocchi sind mir zu hart –„Kühlung macht zu trocken“ – kurzerhand wärmt die Hotelfachfrau den Teller und schon passt es. Pragmatisch, warmherzig und unkapriziös sind die Vokabeln, die sowohl auf Julia Krug als auch auf die Küche zutreffen. Und versprochen: Auf eine Frikadelle und Suppe (hoffentlich Kichererbsen oder Gazpacho) komme ich demnächst vorbei. Das Suppengrün hat einfach Magnetwirkung.

  • Das sagen die Stammgäste: Für mich ist die Suppe das ideale Gericht in der Mittagspause, leicht, lecker und sie macht nicht dick und träge; freundlich und lecker, was will man mehr?; Julia ist einfach klasse; ich wohne gegenüber, komme regelmäßig, aber eigentlich esse ich immer die Salate und nie die Suppen – der Nachtisch ist auch köstlich; als ich neu in die Gegend zog, entdeckte ich das Suppengrün, machte mir gleich ein Foto, aß und bin seitdem Stammkundin; ich sitze hier auch unglaublich gern draußen mit einem Kaffee und Kuchen.
  • Suppengrün: Harsefelder Straße 2, 28205 Bremen, Telefon: 01522/2861376, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11.30 bis 16 Uhr, im Sommer auch mal länger, nicht barrierefrei.

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